Samstag, 17. April 2010

Lebendige Erde

Ostara-2010-025
Als ich gestern in der Morgendämmerung zur Arbeit fuhr, zog die Aschewolke des isländischen Vulkans mit dem schwierigen Namen gemächlich über den Himmel. Auf der Station gingen wir gelegentlich ans Fenster, um uns den Himmel anzusehen. Einige Kollegen äußerten, daß im Moment so viel auf der Erde passierte: Erdbeben, jetzt der Vulkanausbruch, der sogar den Flugverkehr in weiten Teilen Europas lahmlegt. Und kein Ende ist in Sicht. Auch wenn ich weiß, daß gigantische Vulkanausbrüche Folgen für unser Klima haben, die uns das Leben schwer, wenn nicht unmöglich machen, spüre ich bei diesem Ereignis doch eine freudige Aufregung: die Erde lebt, sie macht ihr eigenes Ding, das zeigt sie uns gerade ganz deutlich. Und vielleicht sehen jetzt auch diejenigen, die davon reden, daß die Erde gerettet werden muß: weder können noch müssen wir die Erde retten. Das wird sie schon selbst machen, wenn es für sie anliegt. Ob wir das überleben, ist eine andere Frage.

Heute fand der erste Kräuterkurs an meinem neuen Platz statt. Es hat Spaß gemacht mit diesen interessierten und lebhaften Frauen. Bei unserem langen Weg durch Wald und Wiesen sagten mir einige, daß ich hier im Paradies leben würde. Ja, das tue ich, und ich bin immer noch jeden Tag dankbar dafür.
Ostara-2010-028

Sonntag, 4. April 2010

Ostern

Ostara-2010-018
Gestern kam Lynn zu Besuch: ein langer Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein, stärkende Gespräche und anschließend leckeres Irish Stew. Durch Lynn angeregt servierte ich heute abend den wilden Tieren im Wäldchen den Schulterknochen des Lamms mit Fleischresten. Das habe ich in Kükelühn auch gemacht, aber hier hatte es sich bisher nicht ergeben. Ich esse einfach so selten Fleisch.
Heute war ein schöner, ruhiger Tag. Ich machte einen langen Gang und genoss alles, was ich wahrnahm: den kreisenden Bussard über mir, die Rufe der Raben, den Wind, die Wolken und den Anblick dieser schönen, sanften Landschaft. Ich traf sogar einen Hasen.
Meine Mutter rief an und erinnerte mich an Opa, der jedes Jahr zu Ostern Fortsetzungsgeschichen über seine Treffen mit dem Osterhasen erzählte. In seiner unendlichen Fabulierlust erzählte er, wie er mit dem Osterhasen eine Pfeife geraucht habe und dieser denselben Tabak wie Opa benutzte.
Ostern habe ich immer geliebt, mehr als Weihnachten. Ich kann es nicht begründen. Sogar den Karfreitag mit seiner Stille mochte ich. Dieser Tag entsprach meinem Bedürfnis nach Tiefe.
Heute denke ich oft, daß das Kreuz, ein Folter- und Hinrichtungsinstrument, als Symbol der christlichen Religion uns nachhaltig geprägt hat. Ich glaube, wir in der westlichen Kultur haben das Leiden so verinnerlicht, daß es sehr viel Arbeit und Bewußtheit erfordert, um wieder Lust und Lebendigkeit an seine Stelle zu setzen.
Um Susun Weed zu zitieren: Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.
Noch ein Zitat zum Thema Karfreitag von Patti Smith: Jesus died for somebody's sins but not mine.
So isses!
Ich fühle mich ganz friedlich, dankbar und einverstanden mit meinem Leben.

