Montag, 6. Februar 2017

Verheißung

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Als ich am Lichtmessmorgen in die Landschaft schaute und alles so still und schön und friedlich war, tauchte plötzlich der altmodische Begriff "Verheißung" auf. Der schien auch heute wieder zu passen: es war kalt, ich fror, verließ aber dennoch meinen warmen Platz am Ofen und machte einen Gang durch die Februarlandschaft. Auch wenn die Sonne scheint und die Tage schon deutlich länger sind, sind für mich die Monate Januar und Februar immer die wahren Wintermonate. Jetzt scheint die Kälte noch mal anzuziehen, die Bäume sind noch kahl. Aber die Haseln blühen, die männlichen Kätzchen sind weit geöffnet und schwingen im Wind.
Am Wochende war ich zum Permakultur-Seminar in Hamburg. Es war anstrengend, weil ich müde war (nur fünf Stunden Schlaf in beiden Nächten). Ich ärgerte mich, weil ein Teilnehmer sich zur christlichen Religion bekannte und gleichzeitig alle anderen Religionen als unterlegen bezeichnete. Da konnte ich mir nicht verkneifen ihn "totalitär" zu nennen. Heute denke ich: lass ihn doch reden. Es gab auch sehr schöne Begegnungen, jenseits der Worte, jenseits der Weltanschauungen, eine Umarmung, in der ich plötzlich mein Herz fühlte. Da wusste ich wieder, was wirklich wichtig ist.
Auf der Rückreise im Regionalzug ging der Schaffner an mir vorbei, drehte sich plötzlich um und lächelte mich an.

Man meint ja, daß man keine Mäuse hat, wenn eine Katze im Haus ist. Bei mir ist es umgekehrt. Skadi bringt gern ihre Fänge ins Haus und isst sie in der Küche auf dem Flickenteppich. Morgens finde ich dann die Reste. Manchmal lässt sie die Mäuse auch leben, und dann höre ich sie hinterm Küchenschrank. Eine solche Maus lebte seit einigen Tagen in meiner Wohnung. Ich entdeckte, daß sie Fleischbrocken aus Skadis Futternapf in einen Winkel zwischen Backbrett und Wand schleppte und dort in Ruhe aß. Später hörte ich im Schlafzimmer die zweite unter meinem Bett rascheln. Skadi hatte keinerlei Ehrgeiz, sich um die ungebetenen Gäste zu kümmern. Ich fand, daß eine Maus, die sich so selbstverständlich am Futternapf der Katze bedient und vor meinen Augen im Badezimmer herumspaziert, verdient hat zu leben. Eine konnte ich mit einem Handtuch fangen, die andere Stunden später, als sie in Skadis Napf saß, mit einem großen Sieb, das ich darüber stülpte. So konnte ich beide raussetzen.
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