Freitag, 29. Februar 2008

Homepageumzug geschafft

Endlich, endlich ist hollesgarten.de wieder da. Sie war noch auf meinen alten Telefonanschluss angemeldet, so daß J. immer die Rechnung dafür bekam. Göttin, wie kompliziert war es, den Umzug der Site zu managen. Ich versteh eigentlich nicht warum T-online sich damit so schwer getan hat und warum unzählige Telefonate mit gebührenpflichtigen Hotlines und einiger e-Mail-Verkehr nötig waren, um das hin zu kriegen. Ich war schon fast bereit, das als Zeichen zu nehmen, für dieses Jahr die Kräuterkurse zu canceln und mich ganz meiner Neuorientierung zu widmen. Danke Frauke, daß du den Versuch diese Homepage hochzuladen nicht aufgegeben und dich sogar selbst noch mit t-online auseinandergesetzt hast. Efeu-Blüte im Oktober

Freitag, 11. Januar 2008

Alma mater

Vor Weihnachten fuhr ich zu Alma mater ins schöne und gemütliche Frauenlandhaus in Charlottenberg im Westerwald. Ich erlebte zwei äußerst inspirierende Referentinnen. Luisa Muraro, eine italienische Philosophin aus dem Kreis der Diotima-Frauen, befasst sich immer wieder mit dem Thema Freiheit:
Freiheit geschieht in Beziehung. Ohne Beziehung gibt es keine Freiheit. Freiheit kann in einer dualen Beziehung verstärkt werden. Meine Freiheit fängt da an, wo auch der andere frei ist.
Die Freiheit der Männer wird erst ermöglicht durch die weibliche Freiheit.

Sie hat mir so aus der Seele gesprochen. Phänomenal fand ich auch, daß ich, die ich außer ein paar wenigen Worten und rudimentären Sätzen kein Italienisch spreche, während ihres Vortrags das Gefühl hatte, sie deutlich zu verstehen. Nicht die Worte, aber den Sinn. Es war ein Genuss ihr zuzuhören. Die anschließende Übersetzung schien nur eine Bestätigung zu sein.

Rosmarie Schmid, die Pionierin der Labyrinth-Bewegung, hat mich auf andere Weise angeregt. Ihr herzerfrischender Unterricht, ihre Bereitschaft Impulse aufzunehmen und alle Konzepte fahren zu lassen, wenn es sich anbietet und ihr Satz "Wir müssen das Schreckliche beherzt anschauen können, sonst kommen wir nicht weiter" wirken in mir nach.

Nach Alma mater nahm mich Astrid mit zu ihrer Familie und wir feierten gemeinsam die Weihenächte. Die Rauhnächte habe ich dann wieder in meiner Wohnung und bei Freunden in Kiel verbracht.

Heute kam mein Mann zu Besuch. Wir haben in meiner Küche dem Regen zugesehen, gemeinsam gegessen und uns gut unterhalten. Statt wie gewohnt viel zu reden, übe ich mich seit einigen Monaten im Zu-Hören.
Da erfahre ich plötzlich neue Sachen vom anderen. Wie schön und wie interessant. Danke, ihr Nornen, für die bunten Fäden in meinem Leben.

Dazu noch einmal Luisa Muraro: Wenn zwei Menschen zu einer Kommunikation kommen, in der keiner mächtiger sein will als der andere, entsteht zwischen ihnen eine Leere, die wir Gott nennen können.

Freitag, 14. Dezember 2007

Wohnung

Jetzt wohne ich wieder offiziell in der Stadt. Ich habe mich relativ schnell an meine neue Wohnung gewöhnt. Das Stadtleben kenne ich ja schon. Es bietet durchaus Vorteile: ich kann überall mit dem Fahrrad hin und ich spare ziemlich viel Spritgeld und Zeit. Ich gehe einmal wöchentlich auf den sehr schönen Blücherplatz-Markt und anschließend auf einen Cappucino in die Tragbar in der Holtenauer Straße.

Ich fühle mich oft sehr wohl mit mir allein. Ich sorge mit gutem Essen, interessanten Büchern, Yoga, Spaziergängen und anregenden Treffen mit Freundinnen gut für mich. Heute dachte ich, es trifft auf mich zu, was Susun Weed in ihren "Menopausal Years" schreibt: die Frau im Wechsel hat das Bedürfnis für sich zu sein.

Obwohl der Himmel grau und die Jahreszeit karg ist, scheint mich Fülle zu umgeben. Vor allem Fülle an Zeit! Was für ein Geschenk.

Zeit nehme ich mir auch, um rückwärts schauend zu verstehen: was hat dazu geführt, daß ich in diesem Jahr die Notwendigkeit sah, Johannes und das Selbstversorger-Leben auf dem Lande zu verlassen?

Neulich besuchte ich L. in Schwedeneck. Sie wohnt traumhaft, nur Minuten vom Strand entfernt, am Waldrand. Es fühlte sich wie Heimat an und das hat mich darin bestätigt, die Stadt nur als Übergangsort zu sehen.

Aber solange ich hier bin, spinne ich eben hier die SelbstversorgerInnen-Idee weiter: eine Kompostkiste steht schon im Keller und im Sommer werde ich Bohnen und Tomaten auf dem Balkon anbauen.

Die Kräuterkurse werden nächstes Jahr weitergehen. Nach den Rauhnächten mache ich mich an die konkrete Planung.

