Haseln
Rückblick auf Weihnachten: Martin und ich in der Küche
Ich hatte ein seltsames Wochenende: viel Zeit, auch viel Leere. Ich kann mich ja immer beschäftigen, das ist nicht mein Problem. Gestern fuhr ich zum Falckensteiner Strand. Zunächst ging ich durch den Wald, später dann zum Strand runter. Da fiel die melancholische Stimmung von mir ab, als hätte eine den Schalter umgestellt.
Ich bin bis Schilksee gelaufen, da habe ich mich in ein Café gesetzt. Die Kellnerin kam und fragte: "Wollen Sie noch warten oder sind Sie allein?"
"Ich bin allein", sagte ich und bestellte einen Kaffee. Diese Äußerung, daß ich allein bin, kam mir irgendwie bedeutungsvoll vor. Dabei bin ich ja schon viele Male allein Kaffeetrinken gegangen und es war ganz normal.
Heute bin ich meinen Lieblingsweg an der Schwentine gegangen und habe dort einen schönen Platz für das Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche-Ritual am Wasser unter alten Buchen gefunden.
Die Haseln beginnen zu blühen: die langen männlichen Blütenwürmchen, die die Sträucher schon von Weitem belebt aussehen lassen, und die kleinen weiblichen Knospen mit dem rötlichen Griffelpuschel.
Überall weichte das Schmelzwasser des Schnees die Wege auf und floss in mäandernden Strömen in den Fluss.
Anders als gestern am Strand waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Ein Mann grüßte und lächelte mich so offen und herzlich an, daß ich noch minutenlang erfreut vor mich hingrinste.
Zuhause gingen mir eigenartige Gedanken durch den Kopf. Es scheint so, als ob gründlicher als je zuvor, meine Konzepte, die ich so über mich und das Leben habe, verschwinden. Besonders die Dinge, die ich in meiner Therapieausbildung gelernt habe, scheinen so ganz und gar nicht mehr zu stimmen. Schwer zu sagen, wohin das mich führen wird. Mir scheint, daß wir wirklich in einer Umbruchzeit leben, in der nichts mehr sicher und noch nichts Neues sichtbar ist.
"Was wir kennen, das war", sagt Ute Schiran in einem ihrer Gedichte. Recht hat sie.
Heute fand ich hier den Kommentar meiner liebsten Astrid und freute mich über das Netz, das wir spinnen und die vielen Frauen in Deutschland, mit denen ich verbunden bin.
Ich hatte ein seltsames Wochenende: viel Zeit, auch viel Leere. Ich kann mich ja immer beschäftigen, das ist nicht mein Problem. Gestern fuhr ich zum Falckensteiner Strand. Zunächst ging ich durch den Wald, später dann zum Strand runter. Da fiel die melancholische Stimmung von mir ab, als hätte eine den Schalter umgestellt. Ich bin bis Schilksee gelaufen, da habe ich mich in ein Café gesetzt. Die Kellnerin kam und fragte: "Wollen Sie noch warten oder sind Sie allein?"
"Ich bin allein", sagte ich und bestellte einen Kaffee. Diese Äußerung, daß ich allein bin, kam mir irgendwie bedeutungsvoll vor. Dabei bin ich ja schon viele Male allein Kaffeetrinken gegangen und es war ganz normal.

Heute bin ich meinen Lieblingsweg an der Schwentine gegangen und habe dort einen schönen Platz für das Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche-Ritual am Wasser unter alten Buchen gefunden.
Die Haseln beginnen zu blühen: die langen männlichen Blütenwürmchen, die die Sträucher schon von Weitem belebt aussehen lassen, und die kleinen weiblichen Knospen mit dem rötlichen Griffelpuschel.
Überall weichte das Schmelzwasser des Schnees die Wege auf und floss in mäandernden Strömen in den Fluss.
Anders als gestern am Strand waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Ein Mann grüßte und lächelte mich so offen und herzlich an, daß ich noch minutenlang erfreut vor mich hingrinste.
Zuhause gingen mir eigenartige Gedanken durch den Kopf. Es scheint so, als ob gründlicher als je zuvor, meine Konzepte, die ich so über mich und das Leben habe, verschwinden. Besonders die Dinge, die ich in meiner Therapieausbildung gelernt habe, scheinen so ganz und gar nicht mehr zu stimmen. Schwer zu sagen, wohin das mich führen wird. Mir scheint, daß wir wirklich in einer Umbruchzeit leben, in der nichts mehr sicher und noch nichts Neues sichtbar ist.
"Was wir kennen, das war", sagt Ute Schiran in einem ihrer Gedichte. Recht hat sie.
Heute fand ich hier den Kommentar meiner liebsten Astrid und freute mich über das Netz, das wir spinnen und die vielen Frauen in Deutschland, mit denen ich verbunden bin.

Marie-Luise - 22. Feb, 21:04
