Oya? Oh ja!

Vor einigen Tagen wachte ich nachts mit heftigen Bauchschmerzen, wie ich sie gar nicht von mir kenne, auf. Etwas rumorte in meinen Eingeweiden - ich habe den leckeren Demeter-Schafskäse in Verdacht, mit dem ich einen Butternut-Kürbis überbacken hatte. Aber nun mochte ich gar nicht an den Schafskäse denken, da wurde mir gleich speiübel. Ich verbrachte also einen Teil der Nacht auf der Toilette und hielt gleichzeitig einen Eimer in den Händen. Daß es mich richtig erwischt hatte, zeigte auch der kalte Schweiß, der mir aus allen Poren schoss, und mein Blutdruck fiel in den Keller. Morgens ging es mir besser, aber ich verzichtete freiwillig bis zum späten Nachmittag auf Nahrung.
Keine Ahnung, welche Kleinstlebewesen sich in meinem Gedärm umgesehen hatten. Witzigerweise schlug ich morgens die neue Oya genau an der Stelle auf, an der Johannes Heimrath ausführlich über die Bakterienstämme in unserem Darm berichtet, ohne die wir gar nicht lebensfähig wären. Neu für mich war, daß die Coli- und anderen Bakterien während ihres Sterbeprozesses eine besonders hohe Biophotonenstrahlung (zelleigenes Licht, an dem mensch ablesen kann, wieviel Energie Lebewesen haben) abgeben. Er zieht daraus den Schluss, daß jeder sterbende Organismus besonders viel Information an die Zurückbleibenden abgibt. Das finde ich eine schöne und aufregende Erkenntnis.
Überhaupt ist die Oya wieder eine Fundgrube an schönen Geschichten: Dieter Halbach schreibt in geradezu poetischer Sprache über Wasser, das er "unsere reine Schwester" nennt. Es ist ein Genuss, das zu lesen.
Und für diejenigen, die an der Auseinandersetzung zum Thema Kolonialismus und Schulen für Tibet (7. und 9. September in diesem Blog) Anteil genommen haben, ist vielleicht das Gespräch mit Helena Norberg-Hodge interessant. Sie ist Sprachwissenschaftlerin und Trägerin des alternativen Nobelpreises und hat lange in Ladakh gelebt. Dort hat sie die Wirkungen von Beschulung erlebt, die massiven Störungen, die sie bei den Ladakhis angerichtet hat. Zitate: "Außer in Ladakh habe ich nirgendwo Menschen so in sich selbst beheimatet erlebt." Als dann das Land für die westliche "Kultur" ( die sie übrigens "Konsum-Monokultur" nennt) geöffnet wurde: "Zu Beginn waren es vor allem die Kinder und Jugendlichen, die sagten: "Ach, wir sind nicht schön genug." Die Menschen in Ladakh empfanden sich als sehr rückständig und ungebildet. Diese Selbsteinschätzung kam aus dem neuen System und erreichte die Menschen zuerst über die Schule. In ihren Schulbüchern stand: Ihr seid ungebildet, auch eure Landwirtschaft."
Sie berichtet weiter, daß es mittlerweile auch Magersucht und Suizide in Ladakh gibt.
Welche es interessiert: Oya 29 und Helenas Norberg-Hodges Seite www.localfutures.org

Marie-Luise - 12. Nov, 21:18