Montag, 13. September 2010

Mit den Netzen...

... ist das ja so eine Sache. Allgemein halten wir sie für was Gutes, Nützliches, Erstrebenswertes: die Netzwerke, die NetzwerkerInnen, das World Wide Web.
Was Frau Merkel da zusammen mit den Atomlobbyisten ausgebrütet hat - die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke und die mögliche Enteignung der Landeigentümer in Gorleben - hat auch was mit Netzwerken zu tun. Die herrschende Kaste hat ihre ganz eigenen Netze, und damit meine ich natürlich nicht nur die mit Atomstrom betriebenen Netze.

Dieser Beschluss unserer Regierung macht einiges deutlich:
- Frauen sind nicht per se die besseren Regierenden (müßte ja eigentlich schon seit Indira Gandhi und Margaret Thatcher bekannt sein). Mit "besser" meine ich: die dem Leben dienen.
- Bürger wählen - so schreiben es die politischen Spielregeln vor - ihre Regierung, und die macht dann das, was die Großindustrie will (hat eineR bereits bei der "Bankenrettung" gesehen).
- diejenigen, die jetzt laut über diesen wirklich zynischen Plan mit der längeren Laufzeit der Atomkraftwerke klagen bzw. sich beschweren, müssen sich fragen lassen: von wem bekommt ihr euren Strom? Kürzlich hörte ich eine Frau sagen: "Wieso Ökostrom? Strom ist doch gleich Strom!" Wenn aber die Bürger keinen Strom mehr von Eon, Vattenfall, EnBW und wie sie alle heißen kaufen würden, könnten die Atomkraftwerke eingemottet werden.
- es ist wirklich verschwendete Energie, sich über die Regierung aufzuregen (über alle Regierungen): wer eine andere Welt haben möchte, muß selber tun. Ganz viel können wir VerbraucherInnen machen: sehr genau hinsehen, was kaufe ich, wie wurde es produziert, brauche ich es wirklich?

Es gibt auf der Erde viele interessante Projekte, die sich dem Lebendigen und damit der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Sie fragen weder um Erlaubnis noch bitten sie um staatliche Förderung - sie tun einfach. Sie könnten Keime einer neuen Art des Zusammenlebens auf diesem Planeten werden. Die offiziellen Medien berichten nur nicht davon. Eine Zeitschrift, die das tut, ist die bereits erwähnte "Oya". In der neuen Ausgabe ist auch ein sehr schönes Interview mit Joanna Macy, die nebenbei zeigt, daß auch eine über 80jährige Frau noch ihre grauen Zellen zusammen haben kann.

Zum Schluss möchte ich noch einen Wunsch in die Welt schicken:
Mögen Frau Merkel und die Atomlobbyisten mit ihren Plänen baden gehen - vielleicht im Kühlwasser eines Atommeilers. Amen.

Sonntag, 12. September 2010

Aus dem Netz gefallen

Heute gibt's kein Foto. Ich schreibe am Stations-PC, nachdem sich vor einer Woche das Betriebssystem auf meinem Laptop verabschiedet hat. Keine Ahnung, warum: ich habe regelmäßig Virenschutz und Firewall aktualisiert. Es ist ganz komisch ohne den täglichen Blick in mein E-mail-Programm und ohne Online-Banking.
Ich bereite gerade das Godentreffen im Oktober vor, und da läuft alles über Mails. Und plötzlich geht nix mehr.
Ich habe mich nicht lange aufgeregt, sondern die Herausforderung angenommen. Ich alte Perfektionistin übe mich ja schon seit einiger Zeit darin, mich vom Leben überraschen zu lassen. Das fällt mir immer leichter. Mein absolut computerfitter Kollege B. hat sich meines Laptops angenommen, und ich warte geduldig, daß er mir alles wieder neu macht.

Am Freitag vor einer Woche habe ich eine große Party im Garten gefeiert: Nachbarn, FreundInnen, KollegInnen und Kinder waren anwesend, insgesamt etwa dreißig Leute. Das Wetter spielte mit, Katharina half mir beim Aufbauen, der neue Holzschuppen, von A. profihaft gezimmert, beherbergte das Buffet, die Nachbarjungen kümmerten sich um den Grill, die Gäste fanden schnell Kontakt, so daß ich nicht die Unterhalterin machen mußte. Zu später Stunde saßen wir um das schöne große Feuer, und Markus überraschte uns mit seiner Feuershow.
Nachts um drei war Feierabend, da fing es an zu regnen.

