Dienstag, 26. August 2008

Kräuterkurs im Hunsrück

Der letzte Kräuterkurs fand im Hunsrück bei meiner Alma mater-Schwester Brunhilde und ihrem Mann statt.
Für mich war es wie nach Hause kommen, obwohl ich zum ersten Mal an diesem Platz war. Das schöne alte Haus mit der riesigen Wohnküche, die mich so sehr an die große Küche in Kükelühn erinnerte, der Garten, die vielen Holzarbeiten von Brunis Mann, die beiden Kater, alles erfreute mich.
Auf meinem Erkundungsgang am Tag vor dem Kräuterkurs hörte und sah ich ein Rabenpaar. Sie kreisten in einem großzügigen Tanz hoch über mir umeinander. Immer schon habe ich eine große Verbundenheit zu Dohlen und Raben gehabt. Sie binden sich lebenslänglich an einen Partner, sind intelligent und verspielt.
Im Wald fand ich Augentrost, eine schöne kleine Pflanze, die ich bisher nur aus Büchern kannte.
Ich nahm bei Brunhilde und Rüdiger viele Impulse auf: wie Menschen verbunden und gleichzeitig frei leben können, wie gelungene Netzwerkerei aussehen kann, wie ein Zusammenarbeiten zwischen Frau und Mann aussehen kann. Früher habe ich das Wort Partnerschaft nicht gemocht, es hat mich so an Geschäftsbeziehungen erinnert. Jetzt sehe ich das in einem anderen Licht. Anders als einige meiner Alma mater-Schwestern glaube ich nicht, daß die Frauen die erste Geige spielen sollten in einer zukünftigen lebensfördernden Gemeinschaft und natürlich auch nicht die Männer. Die haben das in den letzten 6000 Jahren gemacht und es hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen. Ich glaube, daß wir als Menschheit nur eine Chance haben, wenn wir lernen, gemeinsam mit den Männern, eben partnerschaftlich, zu leben.
Der Kräuterkurs mit interessierten, wachen und lustigen Frauen hat Spaß gemacht und war überhaupt nicht anstrengend.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und immer noch voll von schönen Eindrücken und neuen Ideen.
Sabine (Gast) - 2. Sep, 12:34

Liebe Marie Luise,
danke für diesen schönen Tag im Hunsrück und das näherbringen der Pflanzen als "Verbündete"! Als wir im Anschlsss an die Wanderung eine Tinktur hergestellt haben, fand ich die Idee während der Zubereitung für die Pflanze zu singen sehr bewegend. Dieser Respekt für eine andere Form von Leben, mit der ich verbunden bin ohne dieser Verbindungur Zeit richtig begreifen zu können geschweige denn hier zu verschriftlichen. Mein Fuss war übrigens überraschend schnell wieder heil, dank Wodka und Brunhildes "Kügelchenmedizin". Liebe Grüße aus Südwest,
Sabine

Marie-Luise (Gast) - 2. Sep, 23:47

Liebe Sabine,
danke für deine Rückmeldung. Ja, da hast du etwas ausgedrückt, was schwer in Worte gefasst werden kann. Die Verbindung mit anderen Lebensformen ist ja immer vorhanden, wir haben nur verlernt, sie bewußt wahrzunehmen.
Schön auch, daß dein Fuss sich so schnell wieder erholt hat.
Liebe Grüße aus dem stürmischen Norden,
Marie-Luise

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