Freitag, 29. April 2011

Mit einem Knochenbruch...

Ostara-2011-071
...würde ich in die Chirurgie gehen und mir dort einen Gips verpassen lassen. Und sicher gibt es noch ein paar andere Krankheiten, bei denen ich mich an einen Schulmediziner wenden würde. Wenn der mir dann noch die Freiheit lassen würde, in Ruhe weitere Meinungen einzuholen und dann zu einer eigenen Entscheidung zu kommen, prima! Dann ist die Schulmedizin zu etwas gut.
Die meisten Patienten/Klienten haben diese Möglichkeit nicht: weil sie anders als du, Sabine, oder ich keinerlei medizinische Vorbildung haben und deshalb blind Gläubige sind/sein müssen. Gerade in der Psychiatrie sehen wir doch eine Vielzahl an Menschen, die durch bedenkenloses Anordnen von Tranquilizern und Schlaftabletten süchtig geworden sind. Sie haben ihren Ärzten vertraut. Dazu kommt eine Überflutung an medizinischem Halbwissen in den Medien, die den Menschen diese oder jene Krankheit, Mangelerscheinung etc. einreden - in wessen Dienst auch immer. Ein Beispiel der letzten Jahre: es war plötzlich von männlichen Wechseljahren und der Notwendigkeit von zusätzlichen Testosterongaben die Rede, bezeichnenderweise nachdem eine große amerikanische Studie ergeben hatte, daß Hormongaben in den Wechseljahren bei Frauen eine stark erhöhte Brustkrebsrate zur Folge hatten, also als finanziell auf dem Sektor nicht mehr viel zu holen war.
Es sind übrigens nicht nur die Schulmediziner, denen ich mit großer Wachsamkeit begegne. Auch die vielen selbsternannten Schamanen, Heiler und was sich sonst so auf dem freien Markt tummelt, erfüllen mich mit Skepsis.
Mir geht es darum, dazu beizutragen, daß Menschen Vertrauen in die Selbstregulation des Lebendigen bekommen. Dann ist auch ein Kontakt mit Medizinern, Schul- oder Nichtschul-, auf Augenhöhe möglich. Dann lasse ich mich vielleicht viel seltener mit einem Medikament abspeisen oder lehne eine völlig unnötige Operation ab, die nur aus Budgetgründen vorgeschlagen wird (was mittlerweile gang und gäbe ist, siehe die rasant angestiegene Kaiserschnittrate). Dann würde sich auch die Schulmedizin verändern müssen.
Das größte Problem sehe ich aber darin, daß die offizielle Medizin wie alles andere im kapitalistischen System profitorientiert ist. Das bedeutet Einsatz von teuren Diagnosemethoden, teuren Therapien, teuren Medikamenten. Und nicht zu vergessen: Ausbildung und Fortbildung von medizinischem Personal werden heute fast ausschließlich von Pharma- und ähnlichen Firmen bezahlt.
Wessen Interessen werden also bedient?
Deshalb gilt für mich: Schulmedizin nur, wenn ich allein überhaupt nicht weiterkomme. Und das war in den letzten dreißig Jahren extrem selten.
Für dich mag etwas anderes gelten. Auch in Ordnung. Freiheit und Selbstverantwortung!

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