Donnerstag, 9. April 2009

Wohnungssuche

Fruehling-2009-022
Der Frühling ist mit Macht gekommen. Es ist warm geworden. Ich genieße es, möglichst viele meiner Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen und dabei ordentlich in die Pedale zu treten.
Heute Nachmittag bin ich in die Probstei östlich von Kiel gefahren, um mir eine Wohnung anzusehen: Altbau, eine große Wohnküche und ein alter Kachelofen, leider im Schlafzimmer. Der Garten war zu klein und zu schattig, die Miete an der Grenze dessen, was ich bezahlen kann.
Ich will diese Wohnung nicht. Dennoch ging mir das Herz auf bei der Fahrt durch die Felder und Wälder. Ich suche so lange, bis ich das Richtige gefunden habe. In der Zwischenzeit säe ich Bantam-Mais auf meinem Balkon als Aktion gegen Monsantos Gen-Mais: siehe www.bantam-mais.de.
Der Journalist Geseko von Lüpke schreibt in KursKontakte einen klugen, bissigen Artikel über die Finanzkrise. Beim Treffen der "Mächtigen der Welt" geschähe dies:
"Man (und wenig frau) wird weltweite Rettungsprogramme besprechen und den Banken Schwimmwesten zuwerfen, damit sie im eigenen Schlamm nicht absaufen, man wir über Konjunkturprogramme reden, um die stotternde Wachstumsmaschine wieder anzuwerfen, und man wird die Weltbank beauftragen, in einem primär von ihr provozierten, deregulierten und fast regellosen Finanzsystem die Regulierung zu übernehmen. Genauso könnte man in einem alten Haus die Holzwürmer mit der Bewahrung der Statik beauftragen."
KursKontakte ist ein viermal im Jahr erscheinendes Blatt mit interessanten Artikeln aus dem anarchistischen Spektrum, auch kulturkreativ genannt. Es ist nicht im Laden zu kaufen, kann aber für wenig Geld abonniert werden: www.kurskontakte.de
Nein, ich bekomme keine Provision. Ich verbreite nur gern Ideen, die ich für verbreitenswert halte.

Sonntag, 5. April 2009

Wochenende

Fruehling-2009-026
Ein volles, erfülltes Wochenende:
Gestern sind Lynn und ich zu einer Ausstellung mit Kunstwerken von Niki de St.Phalle in Schloss Gottorf gefahren. Anschließend waren wir im Schleswiger Dom, weil ich unbedingt die beiden "fahrenden Frauen", die Erni Kutter in ihrem Buch "Der Kult der drei Jungfrauen" erwähnt, sehen wollte. Tatsächlich sind sie da ans Gewölbe aus dem 14. Jahrhundert gemalt: eine nackte Frau, die fröhlich auf einem Besen reitet, und ihr gegenüber eine auf einer Katze reitende Frau. Am Ausgang fanden wir auf einer Tafel noch die Information, daß es sich um Freya und Frigga handelt. Das sind ja nun zwei Göttinnen aus der altnordischen Mythologie, die so gar nichts Christliches an sich haben und für weibliche Freiheit, Lust und Freude stehen. Ihre Anwesenheit im Dom wird damit erklärt, daß durch ihre Darstellung das Böse gebannt wurde. Ich verkneife mir jetzt einen Kommentar, weil die Sache für sich selbst spricht. Nur soviel: ich halte mich lieber an eine fröhliche nackte Frau auf einem Besen als an einen armen gefolterten Mann am Kreuz. Halleluja!
Abends haben wir dann am Strand von Surendorf gegessen und auf die Ostsee hinausgeschaut.
Heute hatte ich einen nicht minder schönen Tag. Katja, ihre kleine Tochter Luka und ich fuhren an den Strand von Noer, wo Katjas Wohnwagen für die diesjährige Saison aufgestellt worden ist. Während Katja den Wohnwagen mit roten Blümchen - sie sagte, es wären Seesterne - bemalte und sich dabei ständig schlapp lachte, habe ich das trockene Laub und Gras zu großen Haufen geharkt, während Luka mit der Gartenschere die wuchernden Kartoffelrosen eindämmte. Später haben wir alles auf einer geliehenen Schubkarre weggebracht. Die Sonne schien, ich war glücklich, daß ich mal wieder nach Herzenslust Gartenarbeit machen konnte und daß es ein so schönes leichtes Zusammenarbeiten war. Luka sagte: "Das ist keine Arbeit, das ist Spiel".
Mir fiel Dagmar Margotsdotter-Frickes Bericht über die Khasi-Frauen in Indien ein: die kehren stundenlang ihre Höfe mit ganz kleinen Besen auf, und beim Zusehen werde deutlich, daß sie auf diese Weise die Erde streicheln.
Große Freude, als ich kleine Eidechsen entdeckte, die über den warmen frisch geharkten Boden liefen.

