Ostern

Gestern Abend gab es ein großes Osterfeuer bei B. Wenn ich den Feldweg am Haus entlang durch den Wald und zwischen den mittlerweile schon blühenden Rapsfeldern hindurch gehe, komme ich zu ihrem Platz. Da sie wie ich auf einem Hügel lebt, kann im Winter jede das Licht der Anderen sehen.
Erst saß ich bei den jungen Leuten am Feuer und hörte ihren Gesprächen zu, aber ich konnte mich nicht daran beteiligen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, bald wieder zu gehen. Ich hatte Frühdienst gehabt und war müde. Aber dann blieb ich und hörte den Menschen um mich herum zu. Irgendwann ergab sich ein schönes langes Gespräch mit einer Frau, dann lernte ich weitere interessante Menschen kennen, erfuhr Neues über die Umgebung und hörte von den spannenden Plänen eines jungen Mannes, der seinen Traum von wirklich wesensgemäßer Rinderhaltung verwirklichen möchte.
Die Nacht war frisch, das Feuer und meine neue mulesing-frei hergestellte Merino-Walk-Jacke hielten mich warm.
Ich fühlte mich sehr wohl mit diesen Menschen und beglückwünschte mich dazu, daß das Leben mich mal wieder genau zu denen geführt hat, mit denen ich in Resonanz gehen kann und daß ich die Geduld hatte einfach da zu bleiben.
B. begleitete mich noch ein kleines Stück im Dunkeln. Wir waren uns einig, daß in der Nacht künstliche Beleuchtung eher stört als nützt. Die Augen haben sich ja schnell an die Dunkelheit gewöhnt. Unter dem strahlenden Sternenhimmel ging ich nach Hause. Es war als führte der Weg meine Füße.
Es ist so schön hier! Ich freue mich immer wieder, daß ich diesen Platz gefunden habe.

Marie-Luise - 20. Apr, 10:19
jetzt weiß ich gar nicht ob ich schon mal einen Kommentar bei dir hinterlassen habe, jedenfalls lese ich schön länger bei dir im Blog mit.
Der Abend hört sich sehr schön an. Osterfeuer gibt es bei uns im Flachland in Salzburg leider nicht.
So ein Zusammentreffen hat was und dann auch mit Lagerfeuer.
Herzliche Grüße für das weitere Osterwochenende
ganga