Donnerstag, 30. Dezember 2010

Rauhnächte

Jule-020
Schneesturm
Jule-024
Martin baut einen Tunnel
Jule-040
Jetzt kann ich Holz aus dem Schuppen holen, ohne bis zu den Oberschenkeln im Schnee zu versinken

Am Tag vor Heiligabend erhob sich ein eindrucksvoller Schneesturm, der dann zwei Tage lang nicht nur meinen Garten in eine völlig neue Landschaft verwandelte: da gabe es plötzlich Berge und Täler, wo es vorher keine gegeben hatte. Um Holz zu holen, zog ich meine Gummistiefel an, weil ich immer bis zu den Oberschenkeln im Schnee versank. Wenn ich den Eingang zu meiner Wohnung frei geschaufelt hatte, war nach einer Stunde nichts mehr davon zu sehen.
Am 24.12. stand ich um 3:00 auf, schaufelte mein Auto frei und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Nachdem ich das Ortsschild passiert hatte, kam ich in einer Schneewehe zum Stehen. Auch die Schaufel, die ich vorsorglich ins Auto gepackt hatte, half mir nicht. Der Wind trieb den Schnee waagerecht über die Straße (hätten die holsteinischen Bauern die traditionellen Knicks nicht entfernt, um Riesenfelder anzulegen, wäre das nicht in dieser Form passiert.) Im Scheinwerferlicht sah ich, daß die Straße unpassierbar war. Bizzarre Berge türmten sich vor meinem Auto auf. Was ich dahinter wegeschaufelt hatte, war schon wieder zugeweht. Ich rief meine Kollegin vom Nachtdienst an, um ihr mitzuteilen, daß ich sie leider nicht ablösen könnte. Dann rief ich die Polizei an, weil ich um 5:00 morgens keine bessere Idee hatte. Ein freundlicher Mensch riet mir, nach Hause zu gehen. Bis die Räumfahrzeuge kämen, könnte es noch dauern, die wären nonstop auf den großen Straßen im Einsatz.
Zwei Stunden später versuchte ich mir Hilfe zu holen. Da der Gutsarbeiter, der den Trecker fährt, die Tür nicht öffnete, klingelte ich bei Frau H., der Gutsbesitzerin. Die benachrichtigte den Gutsverwalter und lud mich zum Kaffee ein. Der Gutsverwalter kam, ließ sich den Autoschlüssel geben, und nach 20 Minuten kam er mit meinem Wagen angefahren. Wir wünschten uns gegenseitig schöne Weihnachten, und ich fuhr beglückt über diese unkomplizierte Hilfe nach Hause.
Am Nachmittag waren die Straßen wieder passierbar, so daß ich Katharinas Freund Martin vom Bahnhof abholen konnte. Katharina war schon einen Tag vorher mit ihrer Katze gekommen.
Zwei Tage später kamen Stefan und seine Freundin Anja.
Fünf Menschen in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung! Wir machten uns eine schöne Zeit am warmen Ofen, spielten Gesellschaftsspiele und aßen viele leckere Sachen. So liebe ich Weihnachten! Gleichzeitig war es eine Herausforderung für mich: von meiner gewohnten Ordnung mußte ich mich schnell verabschieden.
Heute fuhren Katharina und Martin als letzte Gäste wieder nach Hause. Und jetzt gewöhne ich mich wieder ans Alleinsein.
Jule-047
Katharinas Milchkaffee-Kunst

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