Wie schön...

...dich in meinem Blog zu entdecken, lieber Markus. Ich fühle mich geehrt, daß du mir dein Vertrauen geschenkt hast und daß unser Gespräch dir gut getan hat. Die Entscheidung hast du selbst getroffen, und dafür hast du alle meine Achtung!
Als ich heute Morgen zur Arbeit fuhr, hatte gerade die Morgendämmerung begonnen: ein rosiger Schein am klaren Himmel, die Sichel des abnehmenden Mondes und daneben die strahlende Venus. Herzerfreuend.
"Daß du morgens auf sowas achtest", sagte eine Kollegin, als ich das erzählte. Ach, wie arm wäre ich, wenn ich die Schönheit um mich herum nicht wahrnehmen könnte.
Gestern lag schon Lichtmessstimmung in der Luft. Ein kalter Tag mit klarem leuchtendblauen Himmel, glitzender Reif im Garten, glänzende Eiszapfen am Schuppendach, alles in den Lichtmessfarben Weiß und Silber.
Passend zu Lichtmess ist da diese Ahnung von Wandlung.
Dann ist da noch eine andere Sache, die mich seit ein paar Tagen beschäftigt: die Umstände des Todes des jungen Mirko, der durch einen Familienvater erst sexualisierte Gewalt erleiden mußte und dann getötet wurde. Das fasst mich auf eine nicht beschreibbare Weise an, das triggert in mir eigene Gewalterfahrungen mit Männern (die längst nicht so grauenhaft waren wie die von Mirko). Auch wenn ich natürlich weiß, daß die meisten Männer wahrscheinlich nie zu Tätern dieser Art werden, bleibt da doch ein Stachel im Fleisch, der Zweifel, wie es jemals vollkommenes Vertrauen in das Männliche geben kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, wie es zu Gewalt kommen kann, habe in meinem Leben schon Mordfantasien gehabt und meine Hand gegen andere Menschen erhoben (Göttin sei Dank vor langer Zeit). Aber gänzlich unbegreiflich ist mir die Verknüpfung von Sexualität und Gewalt.

Marie-Luise - 29. Jan, 20:50