Mittwoch, 26. September 2007

Karde

Vier Tage Alma mater und am Montag noch eine Matronenwanderung in der Eifel. In diesem Falle sind Matronen keine dicken, gesetzten Ehefrauen, sondern kleine Steinskulpturen mit jeweils drei Frauen, die nebeneinander sitzen und Fruchtkörbe auf ihren Knien halten. Hunderte von ihnen sind um 200 u.Z. im Rheingebiet aufgestellt worden, als Dank für einen in Erfüllung gegangenen Wunsch. Auch heute noch richten Menschen Bitten und Dank an die Matronen und schenken ihnen Blumen, Früchte, Münzen. Auf einem ihrer Plätze haben wir getanzt, gesungen und gepicknickt. Dabei pfiff uns die ganze Zeit der Wind um die Ohren, und die starke Energie der Erde war spürbar.

Heute ging ich in mein Stadtbiotop und holte Kardenwurzeln, um eine Tinktur daraus zu machen. Die Karde ist eine stachelige Pflanze und erinnert an Disteln. Sogar die jungen Blätter, die sich rosettenartig auf der Erde ausbreiten, haben auf ihrer Oberfläche dornige Gebilde.

Mittwoch, 5. September 2007

Wildnis in der Stadt

Ich ging heute von Suchsdorf bis in die Wik. Zuerst besuchte ich das Biotop, das ich neulich entdeckt hatte. Die wilde Möhre finde ich faszinierend: manche Pflanzen haben in der Mitte der Blütendolde eine kleine purpurfarbene oder fast schwarze Einzelblüte. Die Pflanze durchläuft drei Zyklen: kurz vor dem Aufblühen ist die Dolde geschlossen, dann öffnet sie sich weit und wölbt sich dabei konkav. Während des Verblühens schließt sich die Dolde wieder, so daß die Samen sich in diesem geschützten Raum bilden können.
Am Kanal sprach mich eine Pflanze an, die auf einer Schutthalde wuchs. Stechapfel! Wie lange habe ich dieses magische Kraut schon nicht mehr gesehen.
In der Wik gab es Unmengen von weiblichem Hopfen auf einem wilden Grundstück. Aus den Ritzen der Bordsteine spross der gelbblühende Rainfarn.
Seit die Städte Gärtner einsparen, kann die Wildnis sich wieder breitmachen.

Donnerstag, 23. August 2007

Stadtbiotop

Zur Zeit wohne ich bei Freunden am Stadtrand von Kiel. Heute erkundete ich die Umgebung und fand zwischen zwei Schnellstraßen ein großes Biotop. Das Brausen der Autos war plötzlich verstummt, und ich stand in einer offenen sonnenbeschienenen Landschaft. Karde, wilde Möhre, Beifuß, Steinklee, Weißdorn und Hasel, eine kleine Kröte in einem Wasserloch. Sogar das gelbe Jakobskreuzkraut blüht hier ungestört von den diesjährigen Presseaufrufen zu seiner Vernichtung. Da ging mein Herz auf: wenn es möglich ist, in der Stadt wilde Pflanzen zu finden, dann ist es auch möglich hier Kräuterkurse anzubieten.
Dennoch fehlt mir Kükelühn, die hügelige Landschaft, die vertrauten Plätze im Wald, der kurze Weg ans Meer und natürlich der Garten. Alles ist offen: die Trennung mußte sein, auch wenn ich mir wünsche, daß das Leben mich wieder an diesen Ort und zu meinem Mann zurück führt.

Samstag, 11. August 2007

Kräuterkurs

Heute fand der letzte Kräuterkurs in diesem Jahr statt. Trotz Dauerregen begleiteten meine treuen TeilnehmerInnen mich tapfer durch die nasse, verhangene Landschaft, um Seifenkraut, Wasserhanf, Blutweiderich und die magische Artemisia kennenzulernen.
Und am Schluß mußte ich ihnen verkünden, daß ich anders als geplant dieses Jahr nicht mehr weiter machen werde. Denn die bevorstehende Trennung von meinem Mann nimmt jetzt alle meine Kräfte in Anspruch.
Dank an alle, die dieses Jahr den wilden Pflanzen und meiner Arbeit soviel Interesse entgegengebracht haben. Wenn sich alles gut fügt, geht es nächstes Jahr an einem anderen Ort weiter.
Ich werde es rechtzeitig bekannt geben.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Unkraut

Heute beobachtete ich eine ganze Zeit einen Distelfinken, der die Samen des verblühten Löwenzahns futterte: er oder sie setzte sich auf den Stengel und bog ihn auf diese Weise nach unten, dann zupfte er die Samen auf und ließ die kleinen Fall- oder besser Fliegeschirme seitlich aus seinem Schnabel herausfallen.
Da war ich mal wieder sehr zufrieden damit, daß wir "Unkräuter" stehenlassen. Auf einem englischen Rasen habe ich noch nie Distelfinken gesehen, die würden da glatt verhungern.
Übrigens fressen auch unsere Laufenten, vor allem Holla und Tanna, mit Hingabe Löwenzahnsamen. Sie machen das nicht so ordentlich wie der Distelfink.
Und ich esse bei meinen Streifzügen durch Garten und Landschaft auch das eine oder andere zarte Löwenzahnblättchen. Leber und Gallenblase freuen sich.

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