Freitag, 22. Mai 2009

leider kein Hexenhaus

Fruehling-2009-090
Heute habe ich erfahren, daß es jetzt mit dem Hexenhäuschen doch nicht klappt. Ich bin traurig darüber, besonders weil mich der Vermieter Anfang der Woche noch einmal angerufen hat und mir sehr viel Hoffnung gemacht hat. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr mit meinem Glück gerechnet. Danach ist es mir schwer gefallen, alles Weitere dem Wirken eines größeren Feldes zu überlassen. Ich war in meiner Vorstellung schon fleißig am einrichten.
Welche weiß schon, wofür es gut war. Also auf ein Neues! Möge mir das Richtige begegnen, denn auch wenn ich mich meiner Wohnung nicht unwohl fühle, ist sie nach wie vor ein Übergang: mein Platz ist da, wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen. (Ja, ich weiß, daß es "Hase und Igel" heißt.)

Sonntag, 17. Mai 2009

Kräuterkurs

Fruehling-2009-087
Bachnelkenwurz blüht in Mengen an dem Weg, den die Teilnehmerinnen meines Kräuterkurses und ich gestern gegangen sind. Und diese hübsche Pflanze, die für mich eine ganz stille, geduldige Aura von Hingabe hat, verzauberte alle. In der Homöopathie wird sie als Melancholiepflanze genutzt, und für mich steht fest, daß sie das Herz anrühren und öffnen kann, ohne daß eine sie auch nur berührt, geschweige denn pflückt oder ausgräbt.
Ich bin glücklich über diese offenen Frauen, die sich zu meinen Kursen anmelden.
Gegruselt hat es mich aber, als die eine erzählte, wie in der konventionellen Landwirtschaft mit "Unkräutern" umgegangen wird - "Konkurrenzpflanzen" sind das - und wie die Vielfalt zerstört wird und wie alle politischen Regeln letztendlich diese Zerstörung erlauben und sogar fördern. Sie weiß es: sie ist vom Fach. Ich wußte, daß es sehr schlimm ist, aber es ist noch viel schlimmer. Es scheint mir Energieverschwendung, dagegen anzukämpfen, weil die Zerstörung alle Bereiche umfasst und wir mit dem Kampf nicht das eingeengte Denken der Verantwortlichen erreichen. Ich glaube, wir haben nur die Möglichkeit, es in unserem Bereich anders zu machen. Don't argue, just do it, wie Susun Weed mal sagte. Und natürlich so wenig wie möglich von konventionell arbeitenden Bauern zu kaufen. Zum Andersmachen gehört in meinen Augen die Bereitschaft, die eigenen Eingeengtheiten und Konditionierungen immer wieder zu erkennen und anderen Menschen zu erlauben, Spiegel zu sein für meine blinden Flecken. Und natürlich gehe ich davon aus, daß es eine umfassendere Intelligenz gibt, die hilft und überraschende Wendungen bereit hält.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Venus vom Hohle Fels

In der Schwäbischen Alb wurde die bis jetzt älteste Frauenfigur gefunden, aus Elfenbein geschnitzt. Spiegel-online fällt dazu nur wieder ein, daß es sich um eine prähistorisches Wichsvorlage handeln muß. Überhaupt ist der Artikel an Blödheit meines Erachtens nicht zu überbieten. Die Zeit, da der Spiegel für investigativen Journalismus stand, ist in der Tat lange vorbei.
Meine Freundin Astrid Wehmeyer hat auf www.bzw-weiterdenken.de einen schönen Artikel dazu geschrieben.

Ansonsten: heute habe ich mir ein wunderschönes Hexenhäuschen mit Garten am Waldrand angesehen. Ich will dort wohnen, es gibt aber ernstzunehmende Konkurrenz.
Ich bin ganz aufgeregt und sage mir: wenn's richtig ist, bekomm ich es.

Sonntag, 3. Mai 2009

Walpurgis

Muenster-4-2009-022
Gestern hatten wir ein schönes Walpurgis-Ritual am Strand mit einem Feuer in der Mitte des Kreises. Wir waren sieben Frauen und die etwa achtjährige Tochter der einen. Sie überflügelte uns zum Schluss beim Über-das-Feuer-Springen mit ihrer Begeisterung.
Schon als wir den Kreis aus Steinen und bunten Bändern legten, verschwanden die wenigen Menschen, die in Sichtweite im Sand lagen. Der Wind legte eine Atempause ein und wehte erst wieder, als wir fertig waren.
Einer der Jungen vom Camping-Platz wollte mit zum Ritual-Platz kommen. "Bist du denn eine Frau?" fragte ich ihn scherzhaft. "Ja", antwortete er. Er war sehr beharrlich, und ich erklärte ihm, daß dieses Ritual nur für Frauen wäre, aber daß ich mal eins machen würde, wo er dabei sein könne.
Als wir uns später zum Essen trafen, war er wieder da und erinnerte mich gleich an meine Worte: "Du machst aber bestimmt so ein Ritual für uns."
Ja, ich werde ihm seinen Wunsch erfüllen. Warum auch nicht, meine Tochter ist mit Ritualen aufgewachsen, warum nicht auch ein Junge, der von sich aus Interesse äußert.
Heute setzte endlich der langersehnte Regen ein. Ich machte einen Spaziergang auf meinem Lieblingsweg und hörte das erste Mal in diesem Jahr den Kuckuck. Das war schön und gleichzeitig traurig, weil es mich an Kükelühn erinnerte.

