Sonntag, 31. Oktober 2010

Alle heilen Seelen

Ahninnenspirit-029
Das wunderschöne Foto stammt von Alma mater-Schwester und Mit-Gode Andrea, die mir erlaubt hat, es hier zu veröffentlichen. Es ist das Grab ihrer Schwiegermutter, das sie pflegt und gestaltet. Sie hat mir gemailt, daß sie zum diesjährigen Ahninnenfest sechs Kerzen zum Grab bringen will - für jedes Kind, das ihre Schwiegermutter geboren hat. Tod und Geburt liegen so nah beieinander, stellt sie fest. Ja, das ist so: alles Leben bewegt sich in Kreisen. Wie anders ist doch diese Art über das Leben zu denken als die lineare Weltsicht, wo alles auf ein Ziel gerichtet ist. Danach ist dann entweder die große Leere oder ein neues Ziel, das erreicht werden muß.
Luisa Francia hat in ihrem Blog auf www.salamandra.de unter dem heutigen Datum etwas Schönes zum Allerheiligentag, dem alten Neujahr, geschrieben.

Wir haben schon gestern Ahninnenfest gefeiert. Acht Frauen wollten kommen, dann waren wir aber nur sieben. Es hat sich herausgestellt, daß das die ideale Anzahl ist, da wir zu siebt bequem in meine Küche passen. Da ich keinen Raum mieten möchte (und damit gezwungen wäre, Geld für die Jahreskreisfeste zu nehmen), haben Dorothee und ich uns auf eine Begrenzung der Teilnehmerinnen geeinigt.
Renata aus Hamburg war auch dabei und blieb über Nacht. Sie lud mich heute zum Mittagessen im "Seekrug" am Selenter See ein: gebratene Heringe mit Bratkartoffeln. Sehr lecker!
Den Rest des Tages verbrachte ich allein am warmen Ofen, während es sich draußen einregnete. Gemütlich und entspannt! Ich liebe diese Jahreszeit, habe sie als Kind schon geliebt. Und gerade jetzt leuchten die Bäume so wunderschön in feurigen Rot-, Orange- und Gelbtönen, daß es mich trotz grauem Himmel ganz heiter macht.
Als es dunkel war und ich das Kürbislicht vor der Haustür angezündet hatte, klingelte es. Da stand ein kleines Gespenst mit einer Totenschädelmaske vor meiner Tür und sagte mit sonorer Stimme einen langen Spruch auf, den ich nicht verstanden habe, so fasziniert war ich von dem Mut dieses Kindes, ganz allein seinen Halloween-Gang zu machen. Als ich Süßigkeiten in seinen Beutel gelegt hatte, bedankte sich das Gespenst mit Kinderstimme. Manche meiner Freundinnen regen sich über diesen neumodischen Brauch auf, ich fand die heutige Begegnung rührend.

Eine Korrektur: Renata hat mich darauf hingewiesen, daß meine Äußerung über die Brustkrebs-Überlebensrate in meinem letzten Post irgendwie falsch sein muß: 5 Promille würde ja heißen, daß 995 Frauen an Brustkrebs sterben.
Stimmt also so nicht. Ich kann nun leider nicht mehr rausfinden, was im Radio genau gesagt wurde. Fakt waren die Zahlen 4 und 5, unterm Strich war die Anzahl der Überlebenden geringfügig größer bei den Mammographie-Screening-Frauen - und zwar so geringfügig, daß nichts für diese Untersuchung spricht.

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