Wohnungssuche

Der Frühling ist mit Macht gekommen. Es ist warm geworden. Ich genieße es, möglichst viele meiner Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen und dabei ordentlich in die Pedale zu treten.
Heute Nachmittag bin ich in die Probstei östlich von Kiel gefahren, um mir eine Wohnung anzusehen: Altbau, eine große Wohnküche und ein alter Kachelofen, leider im Schlafzimmer. Der Garten war zu klein und zu schattig, die Miete an der Grenze dessen, was ich bezahlen kann.
Ich will diese Wohnung nicht. Dennoch ging mir das Herz auf bei der Fahrt durch die Felder und Wälder. Ich suche so lange, bis ich das Richtige gefunden habe. In der Zwischenzeit säe ich Bantam-Mais auf meinem Balkon als Aktion gegen Monsantos Gen-Mais: siehe www.bantam-mais.de.
Der Journalist Geseko von Lüpke schreibt in KursKontakte einen klugen, bissigen Artikel über die Finanzkrise. Beim Treffen der "Mächtigen der Welt" geschähe dies:
"Man (und wenig frau) wird weltweite Rettungsprogramme besprechen und den Banken Schwimmwesten zuwerfen, damit sie im eigenen Schlamm nicht absaufen, man wir über Konjunkturprogramme reden, um die stotternde Wachstumsmaschine wieder anzuwerfen, und man wird die Weltbank beauftragen, in einem primär von ihr provozierten, deregulierten und fast regellosen Finanzsystem die Regulierung zu übernehmen. Genauso könnte man in einem alten Haus die Holzwürmer mit der Bewahrung der Statik beauftragen."
KursKontakte ist ein viermal im Jahr erscheinendes Blatt mit interessanten Artikeln aus dem anarchistischen Spektrum, auch kulturkreativ genannt. Es ist nicht im Laden zu kaufen, kann aber für wenig Geld abonniert werden: www.kurskontakte.de
Nein, ich bekomme keine Provision. Ich verbreite nur gern Ideen, die ich für verbreitenswert halte.
Marie-Luise - 9. Apr, 20:19
Astrid (Gast) - 20. Apr, 12:37
Aber sicher!
... oder eben wie das Amma in der Kirche ...
Frühlingsgrüße, deine Astrid
Frühlingsgrüße, deine Astrid

Frauen und Häuser
heute erreichte mich eine interessante Hochrechnung: Wenn man - und auch frau, aber die haben ja in der Regel weniger damit zu tun - all das Geld, das jetzt in den Rachen der Finanzhaie fliesst, auf die Erdbevölkerung verteilen würde, bekäme ein/e jede/r ca. 1,5 mio Euro. Jede Woolworthmitarbeiterin, die ab heute auf der Straße steht, weil Unternehmen einfach Insolvenz beantragen können, wenn die Gewinne nicht wie erwünscht ausfallen. Jeder Opelianer. Jede hungernde Mutter in Ruanda, Mosambique und Sierra Leone. Jeder Kindersoldat. Ja überhaupt - jedes Kind. Und du und ich auch. Für 1,5 mio, da gäbe es wunderbare Wohnstätten. Wahrscheinlich hätten wir noch soviel Kohle übrig, dass wir es uns auch noch leisten könnten, eine menge Geld tag für Tag zu verschenken. Allerdings bräuchte dann ja niemand mehr etwas, weil alle - ALLE - genug hätten. Stell dir das mal vor!
Was natürlich auch ein Licht auf den Umstand wirft, warum wir überhaupt solche Geldmassen benötigen sollten. Selbst wenn jede und jeder von uns allen nur ein Bruchteil dieser 1,5 Mios bekäme, wäre es immer noch weit mehr als genug für alle. Woher kommt dann also dieses Armutsbewusstsein? Und wieso ist es eigentlich so, dass all dieses Geld bei so wenigen ist, obwohl wir doch alle Tag für Tag mit unserer Arbeitskraft dafür sorgen, dass es mehr wird?
Naja, ich jedenfalls habe dich im Traum schon besucht in deinem neuen Domizil: Ein richtig kleines, gemütliches Hexenhaus mit riesigem Garten (verwildert), einem uralten Hollerbusch vor der Tür und Blick aufs Meer. Was willst du mehr?!
Ich umarme dich, deine Astrid
Liebste Astrid