Mittwoch, 29. April 2009

Schweinegrippe

Muenster-4-2009-006
Ich kann die Berichterstattung über die Schweinegrippe nicht mehr ernstnehmen. Sie erinnert mich an die Vogelgrippehysterie vor drei Jahren. Damals lebte ich noch auf dem Lande und hatte drei Laufenten, die ich hätte einsperren müssen, weil wir ja alle ach so gefährdet waren, uns zu kontaminieren. Der Vogelgrippe-Virus, wenn es ihn denn überhaupt gegeben hat, war in einer chinesischen Massengeflügel-Farm ausgebrochen und von da aus in andere Länder ausgebüxt. Kurz danach wurde Tamiflu wie blöde verkauft. Dann sickerte durch, daß Tamiflu nur der Pharmafirma, die es herstellt, hilft. Einer der Hauptaktionäre war/ist? Donald Rumsfeld, ehemaliger amerikanischer Kriegsminister. Jetzt wird im Radio wieder mal treudoof erzählt, daß Tamiflu gut gegen die Schweinegrippe wirken würde und man hätte genug für den Fall einer Epidemie. Verarscht euch schön selber, ich schlucke bestimmt kein Tamiflu und schmuse dafür lieber mit Feder- und anderen Tieren.

Montag, 27. April 2009

Münster

Muenster-4-2009-013
Im Botanischen Garten in Münster suchte uns ein Ganter auf
Muenster-4-2009-014
nahm vorsichtig ein Stück von meinem Frühstücks-Croissant
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und schwamm dann zu seiner Gefährtin, die auf einer Insel im Teich auf ihren Eiern saß.
Ich hatte eine schöne Zeit in Münster, meiner alten Heimat. Freitagabend kochten wir zu Viert - kaum zu glauben, aber es hat gut geklappt - und aßen zu Fünft: Katharina, ihr Freund Martin, dessen Freund Milan, Katharinas Mitbewohner Gerrit und ich. Samstag wurde ich bei meinen Eltern mit Spargel, neuen Kartoffeln und Schinken bewirtet. Und als Katharina in der Nacht von ihrem Kellnerinnenjob nach Hause kam, gab es noch einen ziemlich leckeren Vorspeisenteller, den sie mitgebracht hatte. Man könnte also sagen, ich habe einen Fress-Trip gemacht.
Der Besuch des Botanischen Gartens hat Erinnerungen an das Einstürzende Neubauten-Konzert 1987 im Musik-Pavillon im Schlosspark geweckt.
Mit meinen Eltern sind Gespräche möglich geworden, die es früher nicht gab. Darüber freue ich mich. Bald werden sie ihr Haus verlassen und im gleichen Stadtteil in eine kleinere Wohnung ziehen. Ich bekomme dann einige von den schönen soliden Möbeln. Hoffentlich habe ich bis dahin genug Platz dafür.

Mittwoch, 22. April 2009

Wohnungssuche zwei

Fruehling-2009-077
Sonntag und heute war ich mal wieder auf Wohnungsbesichtigung. Die erste Wohnung lag am Selenter See, hatte aber eine Menge Nachteile. Der Garten war quasi der Grünstreifen am Rande des ans Grundstück angrenzenden Ackers, wo eine im schlimmsten Fall im Sommer direkt vor dem intensiv mit Chemie eingedieselten Futtermais sitzt.
Heute ging es nach Barmissen bei Preetz. Als ich hinfuhr, freute ich mich über die sanfte Hügellandschaft. Die Wohnung war nicht schlecht, die Miete sehr in meinem Sinne, aber der Garten wird vom Vermieter versorgt und liegt in der Dorfmitte auf dem Präsentierteller. Schon klar, daß ich mich da nicht entspannt als wilde Ökotussi ausbreiten kann.
Tja, ich seh schon, die Suche erfordert einen langen Atem.
Ansonsten geht es mir gut: ich fühle mich so in mir selbst zu Hause und bin so frisch und tatkräftig, ich habe offene und erfreuliche Begegnungen und fühle mich oft reich beschenkt.

Samstag, 18. April 2009

Erstaunliche Begegnung

Fruehling-2009-020
Den Specht auf dem Bild habe ich vor etwa drei Wochen fotografiert.
Heute, auf dem ersten Kräuterspaziergang in diesem Jahr, sah der Wald schon anders aus: zartgrüne Buchenblätter sind aus ihren feinbehaarten braunen Knospen geschlüpft, die Eichen tragen schon einen grünen Schimmer um sich, obwohl ihre Knospen noch geschlossen sind, die Eschen lassen grünmäßig leider auf sich warten. Das würde nach der alten Wetterregel bedeuten: Grünt die Eiche vor der Esche, gibt's im Sommer große Wäsche.
Keine schöne Aussicht, hatten wir doch im letzten Sommer bereits.
Einen Specht konnte ich heute auch wieder beobachten.
Lynn entdeckte eine Ringelnatter, ich sah nur noch ihren anthrazitfarbenen Schwanz.
Gestern hatte ich auf meinem Lieblingsweg an der Schwentine eine erstaunliche Begegnung.
Eine Frau sprach mich an, und nach wenigen Sätzen Small-Talk lud sie mich ein, sie an ihren Platz am Fluss zu begleiten. Das war nun wirklich ein schöner Platz, den ich nie allein gefunden hätte, denn dazu hätte ich eine Weide überqueren müssen. Es stellte sich heraus, daß diese Weide der Frau und ihrer Familie gehörte, die in der Nähe wohnt und zwar in einem der Häuser, in denen ich auch gern leben würde.
Wir unterhielten uns ganz schön, ich fühlte mich sehr geehrt, daß sie mir ihren persönlichen Platz gezeigt hatte. Dann stellte sich heraus, daß sie einen meiner Kräuterkurs-Flyer hatte. Das war eine herzerwärmende Begegnung. Wann wird eine schon einfach so angesprochen!

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