Dienstag, 26. April 2011

Nach Ostern

Ostara-2011-066
Ostermorgen fuhr ich nach dem Nachtdienst über die Schwentinebrücke mitten in einen geisterhaften Nebel. Ich parkte in einer Kiesgrube und machte Nebelfotos. Dabei hörte ich eine Lerche singen! Wie lange habe ich diesen Gesang schon nicht mehr gehört! Als ich ein Kind war, gehörte die Lerche zum Sommer, zu den wilden Wiesen im Solling, über denen sie auf und nieder stieg und inbrünstig ihr Lied schmetterte.

Die Nachtwache ist vorbei. Die letzte Nacht war wirklich anstrengend: es gab soviel zu tun wie schon lange nicht mehr, und zwischenzeitlich war ich auch so genervt wie schon lange nicht mehr. Meine Kolleginnen von der Nachbarstation boten mir Hilfe an und sprangen zweimal ein, als ich es allein nicht schaffen konnte.

Heute Abend wollte ich eigentlich nach Kiel zu einem Treffen der Initiative "Kiel im Wandel". Aber dann gab ich dem Impuls nach, den heutigen Dienstag zum Sonntag zu erklären: ich setzte mich mit Kaffee und Kamera in den Garten, ließ mir die Sonne auf die geschlossenen Augen scheine, träumte ins Grüne hinein, ließ Gedanken kommen und gehen. Kein Fokus, kein Programm, einfach nur herumdümpeln - welch ein Genuss.
Abends ging ich in den Wald, um nach dem Rechten zu sehen: die wilden Kirschbäume blühen, die Eichen sind grün und kurz vor der Blüte. Das heißt, der Sommer wird nass, gemäß der Wetterregel: Grünt die Eiche vor der Esche, gibts im Sommer große Wäsche.

Luisa Francia schreibt in ihrem Blog am 25.4. (http://www.salamandra.de/tagebuch/start.php) über den Umgang mit Kräutern und Medikamenten, was mir aus der Seele spricht: mich stört's auch, wenn Frauen die Kräuter so sehen wie ein alternatives Medikament: Sag mir mal, was kann ich gegen das und das nehmen? Oder: Sag mir mal eben die spirituelle Bedeutung von dem und dem Kraut. Diese eingefleischte Haltung des Konsumierens, nur eben nicht Pillen, sondern Pflanzen. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf, und ich weigere mich, Fragen zu beantworten. Finde es selbst heraus, nimm deine eigene Wahrnehmung ernst. Nimm dir Zeit du sehen, zu fühlen, zu ahnen.
Andrerseits will ich fair sein: auch ich habe so angefangen und lange so weiter gemacht. Und kann ich mich heute ganz davon frei sprechen?
Es dauert einfach seine Zeit, ein neues Denken zum Thema Krankheit, Heilung, eine Wahrnehmung für das Wesen von Pflanzen und vor allem Respekt zu entwickeln. Sie sind eben keine alternativen Medikamente, sondern wollen gefragt werden, wollen als Wesen respektiert werden.
Die wenigsten haben Vertrauen zu den Selbstheilungskräften ihres eigenen Körpers, stelle ich immer wieder mit Erschrecken fest. Bei jeder Störung muß sofort mit irgendwas gegengearbeitet werden, als ginge es bei jeder Schramme, jeder Rötung, jedem Halskratzen, jeder Entzündung, jeder ungewohnten Körpersensation gleich um Leben und Tod.
Wir alle haben ja das Konsumieren, das Wegmachen-Wollen von Krankheiten und Störungen in unseren Zellen gespeichert. Es braucht Entschiedenheit und Geduld, diesen ganzen abgespeicherten Müll aus sich heraus zu kehren.
Ostara-2011-072

Freitag, 22. April 2011

Eremitin

Ostara-2011-064
Blick vom Garten in meine "Klause"