Am Sonntag, während ich die Blumen einpflanzte, die meine Gäste mir mitgebracht hatten, hörte ich einen Vogelruf, den ich noch nicht kannte. Über dem Haus kreiste ein Seeadlerpaar, so nah, daß ich die Federn in den riesigen brettartigen Flügeln und den weißen Schwanz erkennen konnte. Sie bewegten sich in einem Spiraltanz immer höher hinauf und unterhielten sich mit hohen Rufen - dieses Bild ging mir ans Herz.

Heute hatte ich eine Begegnung mit den Kranichen, die ich den ganzen Sommer habe rufen hören. In einer perfekten V-Formation zogen mindestens dreißig dieser großen Vögel über das Haus. Vom Flug der Kraniche und Wildgänse können wir lernen, finde ich: es gibt keine feste hierarchische Ordnung, weil die Leitgans/der Leitkranich abgelöst wird, sobald sie/er müde ist. In der keilförmigen Flugform bilden die Tiere einen Gesamtorganismus, der sich immer wieder neu ausrichtet.

In Luisa Francias Blog auf www.salamandra.de schreibt sie, daß Verlieben leicht ist. Das finde ich gar nicht: ich habe mir oft gewünscht, mich zu verlieben, es passierte aber nicht besonders häufig. Wenn es geschah, war es eine Naturgewalt, die nicht gelenkt werden und der ich mich nur hingeben konnte. Und bis auf einige wenige Male war sie flüchtig wie der Wind. Jedenfalls konnte (und kann) ich nichts tun, um mich zu verlieben.

Montag, 30. August 2010

Kongress Chaos-Schöpfung-Evolution

Schnitterin-2010-047
Am Samstag fuhren Markus, ein Arzt aus der Klinik und ich zum von Calumed e.V. organisierten Kongress in die Lüneburger Heide. Unser Supervisor hatte uns darauf hingewiesen. Vielen Dank, Herr Erbskorn!
Das war interessant: der Astrophysiker Achim Goeres hielt einen spannenden Vortrag zum Thema Chaosforschung, die eigentlich "Erforschung nicht-linearer Prozesse" heißen müßte, weil man das Chaos ja nicht direkt erforschen kann. Wie offensichtlich ganz viele Menschen bin ich von diesem Thema seit Beginn der neunziger Jahre fasziniert. Vieles aus dem Vortrag war mir bereits bekannt, aber Prof. Goeres hatte eine herzerwärmende Art, darüber zu referieren. Die Quintessenz für mich ist: alle Prozesse werden irgendwann chaotisch, und aus dem Chaos entsteht auch wieder Ordnung. Chaotische Prozesse sind Transformationsprozesse, durch die eineR sich getragen fühlen kann oder die eineR bekämpfen kann. Letzteres macht die ganze Sache schwer erträglich. Wie auch immer: ohne Chaos kann nichts Neues entstehen.
Ich hatte dann die Gelegenheit, das Beispiel mit der Raupe, die sich im Kokon auflöst und von einer formlosen Masse in einen Schmetterling verwandelt, den zweihundert Anwesenden zu erzählen. Diese Geschichte macht nicht nur mich glücklich, habe ich in den Pausengesprächen erfahren.
Martin Bojowald, ein junger Physikprofessor, erzählte etwas über die Ausdehnung des Universums, über schwarze Materie und schwarze Energie. Von ihm erfuhr ich, daß wir nur 5 % Wissen über das Universum haben und daß wir uns darin befinden wie der Embryo in der Gebärmutter. Das entspricht meiner Vorstellung, daß wir im Universum aufgehoben sind wie eine Zelle in einem gigantischen Organismus.
Ich erfuhr auch, daß es nach neuen Erkenntnissen keinen Urknall gegeben hat und daß einiges dafür spricht, daß das Universum pulsiert, also sich immer wieder verdichtet und dann wieder ausdehnt. Und schwarze Löcher verschlucken zwar die sie umgebenden Objekte, aber über kurz oder lang werden sie sie wohl auch wieder freigeben, in welchen Zustand auch immer. Ich stelle mir das so vor: das lebendige Universum atmet, und es frisst und verdaut.
Nachmittags sprach dann Bernd Senf, ehemaliger Professor für Volkswirtschaftslehre aus Berlin. Auf ihn war ich besonders gespannt. Ich habe vor vielen Jahren sein Buch "Die Wiederentdeckung des Lebendigen" gelesen, in dem er sich mit der Lebensenergie befasst. Das war auch auf dem Kongress sein Thema. Ich fand es schön, ihn zu erleben: ein feingliedriger alter Mann mit ausdrucksvoller Körpersprache, der vortragend mehrere Stellwände mit Zeichnungen von Strudeln und Wirbeln bedeckte. (Sogar Markus, der ja quasi mit Power Point-Präsentationen aufgewachsen ist, war sehr angetan von dieser eigentlich altmodischen Art des Referierens).Er sprach besonders über die Forschungen von Wilhelm Reich und die Angst patriarchaler Systeme vor dem Lebendigen. Er malte Wellen und Spiralen auf, die ich aus den Büchern von Marija Gimbutas kenne, und interpretierte sie als bildlich dargestellte Lebensenergie.
Nach dem Mittagessen machte ich einen kleinen Gang durch die Felder. Bernd Senf kam mir mit seiner Gefährtin entgegen. Die beiden gingen Hand in Hand, ohne zu sprechen, und es war eine Aura von Innigkeit um sie herum, daß ich gar nicht anders konnte, als sie anzulächeln. Sie lächelten zurück. Dieses Erlebnis hat mich den ganzen Tag erfreut.
Diese Gedanken über den Sinn von Frau-Mann-Beziehungen (betrifft genauso Frau-Frau- oder Mann-Mann-Beziehungen), die ich mir so häufig mache, sind ziemlich hinfällig angesichts des immer wieder sichtbaren Phänomens der Liebe, der Sehnsucht nach dem anderen Menschen, dieser Anziehungkraft, die plötzlich da ist und nicht geplant werden kann.
Der ganze Tag war also sehr schön und rund.

