Auf dem Herzensweg

Bereits im Mai ist das Buch Auf dem Herzensweg - Lebensgeschichten spiritueller Frauen von Sabrina Gundert erschienen. Ich habe im letzten Herbst darüber berichtet, nachdem Sabrina bei mir war und wir ein langes Gespräch hatten. Daraus ist dann ein Beitrag über mich in diesem Buch geworden.
Ich finde, es ist sehr schön geschrieben. Die darin beschriebenen Frauen sind ganz unterschiedliche Wege gegangen und haben sehr verschiedene Hintergründe. Ich fand alle Geschichten inspirierend und ermutigend. Das Buch zeigt auch, daß es viel weniger auf den geistigen Hintergrund und die spirituelle Tradition einer Frau (sicher auch eines Mannes) ankommt, sondern darum, den ganz eigenen Weg zu gehen. Und es wird auch deutlich, daß es dauern kann, bis eine das findet, was wirklich ihr Eigenes ist.
Als ich den Beitrag über meinen Weg las, dachte ich, daß ich mich heute, zehn Monate nach dem Gespräch, schon wieder in einer anderen Landschaft befinde. Ich habe mich weiter be-Weg-t.

Heute Morgen bewunderte ich diesen Himmel, über den ganz gemächlich weiße Wolken zogen. Dazu gab es den gleichförmigen Maschinen-Sound der Mähdrescher. Das hatte etwas Surrealistisches: die gleichmütigen Wolken und die Mähdrescher als Sinnbilder menschlichen Gewusels. Mir kam der Gedanke, daß die Wolken und der blaue Himmel noch da sein werden, wenn es keine Mähdrescher und sonstige Maschinen mehr gibt. Ich war in einer so friedlichen Stimmung, daß mich das Maschinengeräusch gar nicht stören konnte.
Aber heute Abend, als ich einen neuen Gartentisch aus dem allseits bekannten schwedischen Möbelhaus zusammenschraubte, verließ mich der Gleichmut. Die Schrauben ließen sich nur schwer eindrehen, an der Handinnenfläche hatte ich schnell eine Blase. Dann kam die Dämmerung. Ich arbeitet mit Stirntaschenlampe und die Mücken fielen über mich her.
Marie-Luise - 7. Aug, 22:39