Sonntag, 24. Mai 2015

Neues vom Schwarm

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Da zog der Schwarm in den Top bar hive ein... und am nächsten Tag zog er wieder aus.

Der Schwarm hing heute vormittag noch ganz friedlich und wohlgeformt in der Eibe. Gegen Mittag brauste es auf, und eine kleine Wolke von Bienen kreiste in der Luft, setzte sich dann aber wieder in die Traube. Um 14:30 fing ein sehr lautes Brausen an, und innerhalb weniger Minuten hatte sich die Schwarmtraube aufgelöst, und Tausende schwirrender Bienen tanzten am Himmel. Die ganze Nachbarschaft schaute zu, wie sie über den Dachfirst des gegenüberliegenden Hauses gen Westen flogen. Möget ihr ein gutes Zuhause gefunden haben!
Es ist doch sehr eindrucksvoll, wie diese kleinen Wesen innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden zu einem Konsens gekommen sind. Wer kann von wem etwas über den sozialen Organismus lernen?
Heute fühlte ich mich wieder recht gut. Ich bin zwar immer noch hier und da etwas angeschwollen und sehe im Gesicht aus, als wöge ich mindestens 10 kg mehr. Aber ich versteckte mich nicht, arbeitete im Garten und genoss das schöne Sommerwetter. Ein paar Freundinnen erkundigten sich nach meinem Befinden, was mir ein Gefühl von Geborgenheit gab.
Ich habe viel über die Erlebnisse mit den stechenden Bienen nachgedacht. Ob ich etwas falsch gemacht habe, weiß ich nicht. Es ist ja immer ein Eingriff in einen Schwarm, wenn ich ihn einfange und ihm eine neue Behausung anbiete. Die Bienen können ihre Entscheidung gut ohne mich treffen, wie ich heute so eindrucksvoll erleben durfte.
Jetzt habe ich die Worte meiner Imkerlehrer in den Ohren: die Honigbiene kann heute ohne den Imker nicht überleben.
Aber das wissen wir gar nicht. Vielleicht würde die Honigbiene ohne unser Einwirken aus sich heraus Mittel und Wege finden, sich zu regenerieren (auch wenn mein Leser aus Bayern das anders sieht). Daß ein Volk wieder wehrhafter wird, nehme ich als gutes Zeichen. Gut, es ist sehr schön ohne Schutzkleidung arbeiten zu können, aber wenn es den Bienen besser geht, bin ich gern bereit, Schleier und Jacke zu tragen.
Vielleicht ist es wie mit den Antibiotika: lässt man dem Immunsystem gar keine Zeit, seine eigene Antwort auf Krankheiten zu finden, schwächt man es auf die Dauer nur.
Und daß mein Organismus mit den Stichen mittlerweile besser umgehen kann als vor drei Wochen, führe ich auf die homöopathische Behandlung zurück: ein paar Informationen, einige neue Impulse, den Rest macht er selbst.
Das ist mit Cortison nicht möglich, auch wenn eine damit zugebenermaßen schneller wieder wie eine selbst aussieht.

Noch was Zauberhaftes: am Freitag kroch ich im Pendlerverkehr über die A 7 bei HH-Schnelsen und hatte die Gelegenheit, eine blühende schwarze Bilsenkrautpflanze auf dem Mittelstreifen zu sehen. Die ist so dermaßen selten in Deutschland, ich habe sie davor erst einmal auf dem Parkplatz am Hambacher Schloss im Pfälzer Wald gesehen. Das ist übrigens die Pflanze, auf die man klicken muss, um in dieses Blog zu kommen. Wie kam sie dahin? Von selbst? Oder hat da einE Guerilla-GärtnerIn seine/ihre Finger im Spiel gehabt? Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut. So ein Stau kann auch was Gutes haben.
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