Jetzt kuriere ich meine Erkältung mit Huflattich-Tee und frühem Ins-Bett-Gehen aus.

Sonntag, 22. August 2010

Kuhstall

Schnitterin-2010-0401
Christina besuchte mich und kam am späten Nachmittag mit nach Grebinsrade, wo ich Milch kaufen wollte. Sonst warte ich immer an der Tür, bis einer Zeit hat, mich zu bedienen. Heute aber wurde ich in den Stall gebeten. Welch ein Erlebnis! Hier standen etwa zwanzig Kühe, bereit zum Melken, und ein Kälbchen. Wir erfuhren, daß es gestern morgen geboren wurde. Es hatte noch einen Rest der Nabelschnur, und stakste etwas unsicher zu seiner Mutter, die nach dem Melken von der Kette gelassen worden war. Was für prachtvolle Kühe: schöne rotbraune Tiere mit großen geschwungenen Hörnern und sanften dunklen Augen. Christina sagte, sie hätte gar nicht mehr gewußt, wie Kühe mit Hörnern aussehen. Auf den Weiden sind sie jedenfalls kaum noch zu sehen. Neulich erfuhr ich, daß die Berufsgenossenschaft nicht zahlt, wenn ein Mensch durch das Horn einer Kuh zu Schaden kommt. Fragt sich dann aber, wie die Demeter-Leute dem Enthornungszwang entgehen. Wie auch immer: es war sehr anrührend, im Kuhstall unter all diesen schönen, großen Tieren zu sein. Und ich nahm die noch warme Milch mit dem Gefühl, ein Geschenk erhalten zu haben, nach Hause.
Abends aß ich Pellkartoffeln und Mangold aus dem Garten mit Butter und Kräutersalz. Mmmh, lecker! Die Damhirsche sind nicht mehr an den Mangold gegangen, so konnte er nachwachsen. Ich glaube ja, daß meine Gespräche mit der Großmutter der Damhirsche geholfen haben. Vor wenigen Tagen fand ich übrigens ihre Visitenkarte, frische Köttel, und Hufspuren in der feuchten Erde direkt vor den Mangoldpflanzen. Aber kein Blatt war angefressen!

Samstag, 21. August 2010

Langer Tag

Schnitterin-2010-043
Gestern habe ich meine Kartoffeln geerntet. Die Pflanzen wuchsen in enger Nachbarschaft mit den Ringelblumen, die mich mit ihrer orange-gelben Pracht jedes Mal erfreuen, wenn ich aus der Haustür trete.
Beim heutigen Kräuterkurs haben wir uns mit dem feinstofflichen Wirken des indischen Springkrauts befasst, das hier in der Nähe wächst. Ich sah zu, wie die Hummeln mit ihrem ganzen Körper in die schönen, großen und zarten Blüten schlüpften, und spürte ganz deutlich in meinem eigenen Körper, wie die Pflanze sich dabei fühlte. Irgendeiner hat mal gesagt, Pflanzen wären ekstatische Wesen. Das finde ich sehr treffend formuliert. Die Blüten sind die Geschlechtsorgane der Pflanzen, und sie bieten sie den Insekten (den kleinen Völkern) und dem Wind an.
Wir waren den ganzen Tag draußen. Wenn wir nicht redeten, konnte eine dem Zirpen der Grillen und dem Trompeten der Kraniche zuhören.