Montag, 30. März 2009

Wahrnehmungsstörung

Fruehling-2009-010
Ich habe mir die Internetpräsenz der Klinik für Psychiatrie der Uni Münster, in der ich zwölf Jahre gearbeitet habe, angeschaut, weil ich neugierig war, ob da wohl noch alte Bekannte sind. Ich bin ja schon seit 1997 nicht mehr da. Neugierig klickte ich den Button "Mitarbeiter" an - beschäftigen die etwa nur noch Männer? - und stellte fest, es waren ungefähr gleich viele Männer und Frauen aufgeführt. Geschlechtergerechte Sprache ist da also noch nicht in Gebrauch.
Noch mehr erstaunte mich allerdings, daß unter Mitarbeitern nur Ärzte, Psychologen und IT-Menschen auf geführt waren, also die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen. Keiner vom Pflegedienst, keine Pflegedienstleitung, keine Ergotherapeutin, Physiotherapeutin, Pförtnerin geschweige den Putzfrau oder -mann. Also die ganzen Berufsgruppen, die die Basis dieses Betriebs bilden, bleiben unerwähnt.
Das spricht Bände: diese unerwähnten Menschen machen ja die Arbeit, ohne die wissenschaftliche Forschung gar nicht möglich wäre. Sie kümmern sich um die Patienten, versorgen sie, reinigen die Räume, machen Krisenintervention, oft unter vollem Körpereinsatz, verabreichen die von den Ärzten angeordneten Medikamente, gewährleisten, daß deren Studien durchgeführt werden, nehmen Telefonate an und leiten sie weiter usw. usw.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Werden diese Arbeiten im Zuge der allgemeinen Sparmaßnahmen mittlerweile von den unter "Mitarbeitern" aufgeführten Personen erledigt?
Na ja, Scherz beiseite. Ich finde, daß diese Klinik sich mit dieser Art von Präsenz ein Armutszeugnis ausstellt. Ich glaube noch nicht mal, daß ein bewußtes Kalkül dahintersteht, sondern daß sich nur wiederspiegelt, daß die Menschen an der Basis dieses Betriebs in der Wahrnehmung der Verantwortlichen nicht vorkommen. Ums mal wissenschaftlich auszudrücken: ein Fall von Wahrnehmungsstörung.
Wo ich einmal dabei war, hab ich dann gleich noch die Seite der LWL-Klinik, das ehemalige Westfälische Landeskrankenhaus in Münster, wo ich meine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe, angeklickt und siehe da: sie haben den Chefarzt in einer Reihe mit der Verwaltungs- und Pflegedienstleitung stehen, sogar mit einem netten Foto, und zu jeder Station werden brav die Namen der pflegerischen Leitung und deren Stellvertretung genannt.
Hallo, ihr Leitungsfuzzis von der Uni-Psychiatrie, schneidet euch mal eine paar Scheiben davon ab. Ich glaube übrigens, daß auch die Forschung geschmeidiger läuft, wenn die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen die Arbeit des schlechter bezahlten Personals wahrnehmen und würdigen.
Als ich heute morgen meine jetzige Klinik - deren Internetpräsenz muß ich mir auch noch angucken - nach dem Nachtdienst verließ, hat mich der vielstimmige Gesang der Amseln so verzaubert, daß mir mein Ärger den Buckel runtergerutscht ist.

