Samstag, 9. Juli 2016

Zeit

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Am Wochenende war ich zum De Immen-Ausflug im Harz. Es war kalt und feucht. Wegen des vielen Regens musste ein Alternativprogramm gefunden werden. Dabei zeigte sich wie schwer es ist, die Bedürfnisse von zwölf Menschen unter einen Hut zu bringen. Ich mag die endlosen Diskussionen nicht mehr, eigentlich habe ich sie nie gemocht. Als ich Sonntagabend nach Hause kam, hing ein ziemlich großer Bienenschwarm im Pflaumenbaum. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet.

Dieses Jahr beweist sich wieder mal die Siebenschläfer-Wetterregel: am 27. Juni hatten wir gemischtes Wetter, Sonne und Regen, und so geht es seitdem weiter. Heute hätte ich gern endlich was im Garten getan, aber als ich gerade Erbsen palend draußen saß, fing es an zu regnen und goss dann den ganzen Nachmittag heftig. Also putzte ich die Fenster, wenigstens schon mal von innen. Fensterputzen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Sprossenfenster sind zwar schön, aber blöd zu putzen. Außerdem stehen alle Fensterbänke voll. Ich nahm es als Karma-Yoga, als etwas, was getan werden muss und machte es so gegenwärtig, wie ich Yoga mache. Das ging gut, und ich war schneller fertig, als ich gedacht hatte.
Der Garten ruft. Ich möchte so viel mehr in ihm tun, erst recht, nachdem die neue Oya über diverse Konservierungsmethoden berichtet.
Schichtdienst und Selbstversorgung sind kaum kompatibel. Mittlerweile erwarte ich immer sehnsüchtiger meine Rente.
Das Gefühl zu wenig Zeit für das zu haben, was ich gern machen will, begleitet mich ungefähr seit meinem Abitur. Es gab einfach immer so viele Sachen, die ich außer Schule und Arbeit für wichtig und interessant hielt. In diesem Jahr ist die Permakultur-Ausbildung dazu gekommen. So habe ich fast kein freies Wochenende mehr.
Einen zugesagten Kräuterkurs in Hamburg habe ich deshalb vor einigen Wochen wieder abgesagt. Ich hätte dafür viel mehr Geld bekommen als für meine selbstorganisierten Kurse und fühlte mich zunächst auch am Bauch gepinselt wegen der Anfrage. Aber dann war mir meine Zeit wichtiger.
Was ich mache, möchte ich mit ganzem Herzen tun. Das ist nur möglich, wenn nicht in meinem Kopf schon die Uhr tickt: schnell, schnell, es gibt noch so viel zu tun!
Vor einigen Jahren war ich sehr verärgert, als Luisa Francia ihre Teilnahme als Referentin bei Alma mater kurzfristig absagte. Ich schrieb ihr sogar eine bitterböse Mail, so enttäuscht war ich. Sie antwortete, und nach einigem Hin und Her konnte ich ihre Gründe respektieren. In ihrem Fall war das kein Zeitproblem. Sie war in der Zwischenzeit zu dem Ergebnis gekommen, daß es für sie nicht passte, bei Alma mater zu unterrichten. Im Nachhinein kann ich nur sagen: alle Achtung, Frau, du stehst konsequent zu dir selbst!
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