Abends unterhielten L. und ich uns über Schlafstörungen in den Wechseljahren. Die Hitzewallungen - nach meiner Überzeugung ein Kundalini-Phänomen - scheinen nachts hochzukochen, was an Unerledigtem in einer schlummert. Dann wird eine wach und fühlt sich schlecht: so ging es auch mir über Jahre immer wieder. Morgens zwischen drei und vier war die Stunde der Wahrheit. Ich wurde wach und wußte, das meine Ehe nicht in Ordnung war und kreiste in aussichtslosen Gedankenschleifen. Irgendwann lernte ich diese mit Hilfe von ziemlich fordernden Yoga-Übungen zu stoppen.
Das nächtliche Aufwachen hörte nach der Trennung völlig auf.
Mir hat mal ein Mann gesagt, daß es doch besser wäre, die verdrängten Dinge da zu lassen, wo sie sind: im Keller. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das nicht möglich ist - nicht auf lange Sicht. Wenn die Zeit reif ist, öffnen unsere Zellen ihre Gedächtnisspeicher. Die Wechseljahre sind eine Zeit, in der die Leichen aus dem Keller kommen.
Schnitterin-2010-046

Freitag, 13. August 2010

Verlust von Wahrheiten

Schnitterin-2010-019
Der Verlust von Wahrheiten, von dem du schreibst, Sabine, ist ein schönes Stichwort für mich: wenn eine sich vor Augen hält, was denn alles schon als wahr bezeichnet wurde in der Geschichte der Menschheit, welche Kämpfe um die Wahrheit, die wahre Religion, die wahre Wirtschaftsordnung, die wahre Weltsicht, die wahre Medizin usw. geführt wurden. Und irgendwann über kurz oder lang stellte sich heraus, das es eben nicht "das einzig Wahre" war.
Diese Verwirrung, von der du sprichst, die kenne ich. Ich hatte in meinem Leben Zeiten, in denen sich alles aufzulösen schien, besonders heftig Mitte der 80er Jahre. Nicht so sehr das Äußere: da machte ich das, was anlag, ging zur Arbeit, versorgte meine kleine Tochter und bemühte mich, das mit meinen sonstigen Bedürfnissen unter einen Hut zu bringen. Aber in mir drin fiel alles auseinander: meine alten Überzeugungen, meine Glaubenssätze, meine "Wahrheiten". Das war eine Zeit mit starker Angst, in meinen Träumen stürzten Häuser ein, und ich wußte nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Gleichzeitig wurde etwas Wildes, Altes in mir wach, etwas, dem ich bedingungslos folgen mußte, weil ich spürte, das es lebendig und ungebrochen war.
Seit ich mich erinnern kann, ist aber eins für mich "wahr" geblieben: das Bedürfnis, dem Lebendigen zu dienen.

Gestern war ich nach längerer Pause wieder beim Yoga und hatte meinen Lehrer ganz für mich allein - welch ein Privileg. Nicht nur, daß die Kriya (Übungsreihe) sehr schön war, es ergab sich auch dieser seltene Zustand der Resonanz zwischen uns beiden, den ich nicht beschreiben kann, den ich aber immer als sehr beglückend empfinde. Das sind die Momente, wenn spürbar wird, daß wir verbunden sind.
Ähnliches geschah heute Vormittag, als ich vor der Arbeit meinen Kaffee im Garten trank und mich diesem Ort verbunden fühlte. Oder heute Abend, als ich auf dem Heimweg in Raisdorf zwei junge Tramper mitnahm, die mir dann gleich ganz unbefangen von ihrer Pragreise erzählten, als wären wir miteinander vertraut.

So, jetzt geh ich raus und halte nach Sternschnuppen aus dem Perseiden-Schwarm Ausschau.

