danke für deine "öffentliche Mail", ich antworte denn auch mal öffentlich zurück (hatten wir das nicht auch irgendwann einmal: Das Private ist Politisch?...Wobei natürlich gleich die Frage auftaucht, inwieweit "öffentlich" und "politisch" das Gleiche meint. Bei Hannah Arendt, die ich gerade mal wieder studiere, ist es das, sie nennt es nur anders, als "in der Welt und von der Welt sein" ...)
Ich möchte noch mal auf deine Bedenken der Festlegung von Frauen und Männern eingehen, wenn wir bestimmte "Funktionen" lokalisieren ... Was ich an unserem "Experiment" interessant finde, ist das ja keinEr irgendeiEn auf irgendetwas festlegt. Also im Sinne einer Zuschreibung von Aussen. Sondern dass das, was geschieht, sich ganz kreatürlich entwickelt. Der Ausgangspunkt ist ein Konflikt, den wir Frauen hier gerade austragen über die Frage weiblicher Autorität im Sinne des Affidamento: Vertrauen wir uns genug, um uns in unserem ganzen Sein zu stärken und zu unterstützen und uns einander anzuvertrauen, ohne uns beieinander "ab zu laden" - oder gehen wir auf der Ebene der alten und oft falschen Zuschreibungen und Polaritäten (die "starken" versus die "schwachen" Frauen, die Wortgewandten versus die Schweigsamen, die Intellektuellen versus die Emotionalen etc. pp.) in Konkurrenz? Können wir Anders-Sein und Differenz nicht nur aushalten, sondern für unser Miteinander nutzen? Und wenn ja wie ...?
Das ist nur ein kleiner Abriß der Fragen, die wir "im Inneren" bewegen, was durchaus weder ein inaktiver noch ein bloß innerlicher Prozeß ist. Aber wie die Spinne, die erst die Verbindungsfäden knüpft um daran das ganze Netz aufzuziehen, so stärken wir mit dieser "Arbeit" unser aller menschlicher Basis als Grundlage für alles weitere.
Damit will ich nicht sagen, dass Männer diese Prozesse nicht auch haben und gestalten können. Und - ich sehe, dass es zuallererst die Verständigung der Frauen ist, die stattfindet - und wahrscheinlich auch stattfinden muss. Denn wie ein Zauberbann liegt das über den Männern, und jetzt, wo wir darin voranschreiten, löst sich etwas - auch für die Männer.
Ich finde diese Zusammenhänge interessant und beobachte sie zuallererst einmal, wertungsfrei, so weit mir das als Frau und Mensch möglich ist. WAs ich wahrnehme ist, dass wenn Frauen in diese "Arbeit" einsteigen, Freiraum für alle entsteht. Und welche weiß schon, wie wir alle zusammen hängen ...
Es grüßt dich aus dem warmen, windigen udn sonnigen Süden deine
Astrid
danke für deine "öffentliche Mail", ich antworte denn auch mal öffentlich zurück (hatten wir das nicht auch irgendwann einmal: Das Private ist Politisch?...Wobei natürlich gleich die Frage auftaucht, inwieweit "öffentlich" und "politisch" das Gleiche meint. Bei Hannah Arendt, die ich gerade mal wieder studiere, ist es das, sie nennt es nur anders, als "in der Welt und von der Welt sein" ...)
Ich möchte noch mal auf deine Bedenken der Festlegung von Frauen und Männern eingehen, wenn wir bestimmte "Funktionen" lokalisieren ... Was ich an unserem "Experiment" interessant finde, ist das ja keinEr irgendeiEn auf irgendetwas festlegt. Also im Sinne einer Zuschreibung von Aussen. Sondern dass das, was geschieht, sich ganz kreatürlich entwickelt. Der Ausgangspunkt ist ein Konflikt, den wir Frauen hier gerade austragen über die Frage weiblicher Autorität im Sinne des Affidamento: Vertrauen wir uns genug, um uns in unserem ganzen Sein zu stärken und zu unterstützen und uns einander anzuvertrauen, ohne uns beieinander "ab zu laden" - oder gehen wir auf der Ebene der alten und oft falschen Zuschreibungen und Polaritäten (die "starken" versus die "schwachen" Frauen, die Wortgewandten versus die Schweigsamen, die Intellektuellen versus die Emotionalen etc. pp.) in Konkurrenz? Können wir Anders-Sein und Differenz nicht nur aushalten, sondern für unser Miteinander nutzen? Und wenn ja wie ...?
Das ist nur ein kleiner Abriß der Fragen, die wir "im Inneren" bewegen, was durchaus weder ein inaktiver noch ein bloß innerlicher Prozeß ist. Aber wie die Spinne, die erst die Verbindungsfäden knüpft um daran das ganze Netz aufzuziehen, so stärken wir mit dieser "Arbeit" unser aller menschlicher Basis als Grundlage für alles weitere.
Damit will ich nicht sagen, dass Männer diese Prozesse nicht auch haben und gestalten können. Und - ich sehe, dass es zuallererst die Verständigung der Frauen ist, die stattfindet - und wahrscheinlich auch stattfinden muss. Denn wie ein Zauberbann liegt das über den Männern, und jetzt, wo wir darin voranschreiten, löst sich etwas - auch für die Männer.
Ich finde diese Zusammenhänge interessant und beobachte sie zuallererst einmal, wertungsfrei, so weit mir das als Frau und Mensch möglich ist. WAs ich wahrnehme ist, dass wenn Frauen in diese "Arbeit" einsteigen, Freiraum für alle entsteht. Und welche weiß schon, wie wir alle zusammen hängen ...
Es grüßt dich aus dem warmen, windigen udn sonnigen Süden deine
Astrid