Geht es auch anders?

Die Frage stelle ich mir jetzt öfter: ob es um die Arbeiten im Garten geht, die Eingriffe am Bienenvolk, meine Alltagsverpflichtungen. Was ist wirklich wichtig? Was muss getan werden? Was kann unterbleiben? So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Sobald ich wieder in mein altes Durchhalte- und Leistungsmuster falle, kommt die Taubheit in meine Hände zurück. Ich spüre jetzt auch immer deutlicher, dass sie mit den Muskeln zu tun hat, die meine Wirbelsäule halten. Besonders wenn ich von Spät- zu Frühdienst wechsele und dann nur etwa vier bis fünf Stunden Schlaf bekomme, wache ich mit angespannter Muskulatur auf. Das ist eine unmissverständliche Aufforderung, mich erneut mit meiner Arbeit in der Krankenpflege auseinander zu setzen. Mir ist schon klar, daß es mir gut tun würde, nach nunmehr mehr als vierzig Jahren im Krankenhaus, damit aufzuhören und endlich meinem ureigenen Biorhythmus zu folgen. Nicht klar ist mir allerdings, wovon ich dann leben soll.

Der Hase hat mich entdeckt und sucht das Weite
Es geht wohl darum, mein Leben neu zu träumen.
Ich sammle Begegnungen und neue Erfahrungen: auf einem meiner Spaziergänge habe ich eine sich sonnende große und zu einer ovalen Spirale aufgerollte Ringelnatter gefunden, die sich ganz lange von mir betrachten ließ. Der Hase kam an zwei aufeinander folgenden Tagen in den Garten.
Am letzten Wochenende war ich zu einem von De Immen e.V. organisierten Seminar mit Karsten Massei in Angeln, Thema "Das geistige Wesen der Honigbienen". Es war schön und spannend und überraschend einfach, sich in die unterschiedlichen Wesen im Bienenstock (Arbeiterin, Königin, Drohn, Varroa-Milbe) "hinein zu wünschen" (so nennt Karsten diese Methode) und direkt zu erfahren, was ihre für unsere physischen Sinne unsichtbaren Aufgaben sind.
Diese Herangehensweise hat große Ähnlichkeit mit der Weise, wie ich mich in Pflanzen hineinfühle, um von ihnen zu erfahren, was sie können, was sie brauchen und wie wir zusammen wirken können.
Warum das funktioniert? Weil wir als vorerst letztes Glied einer evolutionären Kette auch die Bienen, die Pflanzen und überhaupt alle, die schon vor uns da waren, in uns haben. Weil wir verwandt sind mit allen Wesen auf der Erde und im Kosmos. Deshalb können wir uns auch verstehen. Es braucht dazu die Bereitschaft für wahr zu nehmen, was wir wahrnehmen.
Die Sprache der mehr-als-menschlichen Welt ereignet sich in Bildern. So erlebe ich es jedenfalls.
Es war auch wieder ganz schön, mit diesen tollen Leuten zusammen sein, die sich bei De Immen organisiert haben.
Marie-Luise - 6. Mai, 21:17