Vandana Shiva
Als ich heute meinen Gang durch Wald und Feld nach Selent zum Einkaufen machte, dachte ich noch mal über das Buch von Vandana Shiva nach (ja, und vor allem genoss ich natürlich die Sonne und das zarte Grün).
Mit dem Landleben habe ich mir einen großen Traum erfüllt, und es macht mir möglich, sehr weitgehend in Verbindung mit der Natur zu leben. Dabei ist eine Sache jedoch ziemlich unstimmig: mein Auto!
Ich komme nur mit dem Auto zur Arbeit. Zumindest einer meiner Freunde äußert gelegentlich deshalb auch mehr oder minder deutlich sein Missfallen, weil ich die Stadt verlassen habe. Er findet, daß man da leben sollte, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat und der ist für ihn ganz selbstverständlich die Arbeit. Für mich ist die Arbeit, mit der ich meinen hauptsächlichen Lebensunterhalt erwirtschafte, noch nie mein Lebensmittelpunkt gewesen. Ich fühle mich wohl in der Klinik, kann da machen, was ich will, werde respektiert und bekomme einiges ermöglicht - lauter gute Umstände. Aber: mein Lebensmittelpunkt ist immer, immer, immer mein Zuhause, meine Familie, meine Umgebung, mein Garten gewesen.
Ich bin mir also bewusst, daß ich da einen Spagat mache, indem ich an einem anderen Ort mein Geld verdiene als ich lebe.
Was kann ich tun? Ich habe mit einer Kollegin von einer anderen Station eine Fahrgemeinschaft gegründet. Wir haben fast immer zur gleichen Zeit Nachtdienst, und ich kann sie dann auf halber Strecke aufsammeln. Das ist schon mal ein guter Schritt.
Ansonsten fahre ich so wenig Auto wie möglich. Da ich mich gern bewege, sind Fahrradfahren und Gehen für mich gute Möglichkeiten.

Marie-Luise - 27. Apr, 22:45
