Mittwoch, 6. Mai 2015

Bienenstich

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Kleines Walpurgisfeuer

Am Montag hat mich eine Biene in die Stirn gestochen. Ich habe wohl den ganzen Inhalt ihrer Giftdrüse abbekommen. Die Biene hing noch an mir, als ich endlich vorm Spiegel stand und den Stachel entfernen konnte. Am nächsten Morgen war mein rechtes Auge völlig zugeschwollen, ich konnte nur noch mit links sehen und sah aus wie Quasimodo.
Rhus tox C 30, das ich von einem homöopathischen Arzt für solche Fälle bekommen hatte, ist offensichtlich nicht mein Mittel. Apis C 30, was meine Imkerkollegen empfehlen, auch nicht.
Gestern verkroch ich mich in der Wohnung, schwitzte und fröstelte, schlief viel und fragte mich, ob ich weiter Bienen halten kann. Nein, ich habe keine Angst, daß ich durch einen Bienenstich sterbe, aber ich finde es eine große Beeinträchtigung, tagelang mit so starken Schwellungen herumzulaufen.
Heute Morgen war auch das andere Auge dick, dafür konnte ich aber wieder aus beiden sehen, wenn auch nur aus Schlitzen. Da ich einen weiteren Tag in der Wohnung nicht ausgehalten hätte, ging ich mit Sonnenbrille in den Garten und setzte Kartoffeln in die Erde.
Hilfe kam in Gestalt meiner Nachbarin M., die Homöopathin ist und mich mit Vespa versorgte. Jetzt sehe ich immer noch nicht aus wie gewohnt, aber die Asymmetrie ist aus meinem Gesicht verschwunden. Abends brachte mir B. ein Öl zum Einreiben vorbei, das ich gleich ausprobieren werde.
Ein Freund riet mir, mich in schulmedizinische Hände zu begeben und mir Cortison geben zu lassen. Damit werde ich aber gar nicht erst anfangen, denn es löst ja das Problem nicht. Beim nächsten Stich ist dann wieder Cortison fällig.Nee, nee! Ich möchte dem auf die Spur kommen, was meinen Körper so heftig reagieren lässt.
Als ich heute auch noch mit dem rechten Fuß auf den Stufen vorm Haus umknickte und an der Schwellung und den Schmerzen im Gelenk merkte, daß ich mir eine Verstauchung eingehandelt hatte, musste ich schon grinsen: das war doch ein Wink mit der Dachlatte, aus dem Rödelmodus herauszukommen, in den ich mich nach meiner Rückkehr aus Hessen sofort wieder begeben hatte, obwohl ich mir das ganz anders vorgenommen hatte.
Unangenehme Erfahrungen, zugleich lehrreich und herzerwärmend soviel Hilfsbereitschaft zu erfahren. Und lustig: ich mag Sonnenbrillen überhaupt nicht und finde es ganz unangenehm, wenn ich mich mit einem Menschen unterhalte und dabei die ganze Zeit nur in die Gläser vor seinen Augen schauen muss. Das hemmt den Gesprächsfluss enorm.
Früher haben wir uns über die jungen Männer lustig gemacht, die abends mit Ponys bis zur Nasenwurzel und dunklen Sonnenbrillen ramonesmäßig in Münsters Hard Rock Café erschienen. Jetzt gehe ich selbst in der Abenddämmerung mit Sonnenbrille spazieren. Übrigens: nichts gegen die Ramones!
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