Sonntag, 5. Juli 2015

Flensburg

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Endlich ist der Sommer da nach dem langen kalten Mai und Juni. Freitagabend war ich bei einer Gartenparty meines Yoga-Lehrers in Kiel: ein guter Platz mit angenehmer Atmosphäre und schönem Austausch mit aufgeschlossenen und gut gelaunten Menschen. Gestern fuhr ich bei über 30° C mit einer Leiter, diversen Malutensilien und Martin samt Gepäck in meinem kleinen Auto nach Flensburg. Katharina kam mit dem Zug, da sie nicht mehr ins Auto gepasst hätte.
Sie hat eine Stelle als Lehrerin in Flensburg gefunden, und wir haben angefangen, die neue Wohnung zu streichen. Abends streiften wir durch die Stadt, bewunderten die schönen Jugendstil- und Gründerzeithäuser, die kleine Gassen und Hinterhöfe, die vielen grünen Flecken, die alten Treppen und lauschigen Winkel. Steil ging es runter zum Hafen. Alle saßen draußen, und es wurde mehr dänisch als deutsch gesprochen.
Flensburg ist sehr schön, ich kannte es bis dahin nicht. Meine Tochter wollte in den Norden, NRW ist ihr zu voll, und Münster hat - ich hab's bereits erzählt - in den letzten Jahren sehr an Charme verloren. Ich finde es gut: ohne schwerwiegende Gründe, die ich mir jetzt nicht vorstellen kann, gehe ich aus dem Norden nicht mehr weg. Es ist einfach schön hier.

Ich war erst um halb zwei Uhr nachts wieder zu Hause und hatte wenig Schlaf. Heute morgen, als ich mich bei der Planung des Tages erwischte, sagte eine Stimme in mir: heute ist Sonntag, Zeit ohne Ziel und Plan durch den Tag zu mäandern.
Genau das tat ich: ich streifte durch den Garten, bewunderte die Üppigkeit der Farben, hörte dem Zwitschern der Schwalben zu, B. kam zu einer Stippvisite und trank Tee mit mir. Ich palte Erbsen und freute mich des Lebens.

In der neuen Brennstoff stehen wieder interessante und froh machende Sachen. Ich könnte hier den größten Teil des Heftes zitieren, beschränke mich aber für heute auf ein Zitat der Kanadierin Naomi Klein:
Wenn wir über die Klimakrise reden wie über das Gesundheitssystem oder neue Arbeitsplätze, dann gehen wir nicht tief genug. Denn das Problem ist tatsächlich Ausdruck der Krise des gegenwärtigen Weltbildes. Im Kern ist es eine spirituelle Krise, weil wir an ein Weltbild glauben, das uns über die Natur stellt. Letztlich geht es um die Überwindung des modernen Schöpfungsmythos, dass wir alles unter Kontrolle hätten und der Boss des Ganzen wären. Das war schon immer ein Mythos! Wir sind Natur, umgeben von Natur! Und es wird uns so lange geben, wie wir uns gut benehmen.
Näheres findet sich hier: http://w4tler.at/brennstoff
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