Freitag, 27. März 2009

Das gute Leben

Fruehling-2009-016
Maria Mies spricht in ihrem schönen Buch "Das Dorf und die Welt" häufig vom guten Leben.
Sie meint damit das, was sie in ihrer Kindheit in einem Dorf in der Eifel mitbekommen hat: ihre Eltern waren Bauern, die damals noch hauptsächlich für den eigenen Bedarf gewirtschaftet haben. Das nennt man Subsistenzwirtschaft. Heute ist das für Bauern kaum noch möglich, diese Lebensform wird systematisch und vorsätzlich zerstört von den multinationalen Agrar-, Chemie- und Energiekonzernen und willfährig unterstützt von den PolitikerInnen der westlichen Länder, also auch unserer Bundesregierung. Man nennt dieses System auch Neo-Liberalismus. Es führt dazu, daß die Anzahl der Armen auf der Erde überproportional ansteigt, daß es immer mehr Kriege gibt und daß aus allem eine Ware gemacht wird.
Das gute Leben, das ist das, was ich hatte, als ich in Kükelühn den großen Garten hatte. Zum guten Leben gehörte für mich, mit relativ wenig Geld auszukommen, mein Gemüse und Obst aus dem Garten zu holen, mit diversen Konservierungsmethoden zu experimentieren, die Zyklen der Natur hautnah mitzubekommen, Frösche, Eidechsen, Insekten, Vögel und anderen Tiere in meiner Nähe zu haben. Dazu gehört auch die Befriedigung, die anstrengende körperliche Arbeit macht (andere Leute gehen in die Mucki-Bude, ich hatte das, was meine Tochter "Arbeitsmuskeln" nennt und wofür Michelle Obama hart trainiert). Oder der Stolz, regelmäßig Brot zu backen aus selbstgemachtem Sauerteig. Das Kochen aus wirklichen Lebensmitteln - Alma mater-Schwester Hilka nannte das mal "wahre Nahrung". Der unmittelbare Kontakt mit den Naturkräften Wind, Regen, Schnee, das Holzhacken und Feuermachen (ohne Grillanzünder, den ich zu meinem Erstaunen auch in Öko-Haushalten gefunden habe), das Kompostaufsetzen. Dazu gehörten auch die Laufenten, die die Schnecken gefressen haben und mich bei der Gartenarbeit begleitet haben, weil immer mal ein Würmchen für sie abfiel. Ich muß aber zugeben, daß ich als unerfahrene Tierhalterin viele Fehler gemacht habe, die ich aufrichtig bereue und wofür ich mich bei den Enten ausdrücklich entschuldigen möchte. Sie leben mittlerweile, hoffentlich gesund und munter, in der Lüneburger Heide. Auch die Kräuterkurse, das Weitergeben von Wissen, sind Teil davon.
Das gute Leben ist für mich wie für Maria Mies ein nicht-entfremdetes Leben, wo das, was ich tue, unmittelbar mir und meiner Familie/Gemeinschaft zu Gute kommt.
Ich verdanke J., daß ich die Möglichkeit zu diesem guten Leben bekam: durch ihn kam ich zur Gartenarbeit. Daß ich ihn und damit das gute Leben verlassen mußte, war eine bittere Notwendigkeit.
Möge es mir gelingen, an einem anderen Ort wieder die Möglichkeit zum guten Leben zu finden.

