Französisch-Kurs

Heute war der letzte Tag meines zweiwöchigen Französisch-Intensivkurses. Im letzten Jahr fiel mir ein Programm des Centre culturel francais de Kiel in die Hände. Dort werden solche Kurse angeboten. Und weil ich mich immer mal wieder ärgere, daß von meinem Schulfranzösisch so wenig übrig geblieben ist, z.B. wenn wir mal wieder Patienten aus Afrika haben, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, habe ich diese Möglichkeit einfach genutzt. An vier Morgen pro Woche für drei Stunden nur Französisch sprechen, anschließend bis 22 Uhr arbeiten und danach noch Hausaufgaben machen, das ist schon heftig, aber es hat sich wohl gelohnt. Und weil ich Sprachen liebe, war das wohl nur der Anfang. Ich bin in den 80er Jahren so häufig in Frankreich gewesen, fast jeden Sommer und noch einige Male zwischendurch in Paris. Dann nicht mehr.
Ich habe mich an J.s Abneigung gegenüber Franzosen drangehängt, gab ihm immer recht, wenn er sie arrogant fand.
Aber im Ernst: ich kenne bestimmt mehr arrogante Deutsche als Franzosen, überhaupt habe ich Franzosen immer nur recht oberflächlich kennengelernt und mit einigen gute, mit anderen schlechte Erfahrungen gemacht. Und ist es nicht auch arrogant, solche Pauschalurteile zu treffen?
Jedenfalls freue ich mich, daß ich diesen Kursus gemacht habe.
Anschließend habe ich mich mit Christina auf dem Blücher-Markt am Kaffeestand getroffen und mich wie am Mittelmeer gefühlt.
Am Wochenende war ich in meiner neuen Wohnung und habe alles ausgemessen. Im Schuppen wohnen Schwalben, die wie flinke Pfeile durch die schmalen Fenster flogen und ihre hellen Schreie ausstießen. "Schwalben bringen Glück", sagte meine Mutter, als ich ihr das am Telefon erzählte.
Ja, ich bin die Goldmarie, die bei der Holle in der Lehre ist.
Marie-Luise - 27. Aug, 21:08