Mittwoch, 31. März 2010

Gewalt

Ostara-2010-001
Bevor Katharina am Samstag in den Zug stieg, waren wir im Zeitschriftenladen am Bahnhof. Ich habe mir, wohl zum ersten Mal in meinem Leben, eine Emma gekauft, weil mich das Hauptthema Sexualität interessierte. Gestern stieß ich auf einen Artikel über die Massenvergewaltigungen durch russische Soldaten am Ende des zweiten Weltkrieges. Das hat mich ziemlich aus dem Lot gebracht. Nicht daß es ein für mich neues Thema ist, aber die deutlichen Schilderungen brachten in mir ganz alte Wut und Fassungslosigkeit an die Oberfläche. Verglichen mit dem, was damals Millionen von Frauen zu erleiden hatten, sind meine eigenen Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen "harmlos". Und dennoch: sie haben mich nachhaltig geprägt.
Ich erinnere mich daran, daß ich mit vielleicht dreizehn Jahren abends auf dem Weg zum Turnen von einer Gruppe von Jungen angehalten, festgehalten und meine sich gerade entwickelten Brüste äußerst grob betatscht wurden, dazu gab es hämische Kommentare: "Die hat ja nicht viel." Möglicherweise deshalb ließen sie bald von mir ab. Ich glaube, kein Mann, der nicht Vergleichbares erlebt hat, kann nachvollziehen, welche Verwirrung und Scham solche Ereignisse hervorrufen. Von einem auf den nächsten Moment war mein Vertrauen in das männliche Geschlecht nachhaltig erschüttert. Als ich das zu Hause erzählte, wollte mein Vater mich beschützen. Er warnte mich vor Männern und begleitete mich danach auf meinen Wegen. Er nahm mir damit aber auch meine Bewegungsfreiheit, weshalb es von dem Moment an erbitterte Kämpfe um meine Freiheit gab. Ein Selbstverteidigungskurs wäre effektiver für mich gewesen, gab es damals aber noch nicht für Mädchen. Heute verstehe ich meinen Vater: er hat als junger Soldat selbst im Krieg Dinge erlebt, von denen er nicht erzählt, aber gelegentlich Andeutungen macht. Er hat mir eine sehr negative Sicht auf sein eigenes Geschlecht mitgegeben. Ich habe viel unternommen, um mich mit dem Männlichen zu versöhnen. Aber solche Berichte reißen wieder alles auf.
Wie muß es erst den betroffenen Frauen gegangen sein: viele waren doch für den Rest ihres Lebens zu einer lustvollen Sexualität nicht mehr in der Lage.
Komme mir jetzt bitte keiner mit der Erklärung, daß Männer nun mal nicht ihren Trieb beherrschen könnten und durch ihr Testosteron einfach das aggressivere Geschlecht wären.
In den noch existierenden matriarchalen bzw. herrschaftsfreien Gesellschaften wie z.B. bei den Mosuo existiert noch nicht mal ein Wort für Vergewaltigung. So etwas gibt es da einfach gar nicht. Die kennen allerdings auch keine Kriege.