Heute Mittag hörte ich im Radio ein Interview mit der katholischen Eremitin Anna-Maria Leenen. Das war so spannend, daß ich aufschob, was ich mir sonst noch vorgenommen hatte, um es bis zum Ende hören zu können.
Was hat mich so angesprochen an dem Bericht einer katholischen Nonne in meinem Alter, die mit einigen Ziegen auf einem alten Hof im Teutoburger Wald lebt, Jesus als ihren Lebenspartner betrachtet und dieses Leben als ihre Berufung sieht?
Als Kind faszinierte mich die Lebensgeschichte von Jesus über alle Maßen. Ich ging gern zum Kindergottesdienst und liebte die christlichen Feste sehr. Das ging so bis zur Konfirmation, dann stieg ich aus: erst mit meiner Seele, dann mit siebzehn Jahren ganz offiziell aus der Kirche. Der Grund war, daß mich mit vierzehn Jahren mein Glauben an Gott verlassen hatte. Danach glaubte ich erst mal für einen langen Zeitraum an die Weltrevolution.
Aber vorher, als etwa elfjähriges Mädchen hatte ich den tiefen Wunsch, Nonne zu werden. Ich dachte ganz konkret darüber nach, wie ich zum katholischen Glauben konvertieren könnte, denn das war die Voraussetzung für die Erfüllung meines Wunsches. Mein kindlicher Geist sehnte sich danach, an etwas anzudocken, was größer war als ich selbst, meine Familie, Freundinnen und Schule. Das schien mir damals Jesus zu sein. Heute weiß ich, daß es diese Gewissheit vom Eingebettetsein in das Große Ganze war und der Wunsch, die Ruhe und den Raum zu haben, zu hören, zu sehen, zu fühlen, mit dem zu korrespondieren, was als Lebenskraft in Allem wirkt. Ich kann es nicht Gott nennen (das ist der grausame Vater, der Menschenopfer verlangt, siehe Abraham und Isaak, und diese seltsame Erbsünde aufgebracht hat), ich nenne es auch nicht Göttin, auch wenn es der Sache schon näher kommt. Sehr gut gefällt mir Hildegard von Bingens Bezeichnung Grünkraft.
Bekanntermaßen bin ich nicht Nonne geworden. Aber heute dachte ich, daß ich mir diesen kindlichen Wunsch in gewisser Weise verwirklicht habe:
Ich lebe in der Natur, habe die Stille um mich herum, die ich brauche, um mich wohl zu fühlen und meine Sinne für die Kräfte und Wesenheiten anderer Seins-Ebenen zu öffnen, ich bin allein. Allein-Sein habe ich nie als einsam sein empfunden. Allein-Sein ist für mich schon immer Lebens-Mittel gewesen. Und das schließt überhaupt nicht das Bedürfnis nach menschlicher Gesellschaft aus, auch nicht die Sehnsucht nach einem Gefährten. Es schließt allerdings Symbiose aus. Ich habe Männer gekannt, die sich genau diese Symbiose mit mir wünschten. Schon die Vorstellung macht mich unfrei. Überhaupt glaube ich, daß es nur eine gesunde Form von Symbiose gibt: die des Kindes im Mutterleib.
Zurück zu Anna-Maria Leenen: vieles in ihrer Lebensweise ist mir fremd. Warum müssen Christen das Göttliche z.B. immer in geschlossenen Gebäuden, also Kapellen und Kirchen suchen? Aber ihr Grundbedürfnis, einer großen Kraft zu dienen, das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ebenso die Radikalität, die vonnöten ist, um sich dieses Bedürfnis zu erfüllen.
Ostara-2011-058

Sonntag, 17. April 2011

Kräuter und Menschen

Ostara-2011-057
Gestern fand der erste Kräuterkurs in diesem Jahr statt. Ich weiß, daß ich mich wiederhole, aber ich freue mich mal wieder über die Frauen, die so eine Sehnsucht danach haben, sich mit der wilden Natur verbunden zu fühlen. Alle blühen auf, wenn wir durch Wald und Wiese streunen und uns von den wilden Pflanzen ansprechen lassen. Ach, ich kenne das so gut, dieses Gefühl, hab es schon als Kind gekannt. Gibt es eigentlich Menschen, denen es nicht so geht?
Aus dem Schilf meldete sich eine Rohrdommel. Bis vor Kurzem war mir ihr Ruf unbekannt, und jetzt weiß ich, daß dieser Vogel fast ausgestorben ist, weil ihm der Lebensraum fehlt. Ich lebe hier wirklich im Paradies.

Nachdem alle Frauen meine Wohnung verlassen haben, bin ich zu Jans und Ida gefahren. Wir feierten ihren 20. Hochzeitstag. Gutes Essen, lustige Stimmung, anregende Gespräche. Als Jans mich nachts zum Abschied zur Tür begleitete, sagte ich ihm, daß ich neidisch auf ihn und Ida wäre. Ich habe mir auch gewünscht, mindestens zwanzig Jahre mit meinem Mann zusammen zu sein. "Es ist, wie es ist," sagte Jans.
Ich hadere nicht: ich bin dankbar für die gute Zeit, die ich mit J. gehabt habe. Irgendwann war es nicht mehr gut mit ihm. Und ich bin sehr froh, daß es diesen Teil in mir gibt, der mir zu einer klaren Entscheidung verholfen und mich in die Lage versetzt hat, mich zu trennen. Daß es diese innere Stimme gibt, die ich mittlerweile immer häufiger höre, gibt mir Sicherheit und Freiheit.
Es geht es mir gut mit mir selbst, und für mich gilt: besser keine Beziehung als eine unlebendige Beziehung.

