Montag, 10. September 2012

Ameisensäure und Bienengift

Schnitterin-2012-120
In diesem Jahr behandele ich die Bienen noch weitgehend so, wie ich es bei meinen Imkerlehrern gelernt habe. Dazu gehört auch die Ameisensäurebehandlung, um die Varroamilbe zu dezimieren.
Vor der ersten Behandlung habe ich schlecht geschlafen, so unwohl fühle ich mit diesem Verfahren. Es ist halt großer Stress und Körperverletzung für die Bienen. Die Ameisensäure wird auf ein Schwammtuch gegeben und dieses auf die Oberträger gelegt. Die Bienen brausten hörbar auf, als ich das tat. Am nächsten Tag habe ich das Schwammtuch wieder entfernt und einige Tage später die toten Varroen auf dem weißen Einlegeboden (in der Imkersprache Windel genannt) gezählt. Es waren so viele, daß eine weitere Behandlung erforderlich war.
Ich spreche mit den Bienen und erkläre ihnen, warum ich das mache. Es scheint mir nicht richtig zu sein, aber die Alternative sind höchstwahrscheinlich tote Bienenvölker im nächsten Frühjahr.
In diesem Jahr lasse ich ihnen ihren Honig. Und öffne alle Sinne, um zu erfahren, wie ich den Bienen auf andere Weise helfen kann, mit der Varroa fertig zu werden.
Es ist wie mit den Schnecken, die mir in diesem Jahr das meiste abgefressen waren. Sogar das Zwiebelgrün haben sie so konsequent weggeknuspert, daß ich nur kleine Zwiebelchen ernten konnte. Töten kann nicht die Lösung sein, das weiß ich genau.
Es muss Möglichkeiten geben, sich mit den Wesen der "mehr-als-menschlichen Welt" zu einigen. Diesen Begriff habe ich übrigens David Abram zu verdanken, dessen Buch Im Bann der sinnlichen Natur ich gerade lese. Sehr empfehlenswert! Der Mann weiß was! Diese Möglichkeiten will ich lernen. Schließlich sind auch Schnecken und Varroen Teil des Großen Ganzen und haben eine Funktion.
Zum Ausgleich habe ich übrigens die dicksten Kartoffeln meines Lebens geerntet. Wie war das mit der dümmsten Bäuerin?

Neulich hat mich mal wieder eine Biene gestochen, als ich die Observationsklappe für die Varroa-Kontrolle öffnete. Sie flog heran und stach in meinen rechten Unterarm, einfach so. Am nächsten Tag hatten Unterarm und Handgelenk einen faszinierenden Gestaltwandel vollzogen: ich hatte plötzlich den Arm einer dicken Frau. Außerdem juckte er höllisch. Ich habe ein wenig rumexperimentiert: Spitzwegerichsaft hat in diesem Fall kaum geholfen, aber häufige Waschungen mit Essigwasser befreiten mich vom Juckreiz. Vielleicht haben auch die Apis-Globuli geholfen. Nach mittlerweile drei Tagen sieht der Arm wieder fast aus wie meiner.
Es ist schon spannend, was so eine winzige Menge Bienengift anrichten kann.
Schnitterin-2012-115
Kroepel - 10. Sep, 14:00

Allergie?

Bei einer so starken Reaktion auf einen Bienenstich drängt sich der Verdacht auf...
Nun - Sie werden es sicherlich besser wissen - daher wünsche ich gute Besserung und halte mich mit vorlauten Empfehlungen zurück.

Alles Gute wünscht der Kroepel.

Sabine (Gast) - 11. Sep, 15:39

Muss aber glaube ich nicht und kann einfach ein lokale Reaktion sein. Immerhin ist Bienengift eine toxische Substanz. Meinen eigenen Bienenstich im Rahmen des Bienenkurses vor kurzem hat auch eine lokale Reizung ausgelöst und die spätere Testung hat keine Allergie bestätigt. Es gibt denke ich niemanden der mit Bienen zutun hat und keinen Stich riskiert.

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