Donnerstag, 29. Juli 2010

Ein schöner Tag

Litha-2010-062
"Es ist ein glückliches Haus, wo Spinnen leben."
Dieses polnische Sprichwort habe ich von meiner Tochter gelernt (und die hat es von ihrem polnisch-stämmigen Freund). Ich finde es zutreffend und achte darauf, daß meine Hausspinnen durch meine gelegentlichen Putzaktionen nicht beeinträchtigt werden. Dafür halten sie mir zusammen mit den Schwalben lästige kleine Fliegetiere vom Hals.
Die Spinne hatte ihr beeindruckendes Netz mit dem markanten Muster in der Maremma neben meinem Zelt gebaut.

Heute bekam ich meinen lang ersehnten Kaminofen. Als der Kaminbauer mit seiner Arbeit fertig war, stand auch schon der Schornsteinfeger unangemeldet vor der Tür. Das liebe ich so am Landleben: weil jeder jeden kennt, sind die Informationswege oft sehr kurz. Dank der Vermittlung des Schornsteinfegers bekomme ich Holz für den Winter. So hat sich schon wieder etwas von selbst gerichtet, ohne daß ich mich kümmern mußte. Als er vor die Tür ging, bewunderte er meinen stattlichen Bantam-Mais mit den daran hochkletternden Stangenbohnen, und wir unterhielten uns ein bißchen über Gartenbau. Bantam-Mais ist übrigens "politischer Mais", seine Aussaat ist ein Zeichen gegen genmanipuliertes Saatgut (www.bantam-mais.de).
Dann machte ich endlich ein Feuer in meinem neuen Ofen: mit Zeitungspapier, Spanholz und Holzscheiten, ohne die Anzünder, die mir der Kaminbauer geschenkt hatte. Das Feuermachen, Holzhacken und die Kenntnis der verschiedenen Holzarten und ihrer Eigenschaften habe ich von J. gelernt. Das war etwas, was er gut konnte und mit Hingabe machte. Feuermachen ist ein wunderbares Alltagsritual, und ich freue mich über meinen Ofen.
Am Nachmittag setzte ich mich aufs Fahrrad, fuhr zum Demeter-Hof Grebinsrade und holte frischgemolkene Milch von den gehörnten Kühen. Der böige Wind trieb dunkle Wolken über den Himmel, und ich bat darum, daß es erst regnen möge, wenn ich ein Dach über dem Kopf hätte. Kaum hatte ich mein Fahrrad in den Schuppen gestellt, ging ein kleiner Schauer runter.
Vielen Dank, ihr Wettergeister.
Litha-2010-075
Liebe Janett,
ich weiß, daß es auch langjährige Beziehungen gibt, die sich ihre Lebendigkeit erhalten haben. Ich glaube aber, daß sie sehr selten sind. Ich selbst kenne in meinem engeren Kreis nur zwei Paare, bei denen ich das so sehe. Es scheint ein großer Umbruch in den Paarbeziehungen stattzufinden: das zeigen die vielen Trennungen, die in den meisten Fällen von Frauen ausgehen. Die Tatsache des Zusammenlebens ist noch kein Hinweis auf eine lebendige Beziehung: wieviele sind nur noch zusammen, weil sie Angst vor neuen Wegen haben, weil ihnen eine schlechte Beziehung lieber ist als gar keine, weil sie Angst haben, sich auf ihre eigenen Füße zu stellen. Ich bin sicher, daß Beziehungen in neuer Form entstehen werden, aber erst mal müssen sie wohl neu geträumt werden.
Ich möchte auch nicht so verstanden werden, daß ich etwas gegen Beziehung hätte: ich finde es schön, mich auf einen anderen Menschen einzulassen.

zurück

Aktuelle Beiträge

Ich ziehe um
https://hollesgarten.wordp ress.com/
Marie-Luise - 10. Mär, 12:06
Immer die gleiche Geschichte
Vorletztes Wochenende war ich mit I. in Flensburg....
Marie-Luise - 9. Mär, 23:24
Kummer
Meine liebe kleine Skadi ist tot. Sie ist nur drei...
Marie-Luise - 20. Feb, 21:12
Fluss
Ich hatte mir den Sonntag frei getauscht, um zum De...
Marie-Luise - 6. Feb, 17:01
Marienkirche
Am Sonntag besuchte mich M. und ich zeigte ihr unseren...
Marie-Luise - 31. Jan, 01:35

Suche

 


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren