Kurztrip nach Münster

Ich war für zwei Tage in Münster, diesmal mit dem Auto, um Staubsauger und Wäscheständer bei der Tochter abzuliefern und ein neues Regal und eine alte Petroleumlampe bei meinen Eltern einzuladen. Meine Eltern scheinen sich ganz gut mit ihrer neuen Wohnung arrangiert zu haben, was mich freut als eine, die gern Wurzeln schlägt an einem Platz, der mit mir korrespondiert.
Auch Münster war ja lange so ein Ort und da vor allem die Schützenstraße, in der ich elf Jahre mit Katharina gelebt und mich wohl gefühlt habe.
Bei Regen machte ich meine Gänge in Münster, kaufte auf dem Öko-Markt auf dem Domplatz ein, zündete im Dom eine Kerze für die heilige Barbara an und stellte mal wieder fest, daß es immer noch diese Resonanz zwischen mir und dieser Stadt gibt, in der ich 1972 nach meinem Abi nur übergangsweise wohnen wollte. Und dann wurden 26 Jahre daraus.
Bei Katharina bewunderte ich die Katze für ihre Fähigkeit zur Entspannung und zum Sofort-da-Sein, wenn es so etwas Interessantes wie eine Amsel vor dem Fenster gibt.
Astrid erwähnt ein Buch, das ich noch nicht kenne. Es klingt vielversprechend. Vor vielen Jahren habe ich das Buch "Der Ruf der Rose" von Dagny und Imre Kerner gelesen. Das handelt auch von Pflanzen und ihren Kommunikationswegen, sehr empfehlenswert.
Was Astrid zum Thema Wildnis schreibt, kann ich nur unterstützen: Auch ich habe in jedem meiner Gärten wilde Flecken zugelassen, was bei einigen Nachbarn akute Mißempfindungen hervorgerufen hat. Unser Münsteraner Gartennachbar griff dann sogar in unserer Abwesenheit zur Selbsthilfe: er sprühte Gift in unseren Garten, und eines Tages mähte er mit seinem Rasenmäher Bahnen in das hohe Gras. Wir hatten eine Menge Ärger miteinander, und ich bin froh, daß ich ihn los bin.
Das Wilde ist ein interessantes Thema: was bedeutet zum Beispiel, der inneren Wildnis wieder Raum zu geben? Welche Angewohnheiten müssten dann wohl fallen?

Marie-Luise - 8. Mai, 18:01