Sonntag, 28. März 2010

Ostara

Ostara-2010-014
Eine ereignisreiche Woche: am 20.3. haben wir zu fünft Ostara gefeiert. Am Abend kam meine Tochter und blieb für eine Woche. Meine Kollegen Markus und Anna kamen zu Besuch, und gemeinsam erkundeten wir die Gegend. Bei strahlendem Frühlingswetter fing ich mit der diesjährigen Gartenarbeit an: Brombeerranken zurückschneiden, Steine für meine Feuerstelle sammeln, trockenes Laub zusammenharken. Ein Kranich flog über das Haus, Bussarde zogen ihre gemächlichen Kreise, die Spatzen schafften Nistmaterial unter das Dach. Neulich las ich, daß mittlerweile Schwalben aus Hygienegründen nicht mehr in Kuhställen brüten dürfen. Da kann ich mich nur an den Kopf packen. Also, ihr lieben Rauchschwalben: in meinem Schuppen dürft ihr brüten!
Katharina machte sich auch nützlich, indem sie meine neue Schubkarre zusammenschraubte und die trockenen Brennesselstengel vom letzten Jahr auf den Kompost schaffte.
Wir saßen an der warmen Schuppenwand, tranken Kaffee und freuten uns des Lebens.
Dann kam Hanna, eine der niedersächsischen Goden zu Besuch.
Ostara-2010-010
So gut ich allein sein kann, so schön war es auch, eine Woche lang wieder meine Räume mit einer vertrauten Person zu teilen. Das entspricht meiner Vorstellung einer idealen Lebensform: einen Raum für mich allein zu haben und gleichzeitig die Möglichkeit zu Kontakt mit einem anderen Menschen. Dieses Zusammensein scheint mir mit Verwandten einfacher zu sein als mit Liebespartnern.
Mit Katharina hatte ich ein interessantes Gespräch über Faschismus: auch in der feministischen Bewegung gibt es faschistoide Tendenzen. Ich weiß, daß ich mich mit dieser Äußerung ziemlich weit aus dem Fenster lehne und höre schon die empörten Schreie. Faschismus sehe ich da, wo Menschen auf Grund ihrer Rasse, ihres Geschlechts, ihrer Glaubensrichtung zu Feinden erklärt werden. Ich möchte da wachsam sein.
Es ist zu einfach, Männer als die Urheber allen Übels zu sehen, auch wenn sie sich vielfach dafür anbieten. Es gibt diesen schönen Spruch: Wer mit dem Zeigefinger auf einen anderen zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst. Frauen sind nicht die besseren Menschen, und jahrtausendelange Opferexistenz ist kein automatisches Qualitätsmerkmal. Wenn wir den Karren aus dem Dreck ziehen wollen, können wir es nur gemeinsam tun. Und wir sitzen ja sowieso in einem Boot, ob wir das wollen oder nicht.

Donnerstag, 18. März 2010

Der Frühling ist da!

Winter-2009-2010-077
Gestern hörte ich die Kraniche, heute schien die Sonne mit solcher Kraft, daß ich mich zum Fensterputzen animiert fühlte. Dabei beobachtete ich die Bachstelzen, die mit wippendem Schwanz durch den Garten liefen, und hörte dem Vogelgeträller zu. Ganz plötzlich sind auf der Wiese viele Schneeglöckchen aufgeblüht und neben dem Kompost gibt es Krokusse.
Gestern abend war ich bei meinen Nachbarn: jeder hat erzählt, wie er/sie den Garten gestalten möchte. Es gibt ja keinen Zaun zwischen unseren beiden Gartenteilen, nur eine gedachte Grenze. Ich hatte vor diesem Gespräch ganz konkrete Befürchtungen, die sich alle als unbegründet herausstellten. Es war ein zwangloses Gespräch, und es gab auch keine Entsetzensschreie, als ich andeutete, daß ich gern die Imkerei lernen möchte. Im Gegenteil: dann könnte ich ja den älteren Sohn miteinbeziehen, damit der seine Angst vor stechenden Insekten verliert.
Es hat sich auch rausgestellt, daß wir uns bei einigen Dingen gegenseitig unterstützen können. Ach, ich freu mich, es ist so einfach hier in Lammershagen.
Heute war ich bei meinem Zahnarzt in Oldenburg. Ich glaube, ich war vor einem Jahr das letzte Mal in Ostholstein. Die Fahrt durch die vertraute Landschaft wühlt immer noch etwas in mir auf. Ich schaffte es, in Lütjenburg, wo ich früher immer zum Markt gegangen bin, im Landhandel Perserklee zu kaufen.
Neulich äußerte mein Kollege H. sein Unverständnis dafür, daß ich überhaupt keinen Kontakt mit J. haben will. Tatsächlich habe auch ich das Gefühl, daß etwas Unabgeschlossenes zwischen uns ist. Manchmal möchte ich mit ihm sprechen und ihm zuhören, so wie es vor vielen Jahren möglich war. Keine Ahnung, ob das je wieder möglich sein wird.

