Garten-Paradies

Gestern haben wir die Sommersonnenwende gefeiert. Mein Bedürfnis nach einer neuen offeneren Form hat sich erfüllt. Danke auch an die anderen Frauen für ihre Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen und an seiner Gestaltung mitzuwirken.
Die ersten Regentropfen fielen erst, als wir den Kreis geöffnet hatten. Wie so oft schon war das Wetter mit uns. Ebenso die Vögel auf dem See und in den Bäumen, die auf unser Singen und Trommeln reagierten. Immer wieder rührt es mich sehr an, daß die mehr-als-menschlichen Wesen sich für uns interessieren.
Heute folgte ich meinem Herzen und fuhr nicht zum De Immen-Treffen: ich knabbere immer noch am Verlust der Bienen, außerdem hatte ich so gar keine Lust, im Regen auf dem Kieler Kollhorst-Gelände zu sitzen.
Stattdessen fuhr ich einer Einladung von B. folgend nach Hohenfelde, um mir den traumhaft schönen riesigen Garten von M. und ihrem Mann anzusehen, Kaffee auf der Tenne zu trinken, neue Frauen kennenzulernen, mich bestens zu unterhalten und nachmittags mit zwei Storchschnäbeln, einem Eisenhut und zwei Karden nach Hause zu fahren. Mal schauen, was die Schnecken mir davon lassen.
Ja, Schnecken sind allgemeines Thema bei allen, die einen Garten haben. Auch ich wurde gefragt: was machst du mit den Schnecken?
Ich unternehme nach wie vor nichts gegen sie. Eine kurze Zeit schien alles gut zu werden, aber heute morgen überkam mich wieder die Verzweiflung beim Anblick der gekillten Buschbohnen.
Alle, die ich frage, sagen dasselbe: absammeln, töten, Schneckenkorn. Und fast allen ist aufgefallen, daß die Schnecken seit Jahren immer mehr werden. Trotz oder wegen dieser Maßnahmen?
Ich bin sicher, daß die gigantischen Fressorgien der Schnecken etwas mit uns zu tun haben,ebenso wie das Bienensterben und die Existenz von multiresistenten Keimen in Krankenhäusern, die durch kein Antibiotikum mehr zu stoppen sind.

Marie-Luise - 23. Jun, 21:37