Mittwoch, 28. September 2011

Finanzkrise und Selbstversorgung

HTuNG-2011-013
Als ich nach dem Aufstehen aus dem Küchenfenster schaute, bot sich mir der zauberhafte Anblick von Hunderten taubedeckter Spinnennetze, von der Morgensonne angeleuchtet.
Ich nutzte meinen freien Tag, um den Wildwuchs im Vorgarten umzugraben, die Böschung freizusensen und die von Gras überwucherten Buchsbaumsetzlinge vom letzten Jahr freizulegen. Sie haben alle Wurzeln geschlagen und wachsen jetzt hoffentlich gut an ihrem neuen Platz an.
Ich hatte noch viel mehr vor, aber wie immer habe ich die Zeit falsch eingeschätzt.
Nachdem ich fünf Stunden draußen gearbeitet hatte, ab und zu unterbrochen von einem Schnack mit den Nachbarn, kochte ich mir Pasta mit Tomatensauce und schwarzen Oliven und dachte beim Essen an die Toskana.
Nachdem ich meinem schmerzenden Rücken ein wenig Ruhe gegönnt hatte, machte ich Apfelmus, begleitet von der schönen Musik von Tamikrest. Meine Kollegin F. hatte mir Äpfel aus ihrem Garten mitgebracht.

Wenn ich mir die Nachrichten anhöre, wundere ich mich: ständig ist die Rede von Griechenland, das vor der Staatspleite gerettet werden soll, indem andere Staaten Schulden aufnehmen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, daß so irgendwas gerettet wird? Welche Land steht als nächstes vor der Staatspleite: Italien, Spanien, Portugal, USA?
Und dann ist immer noch von der Wirtschaft die Rede, die wachsen soll. Indem die Erde und die Menschen noch mehr ausgeplündert werden, die Menschen noch mehr kaufen und noch mehr Müll produziert wird.
Gleichzeitig wird festgestellt, daß immer mehr Menschen an Burnout leiden durch Überforderung an ihrem Arbeitsplatz.

Währenddessen freue mich über meinen Garten und warte mit Spannung darauf, daß unser krankes Wirtschaftssystem zusammenbricht.
Ein Zitat von Elinor Ostrom, Nobelpreisträgerin für Wirtschaftswissenschaften 2009:
"Wir müssen uns von der Idee verabschieden, daß es nur eine Lösung auf globaler Ebene gibt. Es gibt auch darunter viele wichtige Ebenen, auf denen etwas passieren muss. Wenn sich die Politiker nicht einigen können, würde ich sie gern bis auf die Knochen blamieren - durch ein paar andere Abkommen, in denen Menschen sagen: Wir haben keine Lust mehr auf euch zu warten."
HTuNG-2011-009

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