Sonntag, 14. März 2010

Der große Wandel

Winter-2009-2010-071
Vor einigen Tagen sah ich die ersten Stare im Holunder vor meinem Küchenfenster. Später saß ein schwatzender Schwarm in der alten Eiche. Das Frühjahr ist also in Sicht. Langsam weichen auch die letzten Schneereste, und ich bin voll in der Gartenplanung. Spannend, weil es der erste Garten ist, den ich selbst anlege. Bisher hatte ich ja Gärten, in denen schon Bäume und Sträucher wuchsen. Hier gibt es bisher nur an zwei Seiten einen Knick.
Winter-2009-2010-074
Aus der Zeitschrift "Kurskontakte" (ich habe sie an dieser Stelle bereits erwähnt) ist die Zeitschrift "Oya" geworden. Die möchte ich meinen LeserInnen ans Herz legen. Ich mag sie nicht nur, weil sie mich mit ihrem Namen an die westafrikanische Göttin des Sturms, des Marktes und des Wandels erinnert, und der ich mich seit vielen Jahren sehr verbunden fühle. Sie befasst sich mit Themen, die mit dem großen Wandel zu tun haben, in dem wir uns befinden. Ich finde es einfach wunderbar, die Texte von Menschen zu lesen, die sich nicht scheuen, denkend mentale Grenzen zu überschreiten. Es gibt "Oya" im Zeitschriftenhandel, sie kann auch bestellt werden.
In einem der Beiträge schreibt der Herausgeber Johannes Heimrath, daß es bei seinem Projekt um "ein behutsames tastendes Sich-Einlassen geht" statt "um ein wissendes Umsetzen eines Plans".
Dieser Gedanke hat mich angesprochen. Ich glaube, daß dieses behutsam tastende Sich-Einlassen in allen Bereichen angebracht ist. Wir wissen nicht, wohin die Reise geht. Alles, was uns bisher fest und sicher erschien, löst sich auf oder wird zumindest deutlich sichtbar von Krisen geschüttelt: unser Wirtschaftssystem, unsere Formen des Zusammenlebens, die alten Bilder von männlicher und weiblicher Identität, unsere Rolle im Verhältnis zur Erde und zu unseren Mitlebewesen ...
Es hat eine Zeit gegeben, in der mich das extrem geängstigt hat. Mittlerweile bin ich glücklich, Teil des großen Wandels zu sein, den immer mehr Menschen spüren. Alte Strategien funktionieren nicht mehr: also möchte auch ich mich behutsam und tastend bewegen, im Bewußtsein, daß Fehler unvermeidlich sind und zum Lernen dazugehören. Ich möchte meinen Geist immer offener, immer weiter werden lassen, meine für mich und andere unangenehme Neigung zu schnellen Urteilen fallen lassen (Puh, das wird ein langwieriger Umgewöhnungsprozess!) und neugierig sein auf das, was kommt. Und ich vertraue darauf, daß ich wie schon in den letzen Jahren zur rechten Zeit weiß, welchen Schritt ich als nächstes gehen werde.

Sonntag, 28. Februar 2010

Frau Käßmann

Winter-2009-2010-063
Hallo Sabine,
natürlich ist das Autofahren mit besoffenem Kopf kein Kavaliersdelikt. Für dich mag der Rücktritt eine Selbstverständlichkeit sein. Für mich ist erst mal gar nichts selbstverständlich. Was meinen Respekt hervorruft, ist die Art und Weise, wie Margot Käßmann mit ihrem Fehlverhalten umgegangen ist: offen, ehrlich und aufrecht. Und da zeig mir mal einen einzigen Politiker, der das in den letzten - sagen wir mal - hundert Jahren gemacht hat.
Was Frau Käßmann sonst ist, Moralapostelin oder nicht, oder ob mir der Verein, für den sie arbeitet, gefällt oder nicht und ob sie abgesägt worden wäre oder nicht, spielt in dieser Angelegenheit für mich gar keine Rolle.
Wie gehen denn die Kinderficker von der katholischen Kirche mit ihrem Fehlverhalten um? Was ist denn da selbstverständlich?
Oder wie ist Herr Althaus damit umgegangen, daß er wegen seines Fehlverhaltens auf der Skipiste den Tod einer Frau verursacht hat? Wo ist da die Selbstverständlichkeit, die du reklamierst?
Grundsätzlich interessiert mich, wie wir Menschen mit den Fehlern umgehen, die wir ja im Laufe unseres Lebens alle machen: Verhalten, mit denen wir uns und/oder anderen geschadet haben, Verhalten, das wir bedauern, mit dem wir etwas unwiderruflich zerstört haben usw. Ich behaupte einfach: jedeR von uns hat solche Leichen im Keller. Glaub- und vertrauenswürdig sind für mich die, die damit aufrichtig umgehen, die nichts unter den Teppich kehren, aber auch nicht drunter herkriechen. Andernfalls braucht es, glaube ich, noch viel mehr Alkohol als Frau Käßmann getrunken hat, um die Leichen im Keller zu halten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es für meine Psychohygiene wichtig ist, daß ich mein eigenes Fehlverhalten wenigstens einer Person gegenüber ausdrücke und wenn möglich wieder gut mache. Versteh mich recht: nicht im Sinne von "mea culpa, ich bin ein schlechter Mensch und gehöre jetzt ordentlich bestraft", sondern im Sinne von Verantwortung für mein eigenes Handeln übernehmen und Bereitschaft zu lernen. Mit geradem Rückgrat also.
Diese Art von Ehrlichkeit halte ich übrigens für einen Akt von Selbstliebe. So, genug gepredigt, amen!