Heute habe ich entdeckt, daß ein Rotschwänzchen in meinem Holzschuppen sein Nest gebaut hat. Und die Rauchschwalben inspizieren auch schon ihre Nester.
Ostara-2011-035

Mittwoch, 6. April 2011

Mutter

Ostara-2011-042
Eine Alma mater-Schwester macht sich Gedanken, wie das gewalttätige Verhalten der Erde in Japan mit dem Bild einer Mutter zusammenzubringen ist.
Hier sind meine Überlegungen dazu (aus der Mail kopiert):

Ich glaube, daß wir ein sehr enges Bild vom Wesen einer Mutter und auch in diesem Bereich viel patriarchales Denken verinnerlicht haben. Die Mutter als die Sorgende, Fürsorgende, Gütige, Nährende usw. Aber in vielen, wenn nicht allen frauenzentrierten Kulturen hat es auch die Zerstörerin gegeben, die zu sich nimmt, was sie hervorgebracht hat und überhaupt nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel ist. Sehr deutlich sehen wir das bei der indischen Kali, die den Tanz der Zerstörung tanzt und die eine Kette von Totenschädeln um den Hals trägt. Auch menschliche Mütter haben getötet, z.B. Neugeborene, wenn sie das für nötig hielten, weil sie ihr weiteres Überleben nicht sicherstellen konnten. Auch Schwangerschaftsabbrüche hat es wohl immer gegeben, übrigens auch bei Tieren (bei Ratten ist das sogar eine natürliche Funktion, daß sie Föten abstoßen können, nachdem sie sich mit einem neuen Männchen gepaart haben).
Und wenn wir auf uns selbst als Mütter sehen: welche von uns kann mit gutem Gewissen behaupten, sie wäre immer nur nährend, fürsorglich und mild mit ihren Kindern umgegangen? Ich jedenfalls nicht.
Ich glaube, wir neigen dazu, auf die große kosmische Mutter zu projizieren, was wir uns von einer idealen Mutter gewünscht und als Kinder nicht bekommen haben.

Wenn wir beim Bild der Erde als Mutter bleiben, dann sehen wir beides: die unglaubliche Fülle, die sie uns zur Verfügung stellt, und die Erdbeben, Wirbelstürme, Tsunamis, die menschliche und nichtmenschliche Lebewesen von jetzt auf gleich in den Tod reißen und bei den Überlebenden Trauer und Schmerz auslösen.
Warum sie das tut, können wir schlicht und einfach nicht verstehen, jedenfalls offensichtlich nicht, solange wir im "Aggregatzustand Mensch"existieren.

Da ich glücklicherweise keinen Fernseher mehr habe, konnte ich mir die Bilder aus Japan in der Zeitung und im Internet wohldosiert ansehen. So war ich vor dem medialen Overkill, den ich nach dem 11.9. erlebt hatte, relativ geschützt und konnte mein Entsetzen in erträglichen Grenzen halten. Eine Seite ist mein Mitgefühl mit den Japanern und den wilden Wesen in der Luft und im Wasser, die jetzt von der unaufhörlich strömenden uranischen Kraft getötet oder geschädigt werden.
Und dann gibt es noch ein anderes Gefühl in mir, das ich nur vage beschreiben kann: eine große Ehrfurcht vor den Kräften der Erde, die Erkenntnis, daß mein Leben oder das derjenigen, die mir am Herzen liegen, jederzeit zu Ende sein kann, und es deshalb auf den jetzigen Moment ankommt, die Gewissheit, daß ich nur sehr wenig weiß und verstehen kann.
Was die Radioaktivität angeht - ich nenne sie uranische Kraft - die ist jetzt aus ihrem Gefängnis ausgebrochen, in das Menschen sie um der Stromerzeugung willen gepfercht haben. Da bekommen wir sie nicht wieder rein. Es ist wie mit dem Geist aus der Flasche. Wir sehen an den vergeblichen Bemühungen der Firma Tepco, was wir ja alle schon längst seit Tschernobyl wissen, daß diese Kraft nicht zu beherrschen ist. Keine Ahnung, was das langfristig für uns alle bedeutet. Aber es wird etwas mit uns machen. Vielleicht wird es uns alle töten. Vielleicht wird es den Bewußtseinswandel, den viel beschworenen Paradigmenwechsel anstoßen, auf den wir so sehnsüchtig warten. Und wieder kommt alles ganz anders, als wir uns das vorgestellt haben (wenn wir es uns vorgestellt haben). Was auch immer geschehen wird, ich werde es annehmen, das spüre ich. Und ich bin dankbar, in dieser so schönen und so schrecklichen Zeit leben zu dürfen. Da ich mir sicher bin, daß Leben immer weitergehen wird (wenn auch nicht in dieser menschlichen Form), bin ich gelassen, offen und heiter.