Sonntag, 22. März 2009

Frühling

Am Freitag feierten Katja, Regine und ich auf einer Wiese bei Westensee zur Zeit des Sonnenuntergangs unser Ostara-Ritual. Leider ohne Feuer, das wir wegen des deutlich kalten Wetters gut hätten gebrauchen können. Weil uns so kalt war, kürzten wir unser Ritual etwas ab. Ein Rabe flog laut rufend über uns hinweg.
Später wärmten wir uns in Regines Küche in ihrem schönen Haus auf und aßen, was jede für diesen Anlass zubereitet hat.
Ich mag es, die Jahreskreisfeste zu feiern. Es hilft mir, mich immer wieder mit den Zyklen der Natur zu verbinden.
In einem Buch, das ich gerade zum wiederholten Male lese, weil ich es so gut finde, fand ich folgenden Gedankengang: wir sind es gewöhnt, von Umwelt zu reden. Das bedeutet, daß wir als Menschen uns als Mittelpunkt sehen, und drumrum ist dann die Um-Welt, die uns zur Nutzung zur Verfügung steht. Damit wir lange einen Nutzen von der Um-Welt haben, müssen wir sie schützen - das ist eine Erkenntnis der Um-Welt-Bewegung. Wenn ich als menschliches Wesen mich jetzt aber nicht als Mittelpunkt sondern als Teil sehe, dann gibt es keine Umwelt sondern eine Mit-Welt. Mit-welt bedeutet, daß alles in dieser Welt gleiche Gültigkeit, gleiche Wichtigkeit hat und daß ich mit allen Wesen/Elementen der Mit-Welt in irgendeiner Form von Beziehung stehe.
Das Buch heißt übrigens "Sich das Leben nehmen" und ist von Jürgen Heckel geschrieben. Es ist keine Anleitung zum Suizid, wie der Titel suggerieren könnte, sondern der Bericht eines trockenen Alkoholikers über seine langjährige Sucht und die Schritte, die er aus der Sucht in ein freies zufriedenes Leben gegangen ist und seit über zwanzig Jahren geht. Ich kann es jeder Person, die in irgendeiner Form mit dem Thema Alkoholismus zu tun hat, sehr ans Herz legen. Dank und Respekt an den Autor für seine Offenheit, Ehrlichkeit und Klarheit.
Ein weiteres Buch finde ich auch empfehlenswert: "Das Dorf und die Welt" von Maria Mies, Mitbegründerin von Attac und Ökofeministin der ersten Stunde, die ich bei Alma mater kennengelernt habe. Leider tritt sie mittlerweile wohl kaum noch öffentlich auf.
Heute habe ich eine Frühlingsspaziergang auf meiner Lieblingsstrecke an der Schwentine gemacht. Der Sturm brauste durch den Wald, ich sah Grau- und Kanadagänse, Wiesengoldstern und Pestwurz blühten am Wegrand. In der Schwentineaue grasten die Galloway-Rinder mit ihren Kälbchen, ich begrüßte die Ziegen und dachte mal wieder, daß ich hier gern leben möchte.
Vor ein paar Wochen habe ich angefangen, eine neue Bleibe auf dem Lande um Kiel herum zu suchen. Ich habe mich auf einen langen Atem eingestellt, da ich einige Wünsche habe: ich möchte in meinem neuen Heim die Möglichkeit haben, einen Kaminofen aufzustellen, natürlich muß es DSL geben, einen Garten, in dem ich nach meinen Vorstellungen wirken kann, schön wäre ein Anschluss für einen Gasherd.

Dienstag, 10. März 2009

Goden-Treffen

Am Wochende war ich im Haus von Brunhilde und Rüdiger im Hunsrück. Dort fand unser erstes Goden-Treffen statt, ein Netzwerk, das sich aus Alma mater gebildet hat.
Gedankenaustausch, Tänze, gemeinsames Essen in der großen Küche, abends Palaver am Küchentisch.
Ich habe es genossen, in diesem gastfreundlichen alten Haus zu sein und zu erleben, wie Bruni und Rüdiger miteinander und mit ihren vielen Gästinnen umgehen. Es hat mein Herz weit und sehnsüchtig gemacht. So will ich auch leben.
Am Samstag habe ich sogar Zeit gehabt, einen langen Spaziergang im verschneiten Wald zu machen.
Wir haben nicht nur ernsthafte Gespräche geführt, sondern unter Anleitung von Dorathea (ja, sie heißt wirklich genau so) getanzt. Wieder einmal spürte ich, wie wichtig es ist, dem Feiern und der Lust einen Platz im Alltag zu geben. Wenn ich singe und tanze, fallen alle bedrückenden Gedanken aus mir heraus und ich erinnere mich daran, wozu ich lebe.