Freitag, 26. Februar 2010

Tauwetter

Winter-2009-2010-060
Alle Achtung, Frau Käßmann! Ich habe großen Respekt vor Ihrer Aufrichtigkeit und Verantwortlichkeit. Wenn so mancher Politiker, Banker, Firmenvorstandsmensch, Ehrenwortabgeber, Praktikantinnenboss und sonstiger "Verantwortungsträger" auf unserem Planeten so mit seinem Fehlverhalten umgehen würde wie Sie, dann könnte ich die Mächtigen endlich mal ernstnehmen. Ich stehe auf Menschen wie Sie!
Winter-2009-2010-059
Tauwetter hat eingesetzt. Das scheint nach diesen langen Schnee- und Frostmonaten angebracht: die Tage sind schon wieder so lang, die Vögel singen, heute sah ich eine Krähe mit Nistmaterial im Schnabel.
Dafür blieb ich allerdings heute mit meinem Auto im glitschigen Schnee stecken, als ich zur Arbeit wollte. Als ich die Schaufel holte, war meine Nachbarin schon zur Stelle und schob den Wagen an. Wieder freute ich mich über das Glück, das ich hier mit den Dorfleuten habe.
Gestern war ich ein bißchen krank. Der Noro-Virus hat die meisten Patienten und einen großen Teil des Personals auf meiner Station lahmgelegt. Wie schon vor ein paar Jahren beobachte ich, daß es keinen Unterschied macht, ob eineR sich desinfiziert und Schutzkittel und Mundschutz anzieht oder nicht: einige trifft es, einige nicht.
Da ich grundsätzlich keinen Sinn in chemischer Kriegsführung sehe, die ja doch nur Resistenzen hervorruft, ist meine einzige Schutzmaßnahme Händewaschen mit Wasser und Seife, nachdem ich mit menschlichen Ausscheidungen zu tun hatte. Den Rest überlasse ich meinem Immunsystem. Das hat also gestern ein wenig mit dem Virus getanzt, was sich in latenter Übelkeit und Schlappheit ausdrückte. Ich habe nichts gegessen, nur getrunken, bin früh schlafen gegangen, und heute war wieder alles gut. Auch die leicht bedrückte Stimmung der letzten Tage war wieder verschwunden.

Auf dem Heimweg hörte ich Musik der peruanischen Gruppe Novalima: deutliche Anleihen auf afrikanische Musik, sehr zum Tanzen animierend. Die polyrhythmische Musik erscheint mir als Sinnbild für das Leben auf der Erde: Vielfalt und Differenz aller Lebewesen, die zusammen schwingen, zusammen einen lebendigen Klang bilden, in Resonanz miteinander sind, so wie im afrikanischen Tanz Füße, Hüften, Schultern und Hände jeweils einem eigenem Rhythmus folgen. Das fühlt sich wunderbar an.

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