Sonntag, 5. April 2009

Wochenende

Fruehling-2009-026
Ein volles, erfülltes Wochenende:
Gestern sind Lynn und ich zu einer Ausstellung mit Kunstwerken von Niki de St.Phalle in Schloss Gottorf gefahren. Anschließend waren wir im Schleswiger Dom, weil ich unbedingt die beiden "fahrenden Frauen", die Erni Kutter in ihrem Buch "Der Kult der drei Jungfrauen" erwähnt, sehen wollte. Tatsächlich sind sie da ans Gewölbe aus dem 14. Jahrhundert gemalt: eine nackte Frau, die fröhlich auf einem Besen reitet, und ihr gegenüber eine auf einer Katze reitende Frau. Am Ausgang fanden wir auf einer Tafel noch die Information, daß es sich um Freya und Frigga handelt. Das sind ja nun zwei Göttinnen aus der altnordischen Mythologie, die so gar nichts Christliches an sich haben und für weibliche Freiheit, Lust und Freude stehen. Ihre Anwesenheit im Dom wird damit erklärt, daß durch ihre Darstellung das Böse gebannt wurde. Ich verkneife mir jetzt einen Kommentar, weil die Sache für sich selbst spricht. Nur soviel: ich halte mich lieber an eine fröhliche nackte Frau auf einem Besen als an einen armen gefolterten Mann am Kreuz. Halleluja!
Abends haben wir dann am Strand von Surendorf gegessen und auf die Ostsee hinausgeschaut.
Heute hatte ich einen nicht minder schönen Tag. Katja, ihre kleine Tochter Luka und ich fuhren an den Strand von Noer, wo Katjas Wohnwagen für die diesjährige Saison aufgestellt worden ist. Während Katja den Wohnwagen mit roten Blümchen - sie sagte, es wären Seesterne - bemalte und sich dabei ständig schlapp lachte, habe ich das trockene Laub und Gras zu großen Haufen geharkt, während Luka mit der Gartenschere die wuchernden Kartoffelrosen eindämmte. Später haben wir alles auf einer geliehenen Schubkarre weggebracht. Die Sonne schien, ich war glücklich, daß ich mal wieder nach Herzenslust Gartenarbeit machen konnte und daß es ein so schönes leichtes Zusammenarbeiten war. Luka sagte: "Das ist keine Arbeit, das ist Spiel".
Mir fiel Dagmar Margotsdotter-Frickes Bericht über die Khasi-Frauen in Indien ein: die kehren stundenlang ihre Höfe mit ganz kleinen Besen auf, und beim Zusehen werde deutlich, daß sie auf diese Weise die Erde streicheln.
Große Freude, als ich kleine Eidechsen entdeckte, die über den warmen frisch geharkten Boden liefen.

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