Samstag, 10. September 2011

sich selbst gehören

Schnitterin-2011-056
Woraus ich meine Pflanzenmedizin mache?
Aus allen möglichen Heilpflanzen, die ich in der freien Natur finde. Und aus einigen, die ich in meinem Garten ausgesät habe, z. B. aus der Ringelblume.

Ich möchte mal wieder für die Oya werben. Die gibt es auch in Bahnhofsbuchhandlungen. Zitieren will ich hier ein paar Sätze aus einem genialen Artikel von Johannes Heimrath:
"Gehört in der Commonie (gemeint ist die Allmende, also das, was einer Gemeinschaft zur Verfügung steht, ohne Privatbesitz zu sein - Anmerkung von mir) allen alles? Oder nur das, was alle nutzen? Ich fühle das elementarer: In der Commonie würde primär alles sich selbst gehören. Das würde aus bisherigen Objekten, über die der Homo industrialis sich anmaßt, räuberisch zu verfügen - Boden, Pflanzen, Tiere, Kinder, Arbeitskräfte, Dinge, Wasser, Luft - Subjekte machen: Träger und Präger je eigener Rechte. Und es würde zumindest die menschlichen Subjekte mit der impliziten Pflicht erfüllen, achtungsvoll, dankbar, lebensfördernd und allen anderen Subjekten gegenüber dienend in der Welt zu sein."
Was für eine Umwälzung wäre diese Art zu denken!
Und was würde das bedeuten für den Umstand, daß wir Lebewesen töten, um zu überleben: Tiere, Pflanzen.
Ute Schiran ist davon überzeugt, daß es zwischen jagendem und gejagten Tier im Vorfeld des Tötens, also bevor der Adler zugreift, die Katze eine Maus fängt usw., eine Kommunikation gibt. Sie hat beobachtet, daß es eine Form von Einverständnis gibt: du darfst mich essen.
Ich habe vor kurzem eine Geschichte erlebt, die vielleicht in eine ähnliche Richtung weist:
Die große Hausspinne, die im Flur lebte und sich von den Kellerasseln ernährte, die durch die Wohnungstür hereinkommen. ließ sich von mir auf meine Kehrichtschaufel nehmen, als ich den Fußboden wischen wollte. Als alles fertig war, ging sie wieder herunter. Aber wenig später saß sie auf meinem Wohnzimmerteppich direkt neben meinem Stuhl. Als ich aufstand, sah ich sie und hatte das deutliche Gefühl, das sie mir etwas mitteilen wollte.
Einige Tage später fand ich sie säuberlich zu einem Päckchen verschnürt und von den kleinen Zitterspinnen ausgesaugt in der Ecke liegen. Ihr könnt mich gern für spinnert (!) halten, aber vielleicht hat sie ihr Ende gefühlt und sich den anderen Spinnen als Nahrung angeboten.
Zurück zu den Tieren, die wir essen: wenn alles sich selbst gehört, sind natürlich auch solche Perversitäten wie Hühnerfabriken, Massentierhaltungen, Enthornung von Kühen nicht mehr machbar.
Ach ja, und privat kommt von lat. privare, d. h. rauben. Unsere Gesetze, die Privatbesitz schützen, schützen also Diebe. Interessanter Blickwinkel, nicht?
Schnitterin-2011-073

zurück

Aktuelle Beiträge

Ich ziehe um
https://hollesgarten.wordp ress.com/
Marie-Luise - 10. Mär, 12:06
Immer die gleiche Geschichte
Vorletztes Wochenende war ich mit I. in Flensburg....
Marie-Luise - 9. Mär, 23:24
Kummer
Meine liebe kleine Skadi ist tot. Sie ist nur drei...
Marie-Luise - 20. Feb, 21:12
Fluss
Ich hatte mir den Sonntag frei getauscht, um zum De...
Marie-Luise - 6. Feb, 17:01
Marienkirche
Am Sonntag besuchte mich M. und ich zeigte ihr unseren...
Marie-Luise - 31. Jan, 01:35

Suche

 


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren