Donnerstag, 4. Mai 2017

Magie

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Neulich ging es im Gespräch um einen Menschen, der sich extrem dissozial und destruktiv verhält. Alle Versuche, ihn auf Dauer zur Räson zu bringen, sind bisher nicht erfolgreich gewesen. Sein Verhalten bindet die Energie derer, die zwangsläufig mit ihm zu tun haben.
Eine Frau schlug eine magische Handlung vor (die ich jetzt nicht weiter ausführen werde), die zum Ziel hat, daß er an seinen eigenen "schlechten Energien" erstickt.
In den 80er Jahren, inspiriert von der neuen Hexenbewegung, habe ich mit Magie experimentiert und daraus folgendes gelernt:
- Magie kann wirken, allerdings nicht unbedingt so, wie eine sich das vorstellt
- Magie bindet die Energie der Person, die sie ausübt
- der Erfolg magischer Handlungen kann zu ziemlich größenwahnsinnigem und selbstgerechtem Verhalten führen
- Magie bindet an die Person, gegen oder für die sie eingesetzt wird
Ich habe für mich den Schluss daraus gezogen, solche Handlungen zu unterlassen. Immer besser fahre ich übrigens seit Jahren damit, dem Leben zu vertrauen, weil ich die Folgen meiner Handlungen aufs gesamte System sowieso nicht überschauen kann.
Im erwähnten Fall habe ich darüber hinaus ein Problem mit den "guten und schlechten Energien". Wer will das denn festlegen, was gut oder schlecht ist? Das ist doch wieder etwas für unsere westliche Kultur so Typisches, diese Spaltung in Gut und Böse. Und wenn wir damit anfangen, dann sind wir auch schnell beim "gerechten Krieg".
In David Holmgrens Buch Permakultur habe ich eine schöne Passage gefunden:
"Ein Perspektivwechsel, der die Auswirkungen menschlichen Handelns nicht als Verbesserung, sondern als zerstörerisches Element sieht, mag ein notwendiger Schritt in dieser Entwicklung (zu einer kulturellen Transformation) sein, aber die Transformation setzt erst dann ein, wenn wir uns selbst nicht mehr als getrennt von der Natur betrachten. Um diesen letzten Schritt zu vollziehen, müssen wir als Allererstes damit aufhören, unsere Handlungen als gut oder böse zu bewerten."
Nochmal zur Magie: am schönsten finde ich Dion Fortunes Definition, die gern Starhawk zugeschrieben wird, die sie aber nur zitiert: "Magie ist die Kunst, nach Belieben das Bewusstsein zu wechseln."
Lustig finde ich, daß viele Menschen, die strikt die Existenz von Magie abstreiten, ohne nachzudenken magische Handlungen ausüben, z. B. dreimal auf Holz klopfen.
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