Astrid (Gast) - 30. Jul, 10:49

Hallo liebste Marie-Luise,
ja, meine Mailadresse stimmt noch - ich krieg nur meistens Lust dir zu schreiben, wenn ich deinen Blog lese (was ich regelmäßig tue) und dann nutze ich eben schnell hier diese Funktion. Ich hoffe, dass ist ok. Und da ich ja nicht zu den Menschen gehöre, die ein Problem mit "Durchsichtigkeit" und Verfolgungswahn haben stört mich auch der öffentliche Character nicht. Falls das für dich anders ist, schreibs mir einfach (noch) mal. Aber da du mir jetzt ja sogar im Blog selbst schreibst (was ich lieeebe!) denke ich, wir stammen vom gleichen Ufer (smile!).
Ich bin immer noch in D, habe mich jetzt allerdings gegen eine weiteres Umherreisen entschieden. Irgendwie kriege ich den Hintern nicht hoch, was ich schon kenne als eine Vor-Zeit für wirklich raum-greifende Bewegungen. Ich genieße es gerade in diesem hellen, leeren haus zu sein und in meinen Bücherkisten zu stöbern, all das wunderbare Denken und Gestalten von Frauen und Männern! Es ist eine richtig inspirierende Kokonzeit wie sich mittlerweilen herausgestellt hat und ich spüre, wie mein inneres Gefäß angefüllt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Bücher so gefehlt haben!
Allem voran tauche ich in die Welt der Astrologie ein, erlebe eine tiefe Begegnung mit Pluto, saturn, Lilith - und, eine staune - Jupiter, die ich gerne Hera nennen möchte, ein liebendes, weibliches Matronenprinzip, dass zwischen all den "Transformatorinnen" Weite und Leichtigkeit schenkt. Sie ist für mich die Mutterstufe der Artemis, der Amazone und Reiterin, der wilden Naturkraft des Windes, die auf dem Berge ruht und mein erhiztes Gemüt in külende Lüfte hüllt. Klarheit inmitten von plutonischen Feuer-Wasser-Strudeln, atmende Grenzen, die Saturnia bewacht ...
Im Zentrum immer wieder die Frage: "Welche bin ich?" und vor allem "Welche bin ich JETZT?" Marie König sagt(e): "Die Reise in die Vergangenheit ist eine Reise in die Zukunft." Eine Reise in meine eigene Vergangenheit und das immer wieder neu-betrachten dessen, was eine schon als gekannt verbucht hatte offenbart immer wieder auch eine neue Zukunft und einen neuen Ort fürs Jetzt.
Für mich persönlich heisst das: Mich auszusöhnen (lustig, fällt mir jetzt gerade das erste Mal auf: aus-söhnen. Vielleicht sollte ich besser schreiben: aus-töchtern?!), also aus-töchtern mit dem, was nicht mehr veränderbar ist - und - paradoxer weise (die liebe ich ja!) - erkennen, dass es nichts "Unveränderbares" gibt, weil ich die bedeutung dessen, was war immer von dort aus vornehme, wo ich gerade stehe. Und dennoch: Immer wieder annehmen, gerade auch das Schmerzliche, und von dort aus eine Bewegung nach innen vollziehen, weg von der Außenansicht zum Gefühlten. Auch aus-töchtern mit meinen Strategien, denen des Überlebens, des Vermeidens. Ihre Schätze heben. Immer mehr Verantwortung für das übernehmen, was war und was ist. Und das hier, an einem Ort, der für mich ein Teil meiner (noch nicht abgeschlossenen) Vergangenheit ist, scheint naheliegend. Also diesmal keinen Besuch. Aber vielleicht kommst du ja mal nach Portugal - vielleicht mal im Winter, da ist es eigentlich bei uns am schönsten. Und jetzt habe ich ja auch ein Haus um eine zu empfangen ...

Das mit den "grauen Haaren" finde ich übrigens toll (obwohl ich dich so ja noch gar nicht gesehen habe), kann auch das Befremden nachvollziehen über die (denkwürdigen!) Kommentare. Vor allem aber das Gefühl, die Ver-Ortung, die dich vielleicht bewogen hat, diesen Schritt zu vollziehen. Bei mir war das, als ich mir zum ersten Mal seit 30 Jahren die Haare habe wachsen lassen - und die Begegnung mit einer ganz Anderen in mir. Obwohl eine ja denken könnte, dass es bloß Haare sind ... Wenn eine jedoch die ganzen Göttinnenstatuen anschaut (was ich gerade mal wieder ausgiebig mache), dann ist ziemlich deutlich erkennbar, dass das "auf dem Kopf" ebenso wichtig ist wie die Vulva, die Brüste, der Hintern ... Es zeigt sich etwas darin und daran und ich glaube, es ist nicht nur das Alter ...
Ich freue mich jedenfalls darauf, dich mit den Haaren zu sehen, die du jetzt bist ... auch wenn es gänzlich unerheblich ist, was ich davon halte, bist du es doch, um die es da geht.
Ich drücke dich, geliebte Marie-Luise, deine Astrid

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