Und den Schafen vom Gut Lammershagen scheint das ähnlich zu gehen.
Ostara-2011-041

Sonntag, 3. April 2011

Wochenende

Ostara-2011-036
Ich habe gestern bei schönstem Sonnenschein viele Stunden im Garten gearbeitet, zwischendurch eine Einladung meiner Nachbarin zum Kaffee angenommen und aus den ausgegrabenen Löwenzahnwurzeln eine Essigtinktur angesetzt.
Der für heute angesagte Dauerregen erschien als kurzer Schauer am Vormittag. Das nutzte ich zum gründlichen Wohnzimmerputz und hörte dabei die wunderschöne CD Zinnober mit Liedern zum Jahreskreis. Gut geeignet zum Mitsingen und wirklich gute Texte!
Nachmittags machte ich bei mildem Wetter und leicht bewölktem Himmel einen langen Gang. Ich begegnete einer Frau aus dem Dorf mit ihrem Hund und hielt einen kleinen Schnack mit ihr, ich traf B., die mir auf ihrem Fahrrad entgegenkam, an den Teichen hinter dem Gutsgelände. Sie machte mich darauf aufmerksam, daß das sonore Geräusch von einer Rohrdommel stammte. Habe ich das erste Mal in meinem Leben bewußt gehört.
Auf Wildpfaden streunte ich durch den Wald, endeckte gelb-grünes Milzkraut am munteren Bach und empfand ein unbeschreibbares Glücksgefühl, eine Form von Verbundenheit, von Zugehörigkeit zum Leben auf dieser Planetin (danke, Johannes Heimrath, für diese wirklich angemessene Bezeichnung), stieg über einen Elektozaun und wurde von den Schafen aufmerksam beobachtet und hatte am Ende meiner Route den Plan für den nächsten Kräuterkurs fertig.

Ein Telefonat mit meiner Mutter, bei dem es auch um Feminismus ging. Vor wenigen Jahren bin ich von einer jüngeren Frau gefragt worden, warum ich mich als Feministin bezeichne. Für sie hieß das soviel wie Männerhasserin. Ein Grund mehr, diese Bezeichnung offensiv zu benutzen. Wie sollen denn Menschen, speziell Frauen, begreifen, was Feminismus bedeutet, wenn wir dieses Wort vermeiden. Übrigens habe ich auch schon Männer kennengelernt, die sich als Feministen bezeichneten. Ich finde allerdings, daß sie damit das Kind mit dem Bade ausschütten. Jeder intelligente Mann weiß, daß befriedigende Mann-Frau-Beziehungen nur auf Augenhöhe und im Bewußtsein der Selbstverantwortung möglich sind. Dazu braucht es nicht das Bekenntnis zum Feminismus.
Ostara-2011-039

Samstag, 26. März 2011

Bienen

Ostara-2011
Ich habe zwei besonders gute Tage hinter mir:
gestern fuhren Dorothee und ich nach Pinneberg zu Dora zum regionalen Godentreffen. Hanna aus Niedersachsen war auch dazu gekommen. Gute Gespräche, ein paar schöne von Dora und Hanna angeleitete Tänze und einige Inspirationen im Gepäck, als wir in meinem zuverlässigen Autochen wieder heimfuhren. Wie dankbar bin ich wieder mal, daß Alma mater mir die Möglichkeit eines Netzwerks mit so klugen und das Leben liebenden Frauen eröffnet hat.