Mittwoch, 11. August 2010

Was Hitze bewirkt

Schnitterin-2010-007
Mit Interesse lese ich, was meine Freundin Astrid über ihre neue Heimat Tamera in Portugal schreibt (http://frauenstolz.blogspot.com/). Besonders anregend finde ich ihre Gedanken über die Hitze und wie Menschen damit umgehen, die es gewohnt sind, irgendetwas zu tun. Und das geht eben nicht oder nicht lange gut. Ich kenne es aus Griechenland, hab es gerade eben in Italien erlebt: in den Stunden der größten Hitze steht das Leben still. Mensch und Tier suchen den Schatten auf. Es wird nichts getan. Nur so verrückte Nordländer wie ich rennen mit einer 20 kg schweren Reisetasche durch irgendein verschlafenes Kaff in der Toskana auf der Suche nach einem Menschen, der einer sagen kann, wo der Bus abfährt. Oder meinen, es müßte etwas Wichtiges getan werden, während alle Welt sich irgendwo im Schatten räkelt.
Als Kind habe ich gelernt, daß die Afrikaner deshalb so sehr hungern, weil sie 1. in einem sehr heißen und trockenen Land leben, wo nicht Essbares wächst und sie 2. lieber in der Sonne rumliegen statt zu arbeiten. Deshalb gäbe es ja auch Entwicklungshelfer, die den Afrikanern zeigen, wie man arbeitet.
Wohin viel Arbeit führt, sehen wir ja: es werden unendlich viele unnötige Sachen produziert, die dann natürlich auch verkauft werden müssen, an Leute, die selbst den ganzen Tag arbeiten, damit sie sich diese Sachen leisten können.
Von Sammler- und Jägervölkern wissen wir hingegen, daß sie pro Tag etwas drei bis vier Stunden für ihren unmittelbaren Lebensunterhalt arbeiten. Den Rest der Zeit verbringen sie mit Ruhen, Lachen, Tanzen, Geselligkeit, Feiern, Träumen. Schwer vorstellbar, oder? Aber der Vorteil dieser Lebensweise: sie brauchen keine Atomkraftwerke, keine Autos, keine Fernseher, keine Psychiatrien, kein H & M, kein Aldi und was unsere Zuvielisation sonst noch für Errungenschaften hervorgebracht hat. Sie bohren dementsprechend auch keine Löcher in den Grund der Tiefsee, verursachen kein massenhaftes Sterben von Seevögeln und Fischen und führen auch keine Kriege.
Und was hat das alles mit Hitze zu tun? Vielleicht haben wir weißen westlichen Nordeuropäer ja deshalb den Kapitalismus erfunden, weil uns die Hitze als Regulativ fehlt. Das kann sich natürlich im Rahmen des Klimawandels rasch ändern.

Sonntag, 8. August 2010

Ankommen

Schnitterin-2010-004
Heute Nacht bin ich zurück gekommen: Ich war ein paar Tage im Hunsrück und habe Bruni und Rüdiger besucht. Wie immer war es schön und herzerwärmend bei den beiden. Ich habe an Rüdigers Trommelabend teilgenommen und mir von ihm den Umgang mit der Djembe zeigen lassen. Es hat Spaß gemacht, ich kann mir vorstellen, mehr davon zu lernen. Es gab lange Gespräche mit Brunhilde, ich habe im Café geholfen, bin zum Einkaufen 7 km nach Morbach und zurück gegangen, habe an einem Strickabend teilgenommen und mich von Brunis schönem wilden Garten inspirieren lassen.
Donnerstagabend fuhr ich nach Bonn, und es ergab sich ein Familientreffen: Katharina war mit Martin angereist, Bea (Norberts zweite Tochter und Katharinas und Stefans Schwester) holte mich vom Bahnhof ab. Sie und ihr Freund hatten ein ziemlich leckeres Essen gekocht, dazu kamen dann noch Stefan und Phillipp (Norberts zweiter Sohn und Katharinas und Stefans Bruder) vom Fußballtraining. Auch Phillipps Freundin Claudia und Stefans Freundin Anja waren dabei. Zu später Stunde ging es in die "Wache". Dort saßen Anja und ich als einzig Nüchterne und sahen uns an, was unter mehr oder minder Betrunkenen im Laufe der Nacht stattfindet. Die Musik war gut, das kann ich nicht anders sagen. Ansonsten fühlte ich mich wie in einer fremden Kultur.
Abends fuhren Katharina, Martin und ich nach Münster. Martin und Katharina kochten leckere Spaghetti alla puttanesca. Samstag aßen wir bei meinen Eltern zu Mittag. Am Abend fuhr ich nach Kiel, wo mich Ida mit meinem Auto vom Bahnhof abholte.
Eine Woche mit viel Kontakt, mehr als ich gewöhnt bin. Jetzt hat die ganze Reiserei erst mal ein Ende.
Schnitterin-2010-031

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