Mittwoch, 2. November 2016

Wie geschieht Heilung?

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Das Rathaus, in dem der Dreißigjährige Krieg offiziell beendet wurde...
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...am schönen, nach dem zweiten Weltkrieg komplett neu aufgebauten Prinzipalmarkt, der "guten Stube" Münsters, mittlerweile voller Läden für Leute mit unanständig viel Geld

Mir gefällt, was Luisa Francia dieser Tage in ihrem Blog auf www.salamandra.de über Heilung schreibt. Heilung ist ja nichts, was gemacht werden kann. Sie geschieht, und unser Anteil daran ist, uns ihr nicht mit blindem Aktionismus in den Weg zu stellen.
Die Behandlung bei dem Osteopathen in Flensburg hat leider nicht nachhaltig zu schmerzfreier Beweglichkeit im linken Schultergelenk geführt. Und meine rechte Hand fühlt sich so taub an wie noch nie.
Vielleicht geht es darum zu verstehen, was mein Körper damit ausdrücken will. Ich weiß schon, daß das alles irgendwie mit meiner Wirbelsäule zu tun hat, die in meiner Säuglingszeit so verformt war, daß ich im Gipsbett gelegen habe. Ich hadere nicht, ich habe Geduld. Ich habe bereits einmal erfahren, daß die schwere chronische Pankreatitis, die ich mit Ende Zwanzig durch einen ärztlichen Behandlungsfehler bekam, nach vielen Jahren mit erhöhten Entzündungswerten doch noch abheilte. Sicher hilft es, daß ich schon lange keinen Alkohol mehr trinke und aufgehört habe zu rauchen.
Der Körper weiß, was er zu tun hat, wenn wir ihn nur lassen. Das kann eine bei kranken Tieren so gut beobachten: sie ziehen sich zurück, wenn sie krank sind. So kann die Körperintelligenz ungestört an der Heilung wirken.
Möglicherweise geht Heilung sogar von einer Ebene aus, die außerhalb unserer Person liegt. Das ist eher eine Ahnung, die ich (noch) nicht erklären kann.

Eines meiner Bienenvölker wirkt krank: ich habe tote Bienen mit deformierten Flügeln gefunden, ein Hinweis auf einen Virusinfekt, der durch die Varroamilbe übertragen wird. Mehr denn je glaube ich, daß wir mit den Behandlungen mit diversen organischen Säuren auf dem Holzweg sind. Wir scheinen die Bienen damit noch mehr zu schwächen und möglicherweise eine superresistente Varroa-Milbe zu züchten. Es mehren sich die kritischen Stimmen diesbezüglich.
Auch sehe ich keinen Sinn mehr in den ständigen Durchsichten der Bienenvölker, die bei Imkern besonders vor der Schwarmzeit üblich sind. Ganz sicher ist es notwendig, die Bienen zu unterstützen, indem wir uns für eine giftfreie und vielfältige Landwirtschaft einsetzen. Den Rest müssen sie selbst tun.
Ich möchte mich gar nicht mehr Imkerin nennen. Es gibt andere Begriffe, die mir besser gefallen. Am schönsten finde ich die Bezeichnung "Bienenhüterin".
Bienenhüter nennt sich auch ein süddeutscher Imkerverein, der den Säurebehandlungen gegenüber sehr skeptisch eingestellt ist.

Heute habe ich etwas Nettes erlebt: nachmittags fand in Selent ein Kaffeetrinken und Kuchenessen für die ehrenamtlichen FlüchtlingshelferInnen statt. Wir bekamen jedeR eine Anstecknadel mit der Aufschrift Schleswig-Holstein hilft verliehen als Anerkennung für unsere Arbeit. Eine Reporterin machte ein Gruppenbild von uns, das am Freitag in den Kieler Nachrichten erscheinen soll. Während die Amtsvorsteherin eine Rede hielt und uns dankte, wurde mir klar, wie viel gesellschaftlich notwendige Arbeit von Ehrenamtlichen gemacht wird. Was wäre ohne freiwillige Feuerwehr, um nur ein Beispiel zu nennen.
Überhaupt wird unsere Gesellschaft zusammen gehalten von Menschen, die für lau arbeiten. Ich glaube, daß es ein menschliches Grundbedürfnis ist, sich nützlich für die Gemeinschaft zu machen.
Das hebt die Stimmung, wie sich heute Nachmittag mal wieder gezeigt hat. Anschließend haben wir gemeinsam aufgeräumt und jedeR hat mit angepackt.
Ha, ich habe es einfach super gut erwischt, als ich diesen Ort zum Leben gefunden habe!
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