Ein Jahr Kiel
Heute habe ich gedacht, ich könnte mal ein Resümee ziehen über mein erstes Jahr in Kiel.
In den letzten Monaten ist immer mehr Gelassenheit und Zufriedenheit gekommen. Ich kann es mittlerweile oft genießen, über einen langen Zeitraum mit mir allein zu sein und viel Zeit zu haben. Das ist ja ein echter Luxus: nachdem die Kinder meine Zeit nicht mehr in Anspruch genommen haben, habe ich mich auf den Garten gestürzt und in den letzten Jahren oft gerackert wie ein Pferd. Das war mir wichtig, weil ich ja diesen Traum von der Selbstversorgung hatte (und immer noch habe). Aber es hatte auch etwas von Workaholismus - in die Arbeit ausweichen, um den ungelösten Fragen zu entgehen. Und ich wollte mir mit dem vielen Arbeiten ein Gefühl von Sicherheit verschaffen: ich kann mich auf mich selbst verlassen.
Das ist zur Zeit kein Thema: ich fühle mich sicher und erstaunlich gut bei mir selbst aufgehoben. Wie meine kluge Helferin S. Anfang des Jahres gesagt hat: "Du mußt jetzt lernen, dir selbst genug zu sein." Meine hübsche kleine Wohnung hilft mir dabei.
Mehr denn je habe ich auch Vertrauen ins Leben. Das bedeutet, daß das Angestrengte, Angespannte, das so lange zu meinem Wesen dazuzugehören schien, verschwunden ist. Kein verspannter Nacken mehr, aah! Und ich schlafe endlich ausreichend und träume oft.
Immer noch habe ich Sehnsucht nach dem Landleben. Das wird wieder kommen, wenn die Zeit reif ist. Ich bin so viel wie möglich draußen, im Wald, am Meer, habe neue Reviere gefunden. Und es ist wunderbar, wie viele wilde Pflanzen und Tiere ich in der Stadt entdecke: neulich hämmerte in meiner Straße ein Buntspecht an einem Rotdorn herum, und ein Eichelhäher landete vor meinem Fenster. Bienen und Hummeln besuchen die Pflanzen auf meinem Balkon, der einem kleinen Gemüsegarten gleicht.
Ich bin gern mit Menschen zusammen und pflege meine alten und neuen Freundschaften. Heute morgen, als ich gerade mitten in meinem Wohnungsputz war, rief K. an und fragte, ob ich jetzt gleich mit ihr Sushi essen gehen wollte. Ich wollte und ließ Staubsauger und Schrubber fallen. Das ist natürlich ein klarer Vorteil des Stadtlebens.
Auch daß ich seit über einem Jahr allein in meinem Bett liege, fühlt sich nicht mehr so schmerzvoll an wie in den ersten Monaten. Natürlich wünsche ich mir einen Gefährten. Auch der wird da sein, wenn die Zeit reif ist. In diesem Jahr gab es drei Männer, die ihr Interesse an mir bekundet haben. Für kurze Zeit hat das meinem Ego gut getan. Dann hat es sich doch besser angefühlt, allein meinen Weg zu machen. Gelegentlich kommt es neuerdings mal vor, daß ich einen Mann attraktiv finde. Darüber freue ich mich, weil ich das lange Zeit gar nicht konnte.
Zu J. habe ich seit Februar keinen Kontakt mehr, seit klar ist, daß unsere Wege endgültig auseinandergehen. Gelegentlich kommen immer noch Trauer und Bedauern, daß wir nicht gemeinsam weitergehen konnten, denn es gab viel Seelenverwandtschaft. Aber das hat auch nicht gegen das Problem geholfen, das uns letztendlich auseinandergesprengt hat. Zur Zeit ist es gut für mich, ihn nicht zu sehen und zu hören.
Alles in allem kann ich sagen: das Leben hat mich genau hierher gebracht und alles ist richtig. Ich bin neugierig, was es noch alles für mich bereit hält.
