Dienstag, 19. Juli 2016

Eigenständiges Denken...

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...du sagst es, Ganga. Und selber wahrnehmen, fühlen, sich auf die eigene Wahrnehmung und die innere Stimme verlassen.
Daß die Lehrbücher und Studien immer nur einen kleinen Teil der Wahrheit abbilden - wenn überhaupt - habe ich letzte Woche wieder erlebt: da beobachtete ich, wie ein Bienenschwarm aus dem TBH kam, in dem der erste Schwarm vom Mai dieses Jahres sich einlogiert hat. Nach imkerlicher Lehrmeinung und der Meinung der Imker, die ich dazu befragt habe, geht das gar nicht, daß ein neues Volk vor der ersten Überwinterung schwärmt. Das habe ich dann auch geglaubt. Meine Nachbarin hatte mir schon erzählt, daß der große Schwarm, den ich nach meiner Harzreise vor zwei Wochen im Pflaumenbaum vorgefunden habe, aus eben diesem Volk gekommen sei. Ich wollte es ihr nicht glauben. Vorgestern habe ich in das Volk geschaut und fand vier Weiselzellen vor. Das heißt also: sie haben geschwärmt, und meine Nachbarin hatte Recht. Und noch seltsamer: die Hälfte des letzten Schwarms ist vor meinen Augen wieder in ihr Volk zurückgekehrt!
Ich kann es immer noch nicht fassen, da ich ungefähr alle drei Wochen hineingeschaut habe. Das Volk hatte sich gut entwickelt und neun Oberträger mit Waben ausgebaut, aber es sah nicht nach Überfüllung aus.

Neulich hatte ich einen dystopischen Traum: ich streichelte eine Katze mit starrer Plastikhaut und suchte in meiner Erinnerung nach einem Bild, wie Katzen früher ausgesehen haben. Irgendwann fiel mir dann ein, daß sie mal schönes weiches Fell hatten.
Dieser Traum scheint mir wie ein Sinnbild der Entfremdung vom Lebendigen, der kollektiven Krankheit, die die Menschheit erfasst hat.
Gleichzeitig begegne ich auch der Sehnsucht nach Verbindung: am letzten Wochenende fand der wahrscheinlich einzige Kräuterkurs dieses Jahres statt. Das machte Spaß mit den Frauen und Mädchen, die unverdrossen in sumpfigen, mit reichlich Brennnesseln bewachsenem Gelände nach Mädesüß suchten und sich darüber freuten, ihr eigenes Heilmittel herstellen zu können.

In der letzten Oya fand ich diesen schönen Satz von Arundhati Roy:
"Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist bereits am Entstehen. An einem stillen Tag kann ich sie atmen hören."
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Sabine (Gast) - 21. Jul, 20:35

"Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist bereits am Entstehen. An einem stillen Tag kann ich sie atmen hören."

Was für ein wunderschönes Zitat und ja ich glaube ebenfalls fest daran!

Liebe Grüße aus Südwest, Sabine

Ganga (Gast) - 27. Jul, 12:47

Ich schliese mich dem Kommentar von Sabine an. Ein wundervolles Zitat.
Es stärkt so die Hoffnung und ich kenne nicht wenig Menschen die umgedacht haben oder am umdenken sind. Die begonnen haben sich und die Welt feinfühliger zu betrachten.
Das die kraft der Manipulation sehr stark ist, daran habe ich keinen Zweifel, trotzdem wachsen die Pflanzen einer anderen Kultur.

Deine Geschichte mit den Bienen ist sehr interessant und belegt die Natur und die Vielfalt.

Herzliche Grüße
den Sommertag
Ganga

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