Erstaunliche Begegnung

Den Specht auf dem Bild habe ich vor etwa drei Wochen fotografiert.
Heute, auf dem ersten Kräuterspaziergang in diesem Jahr, sah der Wald schon anders aus: zartgrüne Buchenblätter sind aus ihren feinbehaarten braunen Knospen geschlüpft, die Eichen tragen schon einen grünen Schimmer um sich, obwohl ihre Knospen noch geschlossen sind, die Eschen lassen grünmäßig leider auf sich warten. Das würde nach der alten Wetterregel bedeuten: Grünt die Eiche vor der Esche, gibt's im Sommer große Wäsche.
Keine schöne Aussicht, hatten wir doch im letzten Sommer bereits.
Einen Specht konnte ich heute auch wieder beobachten.
Lynn entdeckte eine Ringelnatter, ich sah nur noch ihren anthrazitfarbenen Schwanz.
Gestern hatte ich auf meinem Lieblingsweg an der Schwentine eine erstaunliche Begegnung.
Eine Frau sprach mich an, und nach wenigen Sätzen Small-Talk lud sie mich ein, sie an ihren Platz am Fluss zu begleiten. Das war nun wirklich ein schöner Platz, den ich nie allein gefunden hätte, denn dazu hätte ich eine Weide überqueren müssen. Es stellte sich heraus, daß diese Weide der Frau und ihrer Familie gehörte, die in der Nähe wohnt und zwar in einem der Häuser, in denen ich auch gern leben würde.
Wir unterhielten uns ganz schön, ich fühlte mich sehr geehrt, daß sie mir ihren persönlichen Platz gezeigt hatte. Dann stellte sich heraus, daß sie einen meiner Kräuterkurs-Flyer hatte. Das war eine herzerwärmende Begegnung. Wann wird eine schon einfach so angesprochen!
Marie-Luise - 18. Apr, 21:16