Sonntag, 22. Februar 2009

Haseln

Rückblick auf Weihnachten: Martin und ich in der KücheWinter-2008-09-016Ich hatte ein seltsames Wochenende: viel Zeit, auch viel Leere. Ich kann mich ja immer beschäftigen, das ist nicht mein Problem. Gestern fuhr ich zum Falckensteiner Strand. Zunächst ging ich durch den Wald, später dann zum Strand runter. Da fiel die melancholische Stimmung von mir ab, als hätte eine den Schalter umgestellt.
Ich bin bis Schilksee gelaufen, da habe ich mich in ein Café gesetzt. Die Kellnerin kam und fragte: "Wollen Sie noch warten oder sind Sie allein?"
"Ich bin allein", sagte ich und bestellte einen Kaffee. Diese Äußerung, daß ich allein bin, kam mir irgendwie bedeutungsvoll vor. Dabei bin ich ja schon viele Male allein Kaffeetrinken gegangen und es war ganz normal.Winter-2008-09-058
Heute bin ich meinen Lieblingsweg an der Schwentine gegangen und habe dort einen schönen Platz für das Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche-Ritual am Wasser unter alten Buchen gefunden.
Die Haseln beginnen zu blühen: die langen männlichen Blütenwürmchen, die die Sträucher schon von Weitem belebt aussehen lassen, und die kleinen weiblichen Knospen mit dem rötlichen Griffelpuschel.
Überall weichte das Schmelzwasser des Schnees die Wege auf und floss in mäandernden Strömen in den Fluss.
Anders als gestern am Strand waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Ein Mann grüßte und lächelte mich so offen und herzlich an, daß ich noch minutenlang erfreut vor mich hingrinste.
Zuhause gingen mir eigenartige Gedanken durch den Kopf. Es scheint so, als ob gründlicher als je zuvor, meine Konzepte, die ich so über mich und das Leben habe, verschwinden. Besonders die Dinge, die ich in meiner Therapieausbildung gelernt habe, scheinen so ganz und gar nicht mehr zu stimmen. Schwer zu sagen, wohin das mich führen wird. Mir scheint, daß wir wirklich in einer Umbruchzeit leben, in der nichts mehr sicher und noch nichts Neues sichtbar ist.
"Was wir kennen, das war", sagt Ute Schiran in einem ihrer Gedichte. Recht hat sie.
Heute fand ich hier den Kommentar meiner liebsten Astrid und freute mich über das Netz, das wir spinnen und die vielen Frauen in Deutschland, mit denen ich verbunden bin.Winter-2008-09-051

Freitag, 13. Februar 2009

Alma mater

Drei Jahre Alma mater sind vorbei. Wir haben ein schönes Abschlussmodul in Charlottenberg gehabt, unsere Arbeiten vorgestellt, das gute Essen genossen (von dem ich allerdings immer einen fürchterlichen Blähbauch bekomme), noch einmal eine schamanische Reise unter Dagmars Anleitung gemacht, Li hat ihre neuen faszinierenden Erkenntnisse über das Labyrinth weitergegeben, wir hatten unser letztes gemeinsames Lichtmess-Ritual im Wald unter dem zunehmenden Mond und der strahlenden Venus.
In einer feierlichen Zeremonie bekamen wir unsere Zertifikate und abends haben wir getanzt, getanzt, getanzt.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und muß mich daran gewöhnen, daß ich diese bunten, vielfältigen Frauen in dieser Konstellation wahrscheinlich nie wieder sehen werde. Ein kleiner Trost ist mir das Netzwerk von Freundinnen, das in den drei Jahren enstanden ist. Ich werde also weiter durch ganz Deutschland reisen und diese Beziehungen pflegen.
Ich habe mich bei Alma mater angemeldet, weil mich ein großer Teil der Referentinnen so angezogen hat, Namen wie Claudia von Werlhof, Maria Mies, Heide Göttner-Abendroth und Ute Schiran, deren Bücher mich teilweise schon seit den 80er Jahren begleitet, ermutigt und inspiriert haben.
Die wichtigste Lehrerin war für mich Ute Schiran. Sie macht eine ganz unspektakuläre, dabei wirklich magische Arbeit. Sie ist auch die einzige Frau, die ich als Schamanin bezeichnen möchte.
Das Wichtigste, was ich außerdem von Alma mater mitnehme, ist die neu erlernte Fähigkeit, diese vielen völlig unterschiedlichen Frauen in ihrer Verschiedenheit zu akzeptieren und mich darin zu üben, alle Wertungen und Beurteilungen zu lassen, die mir bisher Gewohnheit im Umgang mit anderen waren. Das ermöglicht mir, neugierig auf andere Menschen zu sein, mich ihnen mit Interesse zuzuwenden und von ihnen zu lernen. Und das fühlt sich einfach schön und sehr entspannt an.
So, und jetzt will ich ein neues Zuhause mit Garten auf dem Lande finden.

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