1. Weltkrieg

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Angeregt durch das Werk Lament von den Einstürzenden Neubauten, habe ich mich mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt. Natürlich war der Thema im Geschichtsunterricht. Mein Lieblingsopa, der als ganz junger Mann an der Westfront war, erzählte Geschichten, die eher an einen Abenteuerurlaub denken ließen: er hatte das Privileg, als Kurier zu arbeiten und mit dem Fahrrad durch Frankreich zu fahren.
Mein anderer Opa hat ein halbes Bein im Krieg verloren. Ich kann mich an sein Holzbein erinnern, aber nicht an irgendwelche Geschichten. Er starb, bevor ich in die Schule kam.
Grabenkrieg, Giftgas, ausgelöschte Ortschaften, zerschossene Wälder, die nur noch aus toten Stümpfen bestehen, Massaker an der Zivilbevölkerung... zu diesen Stichworten habe ich Bilder gefunden und einmal mehr gedacht, daß Krieg nur das Werk von komplett Verrückten sein kann. Ich meine damit nicht die Soldaten, die ganz sicher durch das Kriegsgeschehen ver-rückt werden (sonst könnten sie nicht tun, was sie tun) - ich meine diejenigen, die Krieg beschließen und dann junge Männer (mittlerweile auch Frauen) losschicken, den Job für sie zu erledigen, während sie selber zu Hause in der Komfortzone bleiben. Die zwei Weltkriege haben ganze Generationen körperlich und seelisch verstümmelt, die Folgen haben sich in unseren Zellen eingeprägt.
"Die Mächtigen lieben den Krieg", singt Blixa Bargeld. Das ist wohl so, wenn man sich die Kriegsrhetorik anhört, ob es nun um den "totalen Krieg" oder den "War on terror" geht. Wobei letzerer den Terror erst hervorgebracht hat, den wir in Paris, Brüssel, Ankara erleben.
Man erzählt uns immer gern, daß Krieg leider zum Menschen dazu gehört. Das stimmt aber nicht: Krieg ist eine relativ neue Erfindung in der Geschichte der Menschheit. Erst die Einführung des Privateigentums an Teilen der Erde hat ihn hervorgebracht.
Und jeder Krieg hat neue noch widerlichere Waffen hervorgebracht.
Ich finde, es reicht jetzt!
Dieses Stück finde ich schön und auch ein bisschen hoffnungsvoll: https://www.youtube.com/watch?v=iC7CWIxT7Rk

Marie-Luise - 23. Mär, 20:59