Heute war ich den ganzen Tag in der Waldorfschule in Neumünster, wo der erste Termin des Kurses für "wesensgemäßes Imkern" stattfand. Und da kam ich in Kontakt mit ein paar Männern, die soviel Liebe zum Leben und die Bereitschaft ihm zu dienen ausstrahlten, daß mein Herz sich öffnete.
Ich träume ja schon seit Jahren vom Imkern. Und seit meiner Laufentenhaltung, die in die unselige Zeit der Vogelgrippe-Hysterie fiel, weiß ich, daß ich Menschen brauche, von denen ich etwas über artgerechte Tierhaltung lernen kann (und nicht Dorfnachbarn, die der Meinung sind, Tiere seien naturgegebene Sklaven der Menschen).
Über den anthroposophischen Verein Mellifera e.V. bin ich an diesen Kurs gekommen und freue mich, daß ich diese hübschen und faszinierenden Tiere und ihre geheimnisvolle Lebensweise näher kennenlernen darf.
Wir haben heute schon die Bienen auf ihren selbstgebauten Waben ansehen dürfen. Leider haben die Akkus meiner Kamera den Geist aufgegeben, deshalb nur ein Foto.

Heute Abend hatte ich ein Telefonat mit meiner Tochter, in dem wir mit großem Genuss über Brüderle und die Atomkanzlerin (wie Rüdiger Dahlke Frau Merkel so treffend nennt) ablästerten. Gibt es eigentlich in dieser Republik noch einen Menschen, der dieses Pack, das uns regiert, ernst nimmt? Ich weiß, Lästern ist nicht die feine Art, aber es ist gelegentlich außerordentlich gut für die Psycho-Hygiene. Außerdem habe ich dieses verlogene Gesocks nicht gewählt.
Der Leiter meiner Station hat vor einiger Zeit zu mir gesagt, in seinen Augen sei die Funktion eines Leitenden die eines Dieners. Auf ihn selbst trifft das völlig zu, und das ist einer der Gründe, warum ich in dieser Klinik gut und gern arbeite.
Sehen sich Merkel und Westerwelle als DienerIn des Volkes? Ganz sicher nicht! Wem sie dienen, dürfte jetzt dem letzten CDU/FDP-Wähler klar sein.

Dienstag, 22. März 2011

Der helle Frühling

Ostara-2011-013
Nachdem wir am Sonntag den Frühling mit einem schönen Ritual begrüßt haben, ist er jetzt unübersehbar da.
Heute räumte ich endlich die Schneeschaufel und den Streusand weg und stellte die Holzbank wieder neben die Haustür, und dann saß ich mit meinem Milchkaffee bei strahlendem Sonnenschein an der warmen Schuppenwand und sah die ersten Bienen, Bachstelzen und Schmetterlinge dieses Jahres.
Welches Glück, wieder in der Sonne sitzen zu können, den Vögeln zu lauschen und auf diesem Flecken Erde zu Hause zu sein.
Ostara-2011-025

Freitag, 18. März 2011

Sieben Generationen

Lichtmess-2011-079
Du sprichst die Endlichkeit von Uran, Erdöl usw. an, liebe Evelyn.
Ich muß dabei an etwas denken, was ich bei Alma mater gelernt habe: daß indigene Völker bei ihren Entscheidungen sieben Generationen voraus gedacht haben.
Heute nennt man das ja wohl nachhaltiges Denken.

Vor Tschernobyl gab es Berechnungen über die Wahrscheinlichkeit eines Größten Anzunehmenden Unfalls in Atomkraftwerken. Ich glaube, da war von 10000 oder sogar 25000 Jahren die Rede. Nun haben wir innerhalb von 25 Jahren gleich zwei GAUs bekommen.
Du hast das Beispiel von der Kuh genannt. Welche weiß, daß für die Erzeugung von Biosprit Regenwälder abgeholzt werden und in letzter Konsequenz Menschen hungern müssen, weil in Deutschland Menschen sich buchstäblich Getreide in den Tank füllen (sollen, wenn es nach unserer herrschenden Kaste geht).
Nun möchte ich meine Kraft nicht darauf verschwenden, über die kollektive Geisteskrankheit zu lamentieren, die zu solch unterschiedlichen Dingen wie AKWs, Biosprit, Massentierhaltung, gentechnisch veränderten Pflanzen und Bankencrash geführt hat.
Mich interessiert: was kann ich tun? Oder vielleicht eher noch lassen?
Ich gebe zu, daß ich ungern auf meinen Laptop verzichten möchte. Diese Erfindung finde ich einfach genial (obwohl ich genauso wenig wie du den dazu gehörigen Müll im Vorgarten haben möchte).
Auf lange Sicht geht wohl doch kein Weg daran vorbei, daß wir lernen uns telepathisch zu verständigen, wie die Tiere zum Beispiel.

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