In den letzten Monaten ist immer mehr Gelassenheit und Zufriedenheit gekommen. Ich kann es mittlerweile oft genießen, über einen langen Zeitraum mit mir allein zu sein und viel Zeit zu haben. Das ist ja ein echter Luxus: nachdem die Kinder meine Zeit nicht mehr in Anspruch genommen haben, habe ich mich auf den Garten gestürzt und in den letzten Jahren oft gerackert wie ein Pferd. Das war mir wichtig, weil ich ja diesen Traum von der Selbstversorgung hatte (und immer noch habe). Aber es hatte auch etwas von Workaholismus - in die Arbeit ausweichen, um den ungelösten Fragen zu entgehen. Und ich wollte mir mit dem vielen Arbeiten ein Gefühl von Sicherheit verschaffen: ich kann mich auf mich selbst verlassen.
Das ist zur Zeit kein Thema: ich fühle mich sicher und erstaunlich gut bei mir selbst aufgehoben. Wie meine kluge Helferin S. Anfang des Jahres gesagt hat: "Du mußt jetzt lernen, dir selbst genug zu sein." Meine hübsche kleine Wohnung hilft mir dabei.
Mehr denn je habe ich auch Vertrauen ins Leben. Das bedeutet, daß das Angestrengte, Angespannte, das so lange zu meinem Wesen dazuzugehören schien, verschwunden ist. Kein verspannter Nacken mehr, aah! Und ich schlafe endlich ausreichend und träume oft.
Immer noch habe ich Sehnsucht nach dem Landleben. Das wird wieder kommen, wenn die Zeit reif ist. Ich bin so viel wie möglich draußen, im Wald, am Meer, habe neue Reviere gefunden. Und es ist wunderbar, wie viele wilde Pflanzen und Tiere ich in der Stadt entdecke: neulich hämmerte in meiner Straße ein Buntspecht an einem Rotdorn herum, und ein Eichelhäher landete vor meinem Fenster. Bienen und Hummeln besuchen die Pflanzen auf meinem Balkon, der einem kleinen Gemüsegarten gleicht.
Ich bin gern mit Menschen zusammen und pflege meine alten und neuen Freundschaften. Heute morgen, als ich gerade mitten in meinem Wohnungsputz war, rief K. an und fragte, ob ich jetzt gleich mit ihr Sushi essen gehen wollte. Ich wollte und ließ Staubsauger und Schrubber fallen. Das ist natürlich ein klarer Vorteil des Stadtlebens.
Auch daß ich seit über einem Jahr allein in meinem Bett liege, fühlt sich nicht mehr so schmerzvoll an wie in den ersten Monaten. Natürlich wünsche ich mir einen Gefährten. Auch der wird da sein, wenn die Zeit reif ist. In diesem Jahr gab es drei Männer, die ihr Interesse an mir bekundet haben. Für kurze Zeit hat das meinem Ego gut getan. Dann hat es sich doch besser angefühlt, allein meinen Weg zu machen. Gelegentlich kommt es neuerdings mal vor, daß ich einen Mann attraktiv finde. Darüber freue ich mich, weil ich das lange Zeit gar nicht konnte.
Zu J. habe ich seit Februar keinen Kontakt mehr, seit klar ist, daß unsere Wege endgültig auseinandergehen. Gelegentlich kommen immer noch Trauer und Bedauern, daß wir nicht gemeinsam weitergehen konnten, denn es gab viel Seelenverwandtschaft. Aber das hat auch nicht gegen das Problem geholfen, das uns letztendlich auseinandergesprengt hat. Zur Zeit ist es gut für mich, ihn nicht zu sehen und zu hören.
Alles in allem kann ich sagen: das Leben hat mich genau hierher gebracht und alles ist richtig. Ich bin neugierig, was es noch alles für mich bereit hält.

Marie-Luise - 10. Okt, 19:01